Ignition Wolfram 500 Test

Ignition Wolfram 500 im Praxischeck

Um das Gerät in Betrieb zu nehmen, bedarf es keines großen Fachwissens – Stromkabel dran, fertig. Sobald der Wolfram 500 eingeschaltet wird, bootet er automatisch. Für einige Sekunden erscheint das Ignition-Logo auf dem Display, während sich der Kopf ausrichtet. Die Anzeige wirkt dabei sehr hochwertig: Alle Infos sind klar erkennbar und gut leserlich dargestellt. Durch die reflektierende Front erhält das Display zudem eine edle Optik. Rein äußerlich eignet sich die Lampe also durchaus für hochwertige Veranstaltungen wie Galas.

Um die volle Funktionsvielfalt nutzen zu können, muss die Lampe mit einem Steuergerät verbunden werden – in meinem Fall ein Cameo-Lichtinterface, das ich per 3-poligem XLR-Kabel an die Lampe anschließe und über Daslight 4 auf meinem Laptop ansteuere.

Steuerung direkt am Gerät

Die Steuerung direkt am Gerät ist eher minimalistisch gehalten, denn der Ignition Wolfram 500 richtet sich primär an professionelle Anwender. Daher liegt der Fokus klar auf Fernsteuerungsoptionen wie DMX und RDM. Entsprechend finden sich in den Untermenüs kaum eigenständige Effekt-Funktionen, und auch einen Musikmodus sucht man vergeblich.

Im Test-Menü lassen sich jedoch alle grundlegenden Funktionen direkt ausprobieren: Pan-, Tilt- und Dimmer-Werte können getestet und die einzelnen LEDs manuell angesteuert werden – theoretisch wäre also auch ein statischer Betrieb möglich. Das erfordert allerdings etwas Geduld, da jedes Leuchtmittel separat angepasst werden muss.

Abseits davon bietet das Menü eine große Auswahl an Setup-Optionen. So können unter anderem Dimmkurve und Geschwindigkeit eingestellt, der Weißabgleich angepasst und die Ausgabefrequenz geregelt werden. Letzteres ist besonders für Filmproduktionen praktisch, da sich Flackern durch eine angepasste Frequenz einfach vermeiden lässt.

Was die Bedienung des Moving Heads angeht, kann ich wirklich nicht meckern: Die Tasten reagieren bereits auf leichte Berührungen, und das Navigieren durch die Menüs funktioniert absolut reibungslos. Sehr schön.

90-Kanal-Modus für maximale Kontrolle

Der erste Modus ist die funktionsreichste Variante, um den Moving Head zu bedienen. Ein passendes SSL-2-File wird bereitgestellt – schnell in Daslight auf die passende Adresse gezogen, und schon kann es losgehen.

Ganz oben in der Kanalstruktur finden sich Pan- und Tilt-Settings, die jeweils über einen Feinjustierungskanal noch präziser gesteuert werden können. Auch die Bewegungsgeschwindigkeit lässt sich definieren. Was sofort auffällt: Die Bewegungen des Ignition Wolfram 500 sind extrem smooth. Zielgenaues Ausrichten und flüssige Bewegungsmuster ohne Ruckeln lassen sich mühelos programmieren.

Darauf folgen die Dimmer-Regulierungen mit Optionen für Shutter, verschiedene Stroboskop-Effekte (Gewitter, Puls) sowie den motorisierten Zoom, der die Lampe zwischen Wash- und Beam-Modus wechseln lässt. Auch hier gibt es jeweils einen Feinjustierungskanal.

Abgesehen vom RESET-Kanal auf Adresse 90 sind alle weiteren Kanäle für die Regulierung von Farbe und Helligkeit zuständig. So lassen sich individuelle Muster und Leuchtabfolgen programmieren, wodurch der Moving Head nicht nur als Lichtquelle, sondern als eigenständiges Bühnenelement genutzt werden kann. Ein Beispiel: Mehrere Wolfram-Einheiten auf unterschiedlich hohen Stativen, deren RGBWW-LEDs dezent in Blau schimmern, ergänzt durch vereinzelte weiße Effekt-LEDs – schon entsteht ein atmosphärischer Sternenhimmel-Effekt. Mit etwas Kreativität lassen sich unzählige Lichtszenarien zaubern.

28 Kanäle bedienen Gruppensteuerung & Effekte 

Hier wird die Steuerung globaler, zumindest was die Farb-LEDs betrifft – diese lassen sich jetzt nur noch als Gruppe ansteuern. Die Star-Pixel-Effekt-LEDs sind in vier Sektionen unterteilt. Zusätzlich bietet dieser Modus zehn RGBWW-Programme und zwölf Effektabläufe, deren Geschwindigkeit mit oder ohne Übergang angepasst werden kann. Diese Presets sehen schick aus, laden zum Experimentieren ein und dürften vor allem auf Live-Shows und Partys eine gute Figur machen.

21 Kanäle: Einfach, aber effektiv

Mit nur 21 Kanälen wird die Bedienung noch simpler – aber nicht weniger spannend. Die Lampe wird jetzt komplett global gesteuert, was sie besonders für klassische Washer-Anwendungen interessant macht. Ignition stellt außerdem eine große Auswahl an LEE-Farbmakros bereit, die vor allem im Theaterbereich gut ankommen dürften.

Zusätzlich lässt sich die Farbtemperatur von 2.500 K bis 8.000 K in 100er-Schritten anpassen – praktisch für fein abgestimmte Weißtöne. Auch hier sind die Effekt-Presets weiterhin verfügbar.

Minimalistische Steuerung stellt 15 Kanäle bereit

Der kleinste Modus reduziert den Ignition Wolfram 500 auf das Wesentliche – jetzt stehen nur noch 15 Kanäle zur Verfügung. Alle komplexen Effekte entfallen, stattdessen gibt es eine einfache Steuerung mit klassischen Strobe-Optionen. Der Zoom-Kanal bleibt jedoch erhalten, sodass sich die Lichtverteilung weiterhin flexibel anpassen lässt. Viel simpler geht’s nicht – und dennoch sehen die Ergebnisse durchweg beeindruckend aus.

Mögliche Alternativen zum Ignition Wolfram 500

 Ignition Wolfram 500 Varytec Hero Wash 300 FCMartin MAC One
Preis1299,- €499,- €2249,- €
DMX-Channels90/28/21/1511/15/2620/36/108
Gewicht19,5 kg10,1 kg4,4 kg
DMX-Verbindung3-Pin/5-Pin3-Pin/5-Pin5-Pin
Verbrauch480 W260 W160 W
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