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IK Multimedia AmpliTube iRig Test

Praxis

Schauen wir uns jetzt einmal die Amps etwas genauer an. Der cleane Bereich wird von einem Fender Twin Style Verstärker abgedeckt, für Crunch steht ein virtueller Vox AC 30 bereit, Lead übernimmt ein Marshall-Clone, und wenn es richtig zerren soll, dann sollte man zum Mesa/Boogie Pendant greifen bzw. scrollen. 

Fotostrecke: 2 Bilder Das Clean Amp Preset von AmpliTube iRig.

Natürlich tragen die Amps nicht ihre Originalnamen, rechtlicher Stress wäre vorprogrammiert, aber das Design ist recht eindeutig. Mich stört das nicht, ganz im Gegenteil, das macht das Ganze wesentlich übersichtlicher und intuitiver. Aber auch die Bassisten sollen Spaß am iRig haben und können beispielsweise zu einem Bassverstärker greifen, der dem Ampeg SVT nicht ganz unähnlich ist. 

Boxenseitig bietet das iRig wahlweise eine 1×12, 2×12, 4x12A, 4x12B oder eine 1×15 Bestückung, die entweder mit einem dynamischen Mikrofon, das sehr stark an ein SM57 erinnert, oder einem Großmembran-Kondensatormikrofon (ich sage nur “Berlin“) abgenommen werden kann. Alle Boxen lassen sich mit allen Amps kombinieren, was eine große Soundvielfalt garantiert. Leider können die Effekte nur vor den Amp geschaltet werden, was z.B. bei Delays nicht unbedingt immer erwünscht ist.

Wen es nach mehr Equipment dürstet, der hat die Möglichkeit, auf eine ganze Reihe weiterer Modelings zurückgreifen, die es allerdings nicht gratis gibt. Der “add Amp/ FX“- Button erleichtert das Shopping, das mit jeweils 2,40 Euro übrigens recht moderat ausfällt. Sämtliche Einstellungen können im Übrigen auf zwölf Speicherplätzen abgelegt werden. Ich habe die Software auf ein iPhone geladen, wo lediglich nur ein Amp oder jeweils ein Effekt auf den Bildschirm passt. Das sieht auf einem iPad etwas anders aus, denn aufgrund des größeren Bildschirms wird entsprechend mehr abgebildet, was der Bedienung und vor allem der Übersicht zugutekommt. Ansonsten sind die Versionen aber identisch.

Eine weitere Möglichkeit des iRig ist seine Recording-Funktion, mit der bis zu vier Spuren aufgenommen werden können. Das gilt nicht für die Gratisversion, die nur eine Spur anbietet. Wer mehr braucht, kann auch diese Option kostenpflichtig erweitern. Und die Aufnahme lässt sich sogar reampen – sollte also der Sound nach getaner Arbeit nicht gefallen, das Gespielte aber schon, lässt sich nach Herzenswunsch mit dem “nackten“ Signal weiterarbeiten. 

Auch den Mix kann man bearbeiten, denn ein EQ und ein Compressor dienen zur Feinjustierung und ein Reverb gibt dem Ganzen bei Bedarf mehr Tiefe, wobei sich auch nur einzelne Spuren mithilfe eines Send-Reglers einbinden lassen. Sollte der geneigte Komponist dann den Wunsch verspüren, sein Werk öffentlich zu machen, hat IK Multimedia auch dafür vorgesorgt. Mithilfe eines FTP-Uploads oder eines Soundcloud Upload Buttons kann dies sehr einfach realisiert werden.

Der Rekorder in AmpliTube iRig.
Der Rekorder in AmpliTube iRig.

Im Menüpunkt ganz rechts mit dem klangvollen Namen “Songs“ lassen sich Wave-, Aiff- oder mp3-Dateien über Wi-Fi, File Sharing oder die im Gerät vorhandene iPod Library in das iRig importieren. Zum Üben oder Jammen kann man die Geschwindigkeit verlangsamen, eine Passage loopen oder Stimme bzw. Soloinstrument aus dem Mix entfernen.

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Im Setup-Menü werden der In- und Output-Level bestimmt, die Latenz zwischen Low und Ultralow gewechselt oder eine No Feedback Option aktiviert, die bei voll aufgerissenen High-Gain Einstellungen ein Pfeiffkonzert verhindert. Wie man sich denken kann, hat IK Multimedia eine ganze Menge Gadgets im Programm und so lässt sich das iRig auch nach Herzenswunsch erweitern. Zu diesem Thema empfehle ich einen Blick auf die Herstellerwebsite, denn mehr Details würden den Umfang des Testberichts sprengen.
Wie schon erwähnt, zeigt sich die Bedienung intuitiv und sehr übersichtlich. Ich habe ein älteres iPhone 3Gs für den Test verwendet, und das hielt fast drei Stunden im Batteriebetrieb durch. Bei eingehenden Anrufen blieb die App im Hintergrund geöffnet, sobald das Telefonat beendet wurde, rückte sie wieder nach vorne. Es gab während des gesamten Tests keinerlei Abstürze oder Aufhänger. 
Für den Praxisteil unseres Tests habe ich den Kopfhörerausgang des iRig Adapters mit zwei Avalon U5 DI Boxen verbunden und gehe auf direktem Weg über ein Avid HD Interface in die DAW. Bei den folgenden Beispielen verwende ich den Clean Amp mit dem eingebauten Tremolo und wechsele die Boxen. Los geht es mit einer 1×12“, dann einer 2×12“ und zuletzt einer 4×12“A. Als Mikrofon kommt das Kondensator zum Einsatz. Der Hals-Singlecoil einer Strat ist zu hören.

