Ibanez SR500E Test

Seit mehr als 30 Jahren bietet Ibanez mit der SR-Serie nun schon moderne und komfortable Bässe in verschiedene Preisklassen an. Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist noch lange nicht in Sicht! Besonders beliebt bei Bass-Neulingen ist der preisgünstige SR500: ein kompakter Bass mit ultraflachem Halsprofil, der sich kinderleicht spielen lässt, jede Menge Sounds auf Lager hat und zu einem sehr attraktiven Kurs über die Ladentheke geht. “Ob man ein solches Erfolgsmodell noch verbessern kann?”, werden sich viele fragen. Die positive Antwort des japanischen Traditionsherstellers auf diese Frage heißt “SR500E” und wurde im Frühjahr 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Updates können sich durchaus sehen lassen: die Elektronik wurde mit einem EQ-Bypass-Schalter und einer passiven Tonblende ausgestattet, statt der Bartolini MK1-Tonabnehmer installiert Ibanez jetzt Bartolini BH2-Pickups, und die neue Brücke erlaubt eine Anpassung der Saitenabstände um bis zu 1,5 mm.

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Details

Ein Hauptmerkmal eines jeden SR-Modells ist der flunderflache, üppig geshapte Body – natürlich hat Ibanez an diesen positiven Attributen auch beim neuen Modell nichts verändert! Der Korpus des SR400E besteht aus Okume; als Finish kommt bei meinem Testbass eine seidenmatte, nach innen heller werdende Lackierung mit der Bezeichnung “Surreal Black Dual Fade” zum Einsatz. Wer nicht auf Farbverläufe steht, kann den SR500E wahlweise aber auch in einem einheitlichen “Brown Mahogany”-Farbton ordern.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Ibanez-Modellpalette ohne die zahlreichen SR-Varianten? Nicht vorstellbar!

Für den aufgeschraubten Hals verleimt Ibanez drei Streifen Jatoba mit zwei schmaleren Streifen Walnuss; als Griffbrett wurde ebenfalls Jatoba verwendet. Das Halsprofil ist natürlich super flach und “schnell”, so wie wir es von allen SR-Modellen kennen. Im Griffbrett parken 24 Bünde im Medium-Format sowie ovale Abalone-Inlays für die Lagenorientierung.

Fotostrecke: 5 Bilder Im Hals kommen Jatoba und Walnuss zum Einsatz.

Wie wir sehen, bleibt bezüglich der Holzkonstruktion also grundsätzlich alles beim Alten, signifikante Neuerungen gibt es jedoch in puncto Hardware und Elektronik: Ibanez verbaut beim SR500E eine neue Brücke, die eine Justierung der Saitenabstände um bis zu 1,5mm erlaubt. Mein Testexemplar war ab Werk zwar auf die üblichen 19mm eingestellt, aber wer für verschiedene Spieltechniken andere Abstände bevorzugt, kann die Saitenreiter mit kleinen Inbuschrauben lösen und seitlich einfach verschieben. Davon abgesehen bietet die solide BH500-Bridge natürlich auch komfortable Einstellmöglichkeiten für die Saitenlage und die Intonation.

Fotostrecke: 3 Bilder Die neue BH500-Brücke präsentiert sich auffallend userfreundlich.

Auch in puncto Pickups gibt es eine Veränderung, denn Ibanez verbaut beim neuen SR500E zwei BH2-Modelle aus dem Hause Bartolini. Ob es sich dabei im Vergleich zu den vorher verbauten Bartolini MK1 um ein Upgrade handelt, ist freilich eher eine Frage des Geschmacks, denn es handelt sich dabei um komplett anders aufgebaute Tonabnehmer mit anderen Klangeigenschaften. Die BH2 sind Dual-Blade-Pickups und die MK1s sind Splitcoils mit einer Reverse-P-Konfiguration. Dual-Coil-Humbucker klingen üblicherweise fetter und breiter als typische Splitcoils.

Fotostrecke: 3 Bilder Die im Testbass verbauten Pickups hören auf den Namen “BH2”.

Das in meinen Augen wichtigste Update hat der SR500E allerdings in Sachen Elektronik erhalten: Ibanez setzt zwar immer noch den bereits bekannten Custom Dreiband-Preamp aus eigenem Hause ein, im Cockpit des Basses sitzt aber ein neuer Schalter, mit dem der Equalizer einfach ausgeschaltet werden kann. Im EQ-Off-Modus funktioniert der Höhenregler dann als reine passive Tonblende. Diese Konfiguration ist klanglich sicher interessant und sollte für frische Sounds beim neuen SR500E sorgen – ein sehr willkommenes Feature also!
Darüber hinaus bietet der Ibanez Custom Preamp im aktivierten Zustand natürlich den bekannten Dreiband-Equalizer mit den entsprechenden Reglern für Bässe, Mitten und Höhen und einen Mittenwahlschalter zur Bestimmung der Einsatzfrequenz (250Hz / 450Hz / 700Hz). Zum Betrieb wird eine normale 9-Volt-Batterie benötigt, die in einem praktischen Klappfach auf der Rückseite des Basses sitzt.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein Blick auf den Dreiband-EQ mit dem neuen Switch für den “Quasi”-Passivbetrieb – hier rechts im Bild.

