Der iControls Pro von Icon ist ein günstiger USB-DAW-Controller mit zahlreichen Features. Zum Preis von 356 € UVP bietet er neun berührungsempfindliche 100 mm lange Motor-Fader, neun Drehknöpfe, ein kleines Jogwheel, eine Transport-Sektion sowie zahlreiche Buttons zur externen DAW-Steuerung. Über einen zweiten USB-Anschluss lässt sich iControls Pro außerdem mit weiteren Controllern der iPro-Serie kaskadieren.
Obwohl unser Testkandidat zahlreiche Features für einen vergleichsweise günstigen Preis anbietet, steht er natürlich nicht ohne Konkurrenz da. Hierzu zählt Novations ReMote ZeRO SL MkII zum Preis von 269 € UVP, welcher u. a. acht berührungsempfindliche Fader, einen Crossfader und Triggerpads bereitstellt. Zooms R16 vereint SD-Card-Recorder, USB-Audiointerface und DAW-Controller für 475 € UVP in einem Gehäuse. Mit acht Motor-Fadern und zusätzlichen MIDI Ein- und Ausgängen bietet sich Behringers BCF 200 zu günstigen 260 Euronen zum Kauf an. Ob Icons Proband sich erfolgreich der Konkurrenz stellen kann, erfahrt ihr auf den folgenden Seiten…
DETAILS
Der längliche, weiße Karton des iControls Pro, bringt folgende Ingredienzien zum Vorschein: Den Controller, eine Software-CD, ein Netzteil, ein USB-Kabel sowie ein deutsches Quickstart-Manual in Form eines Faltblattes. Dieses liefert lediglich Informationen zur Installation und Inbetriebnahme des Gerätes. Glücklicherweise befindet sich, neben der „weichen Ware“, auch ein vollständiges deutschsprachiges Manual auf der Software-CD.
Die Unterseite des Controllers aus dickem Aluminiumblech wirkt sehr solide. Aus dem gleichen Material sind auch die beiden Seitenteile gefertigt. Allerdings wurden diese leider etwas unsauber verarbeitet und sitzen nicht ganz passgenau. An den stabilen Tasten hingegen gibt es nichts zu meckern und auch die neun Motor-Fader des Controllers sowie die Drehregler, erscheinen mir recht robust. Das Jogwheel hingegen kommt etwas wacklig daher. Am linken Anschlusspanel findet man die Buchse für das Netzteil, eine USB-Buchse (Typ Mini-B) zum Anschluss an den DAW-Computer, sowie eine zweite USB-Buchse (Typ-A). Diese ist dafür gedacht, den Controller mit weiteren Geschwistern der Icon Pro-Serie zu kaskadieren. Zum Schutz vor Diebstahl dient die Kensington-Lock-Vorrichtung auf der linken Geräteflanke.
Features
Hardware
Der iControls Pro ist mit acht 100 mm langen, motorisierten und berührungsempfindlichen Kanalfadern bestückt. Für die Mastersektion der DAW verfügt das Gerät über einen weiteren Fader gleicher Machart. Alle Regler haben in der Mitte der Faderkappe eine berührungsempfindliche, leitende Fläche. Sobald diese mit einem Finger in Kontakt kommen, leuchten die LEDs oberhalb der Regler rot auf. Zur Steuerung der Pan-Position, des Aux-Pegels, der EQs oder sonstiger Parameter dienen die insgesamt neun Endlos-Drehregler. Alle acht Kanalfader sind mit je vier Steuerungstasten zur Kontrolle der Channels bestückt. Eine Record-Taste übernimmt dabei das Scharfschalten der jeweiligen Spur. Des Weiteren findet man hier je eine Solo-, eine Mute-, sowie eine Select -Taste. Mit der letztgenannten wird der entsprechende Kanal innerhalb der DAW ausgewählt.
In der Master-Sektion sieht die Tastenbelegung ein wenig anders aus. Hier lassen sich über eine Lock-Taste alle Motor-Fader sperren. Der R-Button schaltet die Automation der gewählten Spur in den Read-Modus (Lesen), während die W-Taste für das Schreiben der Daten zuständig ist. Das virtuelle Mischpult der DAW wird mithilfe der Mixer-Taste aufgerufen.
Auf der linken Seite ist die Transport-Sektion untergebracht. Mit Play-/ Stop-/ Record-/ Loop-Tasten, sowie Knöpfen für den schnellen Vor- und Rücklauf (Fast Forward und Rewind), findet man hier die üblichen „Verdächtigen“. Die zwei Zoom-Buttons ermöglichen das Vergrößern bzw. Verkleinern der Ansicht des Arrangers. Das Jogwheel lässt sich zur Kontrolle unterschiedlicher Features wie Shuttle- oder Scrub-Funktionen nutzen.
Mithilfe der Bank-Tasten können die acht Fader mehr als nur acht Kanäle kontrollieren. Um je einen Kanal „switchen“ die beiden Track-Tasten die Belegung der Fader einen Channel weiter oder zurück. Die beiden Layer-Tasten bieten die Möglichkeit zwischen vier Szenen hin und her zuschalten. Jede Szene lässt sich mit unterschiedlichen Parametern für die Fader und Drehknöpfe programmieren. Der iControl Pro kann via USB mit Betriebsspannung versorgt werden. Da der Stromverbrauch aber aufgrund der verbauten Motor-Fader relativ hoch ist, empfiehlt der Hersteller die Verwendung des Netzteils.
Für dich ausgesucht
Software
Die mitgelieferte Software iMap (aktuell Version V.01) dient unter anderem zur Konfiguration des Controllers. Hier hat man die Möglichkeit den Bedienelementen auf vier Layern unterschiedliche MIDI-Befehle zuzuordnen.
Auf Ebene 1 stehen folgende Standard-Protokolle zur Verfügung:
Cubase/ Nuendo (Mackie Control)
Samplitude (Mackie Control)
Ablenton Live (Mackie Control)
Logic (Mackie Control)
Traktor Control (MIDI Learn/ Template)
Pro Tools HUI
Auf den übrigen drei Layern lassen sich den Bedienelementen auf 16 MIDI-Kanälen diverse Parameter wie Noten-, Programm-, oder Control-Change-Befehlen zuweisen. Die iMap-Software wird auch zur Kaskadierung von iControl Pro mit weiteren Geschwistern der Icon Pro-Serie verwendet. Außerdem hilft sie beim Upgrade der Firmware (aktuell: Version v1.02).