Mit der Ibanez UEW12E präsentiert der japanische Hersteller eine Ukulele mit eingebautem Tonabnehmersystem und moderner Optik. Mit dunklem Finish und Cutaway wird ganz klar eine Parallele zu den E-Gitarren von Ibanez gezogen. Das dürfte vor allem interessierte Gitarristen auf den Plan rufen, die der Ukulele auch einmal eine Chance geben wollen. Ob sich Ibanez mit diesem Modell gegen die Konkurrenz durchsetzen kann, zeigt dieser Test.
Ibanez UEW12E-BIF – Das Wichtigste in Kürze:
- Konzertgröße
- Ibanez EW-Korpusprofil
- 382 mm Mensur
- Hals aus Okoume und Griffbrett aus Purpleheart (Amaranth)
- Korpus aus Riegelahorn
- Tonabnehmer mit Ibanez AEQ2U Preamp-System
- Made in China
Lieferumfang und erster Eindruck
Ab Werk kommt diese Ibanez Ukulele ohne Gigbag oder Koffer, aber mit einer Mini-Spielanleitung für den ersten Start ins Ukulelespielen. Neben einer Beschreibung zum Stimmen der Ukulele liegt auch eine Akkordtabelle bei. Der erste optische Eindruck lässt sich diesmal mit einem Wort zusammenfassen: Cool! Die Maserung des Riegelahorns schimmert leicht durch das schwarze, offenporige Finish und mit ihrem Cutaway ähnelt die Ukulele eher einer E-Gitarre. Das Holz des Stegs schimmert je nach Lichteinfall leicht violett und setzt einen sehr schönen Akzent. Im Gegensatz zum Griffbrett mit Einlagen aus Ahorn, das damit leider nicht mithalten kann. Dafür passen die schwarzen Werkssaiten super zum Instrument. Also insgesamt eine nicht alltägliche Erscheinung und eine Ukulele, die beim ersten Eindruck überzeugt, dass sie zumindest wegen ihrer Optik einen Platz in der Sammlung finden könnte.
Holzauswahl und Materialien der Ibanez UEW12E
Wie bereits erwähnt, besteht der Korpus komplett aus laminierten Riegelahorn. Für den Hals wurde Okoume verwendet. Sowohl der Korpus als auch der Hals sind matt und offenporig schwarz lackiert. Ebenso natürlich auch die Kopfplatte, die ebenfalls ein Riegelahornfurnier spendiert bekommen hat. Die Grover-Mechaniken haben schwarze Kunststoffflügel und sind offen. Schon beim ersten Stimmen war leider teilweise ein leichtes Hakeln bemerkbar. In dieser Preisklasse ist ein solcher Makel eigentlich nicht mehr okay, da die Stimmstabilität leidet. Das Griffbrett ist aus Purpleheart, was ein schicker Name für Amaranth ist und auf den teils purpurfarbenen Look hindeutet. Das Griffbrett hat einen ganz leichten Violettton, ist aber ansonsten einfach nur trocken und fahl. Das umlaufende Binding ist etwas ausgefranst und ein kleiner Wermutstropfen in der ansonsten guten Verarbeitung.
Bei der Bespielbarkeit zeigt die Ibanez UEW12E zwei Gesichter
Die Mensur von 382 mm und die Sattelbreite von 35 mm sind sozusagen der Standard bei Ukulelen. Das matte Finish am Hals sorgt für ein gutes Gefühl und einen sicheren Grip. Bundmarkierungen gibt es auch an der Griffbrettkante und tragen zu den guten Voraussetzungen für die Bespielbarkeit bei. Die Saitenlage ist zumindest in den unteren Lagen in Ordnung. Ab dem 10. Bund und darüber sind wir aber schon jenseits der 3 mm unterwegs und das ist zu hoch für eine gute Intonation und Bespielbarkeit. Anscheinend ist der Cutaway doch nur für den coolen Look, denn beim Probespielen vergeht mir in den oberen Lagen schnell die Lust – und das nicht nur wegen der zu hohen Saitenlage, sondern auch wegen des Klangs. Aber dazu später mehr. Positiv ist die Bundkantenbearbeitung zu erwähnen, da gibt es keine scharfen Kanten und für die Greifhand ist die Bespielbarkeit zumindest in den unteren Lagen insgesamt in Ordnung.