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IK Multimedia iLoud MTM MK II Test

Aufbau und Einrichtung der IK Multimedia iLoud MTM KMII

Die iLoud MTM KMII von IK Multimedia bietet wie angegeben grundsätzlich drei Aufstellungsoptionen an: aufrecht mit dem verstellbaren Fuß auf einer Unterlage wie einem Schreibtisch oder einer Meterbridge, horizontal mit dem speziellen Gummipad oder auf ein Mikrofonstativ mit dem üblichen 3/8-Zoll-Gewinde montiert. Ich entscheide mich zunächst für die aufrechte Postion im Nahfeld, stelle die Abhöre jeweils einen Meter von meiner Abhörposition entfernt neben den Computerbildschirmen an meinem Arbeitsplatz auf.

 Totalansicht der iLoud MTM MKII frontal von links oben
IK Multimedia iLoud MTM MKII: neueste Version im Test

Nun folgt die Einmessung. Nacheinander verbinde ich das Messmikro mit jeder der Boxen und führe die beiden Einmessvorgänge für links und rechts durch. Selbige dauern jeweils ungefähr zehn Sekunden. Die Status-LED an den Vorderseiten der IK Multimedia iLoud MTM MKII blinkt grün und bestätigt dadurch, dass die Kalibrierung erfolgreich abgeschlossen wurde. Die Funktion „Cal/Preset“ auf der Rückseite der Box ist nun auf „Cal“ für „Calibratet“ geschaltet, sodass der Hörtest nun losgehen kann.

Messmikrofon IK Multimedia
Das mitgelieferte Messmikrofon

IK Multimedia iLoud MTM MKII: Klang

Ich kann mich noch an meine Begeisterung der ersten Generation der iLoud MTM erinnern. Und hier geht es mir wieder genau so. Einem Déjà-vu gleichkommend, höre ich verschiedene Ausschnitte meiner All-Time-Lieblingssongs in einem brillianten Klang, mit glasklaren Höhen, aufgeräumten Bässen und mit resonanzfreiem Frequenzgang.

Ob ich bei den Vorgängern auch bereits solch saubere Bässe gehört habe, kann ich nicht mehr genau sagen, habe aber den Eindruck dass die MKII-Version noch besser klingen. Der Kontrabass aus Rickie Lee Jones Version von „My one and only true love“ lässt mich schon wieder vom Physik-Glauben abfallen. Wo kommen diese tief runter gehenden Bässe her? Wie geht das? Ungläubig schaue ich auf die kleinen 3,5-Zoll-Treiber. Ja, andere Hersteller bieten ebenfalls ähnliche Basswunder in vermeintlich zu kleinen Gehäusen an, aber die IKs setzen die Messlatte wieder ein Stück nach oben. Für die reine Analyse, vor allem auch tief hinunter in den Bassdruck-Bereich, vermisse ich bei der neuen Generation der iLoud MTM nichts.

Selbstverständlich sind das Hörerlebnis und der Eindruck des Schallvolumens nicht mit großen Abhören zu vergleichen. Beim Umschalten auf meine größeren Boxen, die neben dem Größenunterschied auch noch weiter weg aufgestellt sind, sitzt man in einem viel größer blubbernden Wellenbad. Dennoch grandios, was bei den iLoud MTM MKII in Kombination mit der Einmess-Funktion an Klangqualität erreicht wird.

ARC Funktioniert sehr gut

Schalte ich zwischen den grundsätzlichen Betriebsarten DESK, FLAT und CAL hin und her, höre ich ganz eindeutig, wie gut die ARC-Funktion dem Sound an der Abhörposition tut. Schalte ich auf FLAT, ist der Klang Resonanz-behaftet und lässt mich schnell weiter schalten zu DESK. Dies klingt erwartungsgemäß ausgeglichener und dürfte für den Einsatz der Boxen zum Editieren oder fürs Arbeiten ohne höchste Klangansprüche bereits gut genügen. Hat man die Boxen allerdings eingemessen, werden die meisten wohl den Betrieb in der CAL-Variante bevorzugen.

In Sachen Lautstärke liefert die Abhöre viel Druck fürs Gehäusevolumen. Will man zu hoch hinaus, setzt ein Limiter ein, den man zwar deutlich hören kann, der aber fehlerfrei und unauffällig klingt. Zum hörbaren Zerren bekommt man die Box eigentlich nur, wenn man es mit der Lautstärke total übertreibt.

Entweder Arbeit oder Vergnügen

Ich bin hin und gerissen zwischen den Nahfeld-iLouds und meine großen Boxen. Einerseits klingen die IK Multimedia iLoud MTM MKII sensationell gut und ich habe den Eindruck, Klangnuancen-Unterschiede zu hören, die ich auf meinen großen, nicht wirklich linearen Speakern meine, nicht hören zu können. Andererseits klingt das präzise Stereobild mit seinen wirklich sauber klingenden Transienten fast schon steril präzise. Hier wird es tendenziell esoterisch oder zumindest subjektiv. Um Musik zu genießen, braucht es manchmal auch ein wenig Verschönerung. Eine zu breite Stereowirkung kann schön sein, viel Schallvolumen in einem einigermäßen schön klingenden Raum kann Spaß machen und den Genuss steigern. Die iLoud MTM MKII würde ich jederzeit als Arbeitsbox gegenüber meiner großen Abhöre bevorzugen. Als Box zur Beschallung eines Raumes würde ich sie eher nicht verwenden.

Steuerung per Software X-Monitor

Mit dem Kauf des Stereosets der iLoud MTM MKII erhält man Zugriff und die Lizenz zum Download der Software „X-Monitor“ aus dem Hause IK Multimedia. Hierüber können nicht nur die Kennlinien der ARC-Messungen betrachtet werden: Hat man die Abhöre per USB-Kabel an seinen Mac oder PC angeschlossen, bieten sich viele Charakter-Änderungen per DSP-Filterkurven und Presets. Mehr als 20 Boxenprofile aus renommierten Tonstudios können der Abhöre aufgesetzt werden. Es stehen Preset-Buttons zur schnellen Emulation verschiedener Boxen-Typen zur Verfügung. Man kann an den Boxen aber auch noch erweiterte Equalizer-Einstellungen vornehmen, die man mit den Bedienelementen der Hardware nicht einstellen kann. Hier bekommt man keine frei einstellbaren, vollparametrischen EQs gestellt, sondern kann sich rund um die unmittelbaren DSP-Funktionen bewegen, die bereits per Hardware bedienbar sind.

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