Audio Samples
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Trem Blackface 1×12 Trem Blackface 2×12 Trem Blackface 4x12A

Die Unterschiede der verschiedenen Lautsprecher sind gut herauszuhören, wobei mir die erste Variante am besten gefällt. Der Cleansound ist griffig und wirkt recht plastisch. 
Nun folgt der High Gain Amp und auch hier werden die Boxen ausgetauscht. Das dynamische Mikrofon sorgt für die virtuelle Schallwandlung und der Humbucker einer modernen Strat liefert den authentischen Input.

Audio Samples
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Metal Gain 1×15 Metal Gain 4×12 A Metal Gain 4×12 B

Das ist schon sehr ordentlich, was da aus meinem Telefon zu hören ist. Die Variante mit der 1×12“ und der 4×12“A Box sind meine Favoriten. Der Sound hat Druck, ist direkt und setzt sich gut durch. So soll das sein.
Neuer Amp, neues File. Das Werkspreset Mild Crunch ist an der Reihe, das den AC30 Typ Amp verwendet. Ein Delay sorgt für etwas Bewegung und ein Tube Screamer mischt sich ebenfalls marginal ein. Wieder kommt der Hals-PU der Strat ins Spiel.

Audio Samples
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Mild Crunch

Die Software ist in der Lage, auf Anschlagsstärke zu reagieren, wie man im letzten Teil des Beispiels gut hören kann. Heraus kommt ein ordentlicher Crunchsound.
Wie sieht es mit iRig und High Gain aus? Um das herauszufinden, verwende ich nun den Boogie-Clone. Das virtuelle Kondensatormikrofon steht vor der virtuellen 4×12“B Box und ich schalte den realen Humbucker ein. In dieser Kategorie weiß das iRig zu gefallen, der Sound hat Druck, setzt sich gut durch und das Riffen macht Spaß.

In den nächsten zwei Soundfiles hören wir den Marshall, einmal ohne und einmal mit aktiviertem Tube Screamer. Als Box habe ich die 4×12“A unter den Amp gestellt und eine Prise Hall hat sich in die Aufnahme geschlichen.

Audio Samples
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Amp Gain Amp Gain + OD

Der schon ordentliche Grundsound wird mit dem Zerrer deutlich aufgewertet, der Amp bekommt richtig Biss und verdichtet das Signal. Und weil wir gerade bei den Zerrern sind, habe ich an diesem Amp den Fuzz aktiviert.

Audio Samples
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Fuzz
Auch diese Aufgabe meistern iRig und AmpliTube souverän. Der Sound ist typisch knarzig, so, wie es sein soll.
Abschließend ein paar Beispiele mit den verschiedenen Modulaktionseffekten, die, wie gesagt, alle vor dem Amp platziert sind.
Audio Samples
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Auto Wah Envelope Filter Gold Flange Mod Drive Octave Phazer
Alle Effekte klingen solide bis gut und verrichten ihren Job so, wie man es von ihnen erwartet. Beim Wah empfehle ich die Auto-Einstellung, da es ohne Pedal recht schwierig ist, gleichzeitig beide Hände an der Gitarre zu haben und dazu das Display zu berühren.
Wer allerdings doch gerade eine frei hat, kann eine echte Performance hinlegen und das Pedal mit dem Finger bewegen.
Leider ist das Nebengeräuschverhalten ziemlich hoch und bei der „Ultra“-Low-Latenz mischen sich hin und wieder nicht vertretbare Knackgeräusche ein. Das mag vielleicht an meinem etwas betagten Telefon liegen, aber falls das so ist, sollte es nicht bei den unterstützten Geräten aufgeführt werden. Mit dem Low-Latency-Mode hatte ich hingegen keine Probleme.
Kommentieren
Profilbild von Heiko

Heiko sagt:

#1 - 13.11.2012 um 20:03 Uhr

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Gegen Nebengeräusche wie Knackser kann es mitunter ganz hilfreich sein, das iPhone in den Flugzeugmodus zu schicken. Vielleicht hilft der Trick ja bei Dir.

Profilbild von Christoph Heckmann

Christoph Heckmann sagt:

#2 - 19.11.2012 um 02:37 Uhr

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...und wie können Android-Nutzer Gitarren in´s Smartphone bringen?????

Profilbild von zynische birne

zynische birne sagt:

#3 - 19.11.2012 um 05:55 Uhr

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...indem sie ihr Android-Phone verkaufen, und auf die dunkle Seite der iMacht kommen. ;-)

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