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IK Multimedia iRig Keys I/O Test

Praxis

Vor der Inbetriebnahme steht natürlich die Frage der Stromversorgung. Im einfachsten Fall betreibt man das iRig Keys mit einem Rechner, wo es über den USB-Bus seinen Strom bekommt. Benutzt man ein Apple-Gerät als Klangerzeuger, muss man wahlweise das Batteriefach mit vier Mignon-Zellen (AA) bestücken oder das mitgelieferte Netzteil anschließen. Wichtig ist hierbei lediglich noch, den rückseitigen Schalter von USB auf das Batterie-Symbol zu schieben.

Wichtige Voraussetzung vor der Inbetriebnahme. (Fotos: Numinos)

Fotostrecke: 2 Bilder Freundlicherweise wird das iPad vom iRig Keys direkt auch geladen.
iRig und iPad
Verwendet man ein iPad, kommt der mitgelieferte Plastik-Aufsteller ins Spiel. Diesen „verkeilt“ man unterhalb des Keyboards am mittleren Standfuß und kann dann das Tablett in eine Lasche stellen, die eine leichte Anwinkelung des Tabletts bewirkt. Das ist eine ebenso einfache wie gelungene Lösung. Besonders stabil ist sie nicht, gerade wenn man ein großes iPad Pro verwendet. Für das Arbeiten am Schreibtisch geht sie aber völlig in Ordnung.
Welche Software man mit dem iRig Keys I/O nun steuern will, ist natürlich jedem selbst überlassen. Als universeller Midi-Controller lässt sich das kleine Keyboard umfassend für das Zusammenspiel in verschiedensten Szenarien programmieren: Sprich alle Trigger-Pads und Potis können wahlweise Standard-Midi-Kommandos (bspw. Pitch, Expression oder Modulation), Midi-Noten-Nummern aber auch Continuous Controller- und Programm-Change-Daten senden.
Will man eine komplette Zuweisung aller Parameter vornehmen, kann das allerdings durchaus mühsam werden, da der Weg zur Zuweisung immer über eine Shift-Funktion, und mehrmaligem Drehen am Data-Encoder erfolgt. Das gerade mal dreistellige Display ist dabei keine große Hilfe, weshalb man die Bedienungsanleitung beim Festlegen eines Midi-Mappings immer in Griffweite haben sollte. Ist eine Zuweisung abgeschlossen, kann man sie in einem der 99 Presets abspeichern. Glücklicherweise haben IK Multimedia hier schon Vorarbeit geleistet, so dass die Presets eins bis vier mit üblichen Software-Belegungen daherkommen:
  • Factory 1 – IK Virtual Instruments
  • Factory 2 – Apple Logic Pro/Garage Band
  • Factory 3 – Chromatisch spielbare Pads
  • Factory 4 – Programm Change Pads

Zum Aufrufen eines Presets drückt man die Taste „Alt“, dann „Preset“ und schraubt am Data-Encoder, bis der entsprechende Programmplatz auftaucht. Die ersten acht User-Preset sind auch über die acht Drum-Trigger Pads abrufbar.
Ich wähle also das Factory Preset 1 aus (das übrigens auch das ist, welches mit Garage Band am besten funktioniert) und probiere die Demo-Version von SampleTank damit aus. Das funktioniert auf Anhieb prächtig: Keyboard spielen sowieso, aber auch das Umschalten von Presets eines Instruments und das Verändern von Parametern von virtuellen Instrumenten mit den Encodern klappt bestens. Gleichwohl ich festhalten muss, dass diese einen etwas wackeligen Eindruck hinterlassen.
Grundsätzlich brauchbar ist auch die Transportsektion, wo Tasten für den Sprung zum Anfang, die Aufnahme und das Abspielen bereitstehen. Allerdings liefern die Touch-Oberflächen natürlich kein taktiles Feedback, so dass man sich erst bei der Reaktion der Software sicher ist, die Taste auch aktiviert zu haben. Keine Auffälligkeiten gibt es vom Beklopfen der Drum Trigger-Pads zu berichten, denn das geht gut, wobei die kleinen Schlagflächen abhängig von der Anschlagsstärke, ihre Hintergrundbeleuchtung wechseln – nett.

Nutzung der Bedienelemente. (Fotos: Numinos)

Fotostrecke: 4 Bilder Hübsch: Die Trigger-Pads verändern ihre Farbe abhängig von der Anschlagsstärke.

