Das IK Multimedia AXE I/O ist ein USB 2.0 Audio Interface mit speziellen Features für Gitarristen, das der italienische Hard- und Softwarehersteller zusammen mit dem Amplitube 4 Deluxe Amp-Softwarepaket vorstellt. Unter anderem mit ihrer Amplitube-Software haben die Spezialisten aus Modena schon viele Gitarristen überzeugen können.
Nun hat man das Thema konsequent weitergedacht: Mit dem AXE I/O können zwei Signale gleichzeitig aufgenommen werden, wofür unterschiedliche Inputs für Gitarre, Mikrofon oder Line-Pegel-Gerätschaften zur Verfügung stehen. Speziell für den ersten Gitarreneingang gibt es das Z-Tone-Feature, um das Signal besser an die angeschlossene Gitarre anzupassen. Was man damit alles anstellen kann und was das Teil sonst noch auf und im Kasten hat, erfahrt ihr im folgenden Test.
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Gehäuse – Vorderseite
Das AXE I/O kommt im soliden Metallgehäuse mit Seitenteilen aus Kunststoff, die auch als Standfüße dienen und dem Interface rutschfesten Halt auf allen Oberflächen verleihen. Lineal und Waage zeigen überschaubare Maße von 238 x 211 x 53 mm und ein Gewicht von 1,3 kg.
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An der Vorderseite sind alle Regelmöglichkeiten und diverse Anschlüsse untergebracht, ganz links geht es mit dem Gitarreneingang 1 und dem dazugehörigen Gain-Regler los. Die LED-Anzeigen neben Anschluss und Regler dienen einmal der Darstellung des Eingangspegels mit fünf kleinen LEDs, und neben der Buchse wird angezeigt, welcher Eingang gerade belegt ist (Instrument, Mikrofon oder Line). Im zweiten Feld warten die Einstellmöglichkeiten für das Z-Tone Feature, das dem Instrumenteneingang 1 angeschlossen ist. Zu dem betreffenden Poti und den zwei Schaltern später mehr im Praxisteil. Danach folgt der zweite Eingang für Gitarre mit Anschlussbuchse, Gain-Regler und den LED-Anzeigen für Gain und Input. Der folgende Preset-Regler bietet direkten Zugriff auf die Voreinstellungen von Amplitube, durch die man hier scrollen und per Druck direkt anwählen kann. Dieser Regler lässt sich aber auch für andere Funktionen belegen. Unter ihm befindet sich ein kleiner Taster (48V), der die Phantomspeisung für die Mikrofoneingänge aktiviert, wenn z.B. ein Kondensatormikrofon benutzt wird. Rechts daneben steht ein Tuner mit einer kleinen Anzeige bereit, der ebenfalls mit einem entsprechenden Taster aktiviert wird. Das letzte Drittel der Front wird von drei Reglern belegt, ganz rechts dem Master für den Pegel, der an den Ausgängen anliegt, Headphones für den darunter befindlichen Kopfhörerausgang und Monitor für das Lautstärkeverhältnis von direktem Signal zu dem aus der DAW. Und dabei kommen wir auch gleich zum leidigen Thema Latenz.
In der Werbung und in Videos wird beim AXE I/O davon gesprochen, dass es keine Latenz gibt – und das stimmt!