Nichts zu meckern gibt es auch bei der Qualität der Materialien und der Verarbeitung derselben. Sämtliche Holzarbeiten wurden sorgfältig ausgeführt, die Bundierung weist keinerlei keine Fehler auf, und das matte Finish fühlt sich geschmeidig an – gewohnte Top-Qualität aus dem Hause Ibanez eben!

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Profilbild von Klaus

Klaus sagt:

#1 - 12.08.2019 um 14:16 Uhr

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Guten Tag,
vorab: Dies ist mein erster Kommentar, obwohl ich schon diverse Jahre mitlese. Daher möchte ich mich zuerst einmal bedanken für die zahllosen und sehr hilfreichen Beiträge, Tests u.v.m. von bonedo.Nun aber zum Ibanez SR500E-Test: sehr schöner und ausführlicher Test, den ich als jahrelanger Ibanez SR-Basser gerne um zwei Aspekte ergänzen möchte:
Erstens die leidige Batterie-Kritik bei Tests von aktiven Bässen. Natürlich braucht man eine halbwegs volle Batterie, um sein Bass-Schätzchen zu spielen, doch man braucht doch sowieso einiges an Equipment: Kabel, Instrumentenständer, Amp oder Di, Boxen oder eineCombo, was zu Essen, was zu Trinken, ein Auto um hinzukommen, ...Zum Zweiten möchte ich darauf hinweisen, dass Ibanez bei den allermeisten (und nicht so teuren) Bässen niederohmige Pickups verwendet. Das gilt für alle Bartolinis und auch für diverse eigene Pickups (oft zugekaufte No-Names). Niederohmige Pickups bieten diverse physikalische Vorteile (wen das interessiert: Schaut mal in die Bücher von Helmuth Lemme, der hat das schon in den 80ern des letzten Jahrhunderts dort gut erklärt). Doch leider kann man niederohmige Pickups nicht direkt an die üblichen Bassverstärker anschließen, da sie eine zu geringe Spannung abgeben. Diese reicht zum Aussteuern einfach nicht aus und muss daher (vor)verstärkt werden. Daher kann man beim SR500E zwar den Equalizer ausschalten, der Vorverstärker ist jedoch trotzdem aktiv.Es ist hier wie bei vielen Ibanez-Bässen eben nicht möglich, einfach mal die Elektronik auszuschalten und das Pickup-Signal direkt auf dem Amp zu geben.
Bässe, bei denen das funktioniert, besitzen hochohmige Pickups, die dann ihr Signal auch direkt über den Amp wiedergeben können. Dann hat man aber die Probleme mit Kabel- und Steckerkapazitäten etc., was sich direkt auf den Klang auswirkt.
Ich hoffe, das war nicht zuviel Schulmeisterei. Aber die Physik spielt halt auch bein Bass mit.

Profilbild von Walter

Walter sagt:

#2 - 16.08.2019 um 10:49 Uhr

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Liebes Bonedo Team,ihr schreibt im Artikel:"Eine Ersatzbatterie sollte man auf jeden immer im Gepäck haben, denn der SR500E funktioniert auch im EQ-Off-Modus nur mit Strom."Diese Anmerkumg ist - falsch!Ich besitze den von euch getesteten SR500E-SBD bereits seit einigen Monaten.
Dieser Bass funktioniert zu 100% ohne Batterie. (Gerade extra noch mal getestet)Bitte diese Falschinformation im Artikel korrigieren, in meinem Fall war das sogar ein kaufrelevantes Entscheidungskriterium für diesen BassAuch den untenstehenden Kommentar von Klaus kann ich so nicht unterschreiben.
Ich besitze einen SR300, SR500 und eben den besagten SR500E, alle drei Bässe haben eine "normale" Impedanz und können problemlos an jedem ! Bassamp betrieben werden.LG. Walter

    Profilbild von Rainer Wind

    Rainer Wind sagt:

    #2.1 - 17.08.2019 um 13:13 Uhr

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    Hallo Walter, vielen Dank für deinen Kommentar. Du hast völlig recht, der SR500E funktioniert auch ohne Batterie, wenn der EQ ausgeschaltet ist. Sorry, mein Fehler. Wir haben die betreffende Stelle im Test korrigiert. Viele Grüsse - Rainer

    +1
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