Während des Arbeitens will man natürlich gelegentlich die Abhörlautstärke ändern. Etwas unhandlich erweist sich hier die Grundkonfiguration, dass man zunächst die Alt-Taste drücken muss, um an die Sekundärfunktion (in dem Fall die Lautstärke) zu gelangen. Weil man danach typischerweise die Alt-Taste nicht noch mal drückt. Das wiederum bewirkt, dass man – sobald die Play-Taste gedrückt wird – im Edit-Modus landet, wo man sich zunächst einmal durch drei Untermenüs hangeln muss, um wieder im Normalbetrieb zu landen. Auch eine kurze Visite in Arturias iPad-Minimoog-Emulation „iMini“, die besonders durch ihre umfangreiche Mini-Learn-Ausstattung glänzt, beweist sich das iRig Keys I/O als zuverlässig: Jeder zuweisbare Parameter ließ sich nach dem Anlernen problemlos fernsteuern.

Funktionen im Detail. (Fotos: Numinos)

Fotostrecke: 2 Bilder Das Adressieren von Midi-Kommandos funktioniert einwandfrei.

Nach dem Einstieg mit SampleTank wechsle ich zur Konkurrenz – nämlich „Garage Band“ aus dem Hause Apple. Auch hier funktionieren das Keyboard und der Transport ohne Probleme. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund schien mir die Testaufnahme mit den iPad (Garage Band) ein bisschen rauer zu klingen, als die gleiche Aufnahme von einem Macbook aus (mit Ableton). Das kann auch an den Algorithmen von Garage Band liegen. Die Pegelkontrolle des Eingangssignals erfolgt über eine kleinen LED unterhalb des Displays: blau = Signal liegt an, grün = Signal ok, orange = Signal zu laut, rot = übersteuert. 

Audio Samples
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Mikrofoneingang (Macbook, Ableton) Mikrofoneingang (iPad Pro, Garage Band) Demo-Song (Audioausgang: iRig Keys I/O) Demo-Song (Audioausgang: iPad Pro direkt)

iRig und MacBook Pro
Ich wechsle die Hardware und hole das Macbook Pro mit Ableton Live in den Ring. Wichtig: Die Samplerate beim Produzieren von 96 auf 44 oder 48 kHz heruntersetzen, denn bei 96 kHz kam auch mein sonst ziemlich unerschütterliches i7 2,8 Ghz-Modell mächtig ins Schwitzen und die Systemauslastung stieg in Ableton Live mit nur einer Instanz des neuen „Waveform“-Synthesizers auf 80%. Hier erstelle ich eine fehlerfreie Testaufnahme, deren Klang gut ist. Zwar ist hier hörbar keine Edel-Verstärkerschaltung am Werk, aber für eine Vorprodukten oder einen Podcast geht die Qualität absolut in Ordnung. Im Verbund mit Ableton zeigen sich auch die Audioausgänge wesentlich robuster und man kann angeschlossene Kopfhörer bis zur Belastungsgrenze ausfahren. Der obligatorische Midi-Mapping-Test liefert hier ebenfalls positive Ergebnisse.

Das Verwenden des Audio-Interfaces. (Fotos: Numinos)

Fotostrecke: 7 Bilder Eine kleine LED signalisiert den Eingangspegel.

Ein bisschen vermisst habe ich am iRig Keys I/O allerdings die gute alte Midi-Schnittstelle. Zugegeben wer ausschließlich mit dem iPad und Rechner arbeitet, kann gut darauf verzichten – dennoch gibt es regelmäßig Szenarien, wo man sich über den alten 5-Pol-Din-Anschluss freut: Etwa wenn es darum geht sich für einen Live-Jam miteinander zu synchronisieren. Gerne gesehen hätte ich auch einen 30-Pol-Adapter vorgefunden, um ältere iPads anschließen zu können. Apropos Konnektivität: Wer auf die Soundkarte verzichten kann und lediglich ein Midi-Keyboard und Controller benötigt, der sollte auch im Hinterkopf haben, dass ein Lightning-USB-Adapter mit durchgeschliffener Stromversorgung auch eine Lösung sein kann.

No-Talking Video zu IK Multimedia iRig Keys I/O

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Profilbild von Sascha Franck

Sascha Franck sagt:

#1 - 05.10.2024 um 12:16 Uhr

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- Proprietärer Anschluss. Glatteste Sechs aller Zeiten. - Keine direkt wählbaren Oktavierungs-Buttons. Bei der 25 Tasten-Version ein Verbrechen. Sechs. - Keine dezidierten Audio-Treiber für macOS, nutzt Core Audio, keine guten Latenzen. Einfach IK Murks wie er im Buche steht (kennt man von der Firma aber).

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