Aber … das betrifft zum Beispiel beim Anschluss an den Instrumenteneingang nur das nackte, direkte Gitarrensignal, das ohne Umwege an den Ausgang geroutet wird (Direct Monitoring). Nutzt man die Ampsimulationen von Amplitube, dann läuft das Signal in den Computer und wieder zurück, und dabei gibt es natürlich leichte Signalverzögerungen. Das Spielgefühl bei maximalem DAW-Level ist dann leider nicht mehr so gut, aber eben der Tatsache geschuldet, dass das Signal im Rechner bearbeitet wird, und das benötigt Zeit. Jetzt kann mit dem AXE I/O ein Kompromiss geschlossen werden, indem man mit dem Monitorregler das direkte Signal hinzunimmt – auf 12 Uhr sind beide Signale gleich laut. Das Spielgefühl ist dann in Ordnung und bei Cleansounds stört es mich auch nicht, aber bei High-Gain-Sounds ist es für mein Empfinden nicht so prickelnd. Das ist allerdings Geschmacksache, manche Kollegen bevorzugen tatsächlich auch bei hochverzerrten Sounds den cleanen Attack der trockenen Gitarre. Auf jeden Fall ist das Latenzverhalten nicht zu vergleichen mit zum Beispiel einem Universal Audio Apollo, bei dem der DSP im Audio Interface steckt und man dabei tatsächlich den Ampsound ohne nennenswerte Verzögerung anliegen hat.
Ein weiteres Feature für Gitarristen ist der Amp Out, der für Reamping mit “echten” Amps gedacht ist. Man spart sich dabei eine Reamping-Box, das Signal an diesem Ausgang ist so vorbereitet, dass man es direkt auf einen Gitarrenamp legen kann. Eine gute Sache, denn so spielt man im stillen Kämmerlein mit Amplitube-Sounds ohne Lärm die Gitarrenspuren ein. Anschließend nimmt man Notebook und AXE I/O mit in den Proberaum, jagt die nackte Gitarrenspur durch den lauten Amp, nimmt dass Ganze auf und kann es zuhause in Ruhe abmischen.
Rückseite – Anschlüsse
Hier findet man die zusätzlichen Ein- und Ausgänge. Ganz rechts sind zwei Klinken-XLR-Kombibuchsen für Mikrofone und Line-Level-Geräte. Das AXE I/O erkennt automatisch, welcher Anschluss belegt ist, und das wird an der Frontseite entsprechend dargestellt. Dann kommen vier Ausgänge (Klinke), über die das AXE I/O an aktive Lautsprecher, Pult etc. angeschlossen wird, zwei davon als symmetrische Monitor-Outs, zwei als L/R-Line-Outs. Zur Echtzeitsteuerung von Effekten in Amplitube gibt es die Möglichkeit, zwei externe Controller (Expression Pedal, Fußtaster) an das AXE I/O anzuschließen. Der USB-Anschluss dient der Verbindung mit dem Computer und über die MIDI In- und Out-Anschlüsse können MIDI-fähige Geräte wie Keyboards oder DAW-Controller angeschlossen werden.
Dom sagt:
#1 - 21.02.2019 um 18:01 Uhr
Wie würdet ihr die grundsätzliche Aufnahmequalität zu den allgemeinen Interfaces von andere Herstellen beschreiben?
Thomas Dill - bonedo sagt:
#1.1 - 21.02.2019 um 18:52 Uhr
Hallo Dom,
die Aufnahmequalität ist gut. Der zweite Kanal klingt wie bereits beschrieben neutraler und ist dementsprechend vergleichbar mit anderen Audio Interfaces in der Preisklasse. Ich habe das Gerät allerdings nur aus der Sicht des Gitarristen begutachtet und kann daher keine allumfassende Wertung abgeben, wie sich das Interface zum Beispiel klanglich bei der Gesangsaufnahme mit höherem Dynamikumfang verhält.
Antwort auf #1 von Dom
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenDom sagt:
#1.1.1 - 22.02.2019 um 17:59 Uhr
Sali ThomasDanke für die Antwort, bei gut und vergeleichbar mit anderen interface im Preisberreich verstehe ich das ein 800euro teures Motu dann doch um einiges besser ist, ist ja auch doppelt so teuer. Richtig?Gesang intressiert mich weniger, wann dann der Bass. Da habe ich bei meinem Steinberg oft das gefühl das dieses stark an der Grenze ist, wobei es bei gitarren dann doch bischen einfacher scheint.
Antwort auf #1.1 von Thomas Dill - bonedo
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