Fazit
Das Software/Hardware-Paket ARC 2 von IK Multimedia ist zur Optimierung von DAW-Arbeitsplätzen in akustisch problematischen Räumen konzipiert. An der mitgelieferten Hardware gibt es nichts auszusetzen, schließlich bekommt man für 298 Euro ein gutes Messmikrofon in einem robusten Transport-Case. Die Software verfügt über ein gutes und intuitiv bedienbares Layout, was u.a. die Ermittlung der Messdaten wirklich kinderleicht macht. Das ARC-Plugin erzielt durch die erstellten Presets eine deutlich wahrnehmbare Klangverbesserung. Der Sound wirkt direkter und detailreicher. Neben der Realisation eines aufgeräumt wirkenden Bassbereichs, wird auch der Sweet Spot merklich vergrößert.
Allerdings sorgt die ARC-Software für eine Veränderung des Frequenzbildes dahingehend, dass vor allen Dingen die Höhen sowie die oberen Mitten überbetont werden. Meiner Meinung nach sind weder die vorhandenen Presets noch die frei konfigurierbaren Custom-Presets, deren EQs im Edit-Modus zu grob arbeiten, in der Lage, das Klangbild vollkommen zufriedenstellend anzugleichen. Es ist lobenswert, dass zahlreiche Parameter des virtuellen Monitor-Controllers per MIDI steuerbar sind. Doch leider haben die Entwickler die wichtigsten Funktionen, nämlich den On/Off-Button, sowie den Wechsel der Presets dabei nicht berücksichtigt. Ein weiterer Schwachpunkt ist das Manual, das ausschließlich in englischer Sprache verfasst ist. Klanglich sehe ich unseren Testkandidaten nicht unbedingt in der Profi-Liga. Dennoch: Das ARC 2-Paket kann in akustisch schwierigen Homestudios wirklich gute Dienste leisten. Wer in seinen Räumlichkeiten also mit großen akustischen Problemen kämpft und vielleicht nicht das Budget für Absorber oder Diffusoren hat, dem ist unser Testkandidat zu empfehlen. Das gilt auch für Anwender, die vielleicht aus rein praktischen Gründen keine Änderungen an ihren Räumen vornehmen können oder wollen. Schließlich muss man ja auch irgendwo wohnen…
- Messungen sind sehr leicht durchführbar
- Software für Mac und PC
- Klangbild direkter und detailreicher
- Bassbereich wirkt aufgeräumter
- Praktische Boxen-Symbole für erstellte Presets
- Praktischer Side-Abhörmodus
- Sweet Spot wird vergrößert
- Robustes Transport-Case für das Mikrofon
- Starke Überbetonung des Mitten- und Hochtonbereiches nach Korrektur
- Target-Curve-Presets nicht veränderbar
- EQs zur Klangkorrektur nur semiparametrisch
- On/Off-Button und Preset-Wechsel nicht per MIDI steuerbar
- Kein deutsches Manual