Praxis / Sound
Die hervorstechenden Merkmale der SR-Serie waren von jeher ein ultraflacher Hals und die zierliche und ergonomische Korpusform. Kaum verwunderlich, dass auch der Prestige SR hier keine Ausnahme macht und mit leichtgängiger Bespielbarkeit punkten will. So ist das C-Profil des Halses dann tatsächlich flacher, als man es vom durchaus zierlichen Profil eines Fender Jazzbasses kennt, und auch das String-Spacing ist mit 16,5 mm deutlich unter dem Standard-Spacing von 19 mm. Also ein extrem schmaler und flacher Rennhals, den einige lieben werden, manch anderem härter zupackendem Bassisten aber bestimmt zu filigran ist. Letztendlich Geschmacksache, ich komme mit „schnellen Hälsen“ gut klar. Aber das Ganze hat noch einen weiteren Vorteil, denn im Falle des SR5005 kommt das geringere Gewicht des Halses sicherlich auch der Balance zugute, ein zu massiver Hals könnte bei einem derart zierlichen Body schnell zur Kopflastigkeit führen. Davon kann bei Prestige SR keine Rede sein, der Bass pendelt sich mit leicht noch oben neigendem Hals am Körper ein und trägt sich durch seine runden Shapings und sein moderates Gewicht von knapp über 4 kg sehr komfortabel.
Die japanische Edelflunder lässt sich wirklich sagenhaft komfortabel spielen.
Aufgrund seiner tadellosen Konstruktion vereint der SR5005 die Tugenden von Bolt-On und Neck-Through Bässen. Die B-Saite passt soundmäßig zu den anderen und produziert nicht allzu viel Obertöne (wie es bei Schraubhälsen gerne mal der Fall ist). Sustain ist bis in die hohen Lagen ausreichend vorhanden, und die Töne klingen in verschieden Lagen annähernd gleich. Alles Attribute einer guten Neck-Through Konstruktion, und dennoch lässt der Ibanez die Spritzigkeit und Dynamik eines geschraubten Halses nicht vermissen, was wirklich für höchste Verarbeitungsqualität und sorgsame Materialauswahl spricht.
Soundmäßig präsentiert sich der SR5005E sehr balanciert und kontrolliert, mit eindeutigem Gewicht im Tiefmitten- und Bassbereich, weshalb ich ihn trotz seiner noblen Erscheinung eher im Rock und Metal-Bereich sehe.
Für dich ausgesucht
Die Holzauswahl spricht da eine deutliche Sprache, Mahagoni komprimiert aufgrund seiner Dichte in der Regel den Mittenbereich und dämpft den Höhenbereich ab. Aber keine Angst: der Ibanez produziert ausreichend Höhen und Hochmitten, um dem Sound Konturen zu verleihen. Das Klangbild ist sehr natürlich und homogen, aber halt nicht so crisp und durchsichtig wie bei anderen Edelbässen. Den 3-Band EQ finde ich sehr geschmackvoll und praxistauglich, selbst bei extremen Anhebungen oder Absenkungen bleibt der Sound natürlich und brauchbar. Gerade der Mid Q-Regler ist ein hervorragendes Werkzeug, um den Sound auf der Bühne den Raumgegebenheiten anzupassen und gut hörbar zu machen.