Nach einer gefühlten Ewigkeit – in Wirklichkeit drei Jahre – kommt endlich die Stereo-/Zweikanal-Version mit Namen iRig Pro Duo I/O auf den Markt.
Den kleinen Bruder, das iRig Pro I/O habe ich schon getestet, den Testbericht dazu findet ihr hier.
Details & Praxis
Gleiche Bauweise, aber neue Features
Das IK Multimedia iRig Pro Duo I/O ist doppelt so groß wie das iRig Pro. Das ist keine Überraschung. Dafür ist es mit 197 Gramm aber nur 80 Gramm schwerer und damit immer noch handlich. Dass jetzt zwei Kombibuchsen und auch zwei Gainregler vorhanden sind, ist klar. Neu und super praktisch sind aber die beiden Outputs: Zwei symmetrische 6,3mm-Klinkenbuchsen geben einem jetzt die Möglichkeit, die Eingangssignale nicht nur über den 3,5mm-Kopfhörer-Out zu hören, sondern auch noch in ein weiteres Interface oder auch in einen Mixer/eine Anlage zu schicken.
Die zwei AA-Batterien sind nicht nur für die 48V-Phantomspeisung da, sondern auch für die interne Stromversorgung. Ein iPad liefert zwar über den USB-C-Port genug Power für das IK Multimedia iRig Pro Duo I/O, schließt man aber ein iPhone an, muss das Interface mit Batterien bestückt sein, um mit ausreichend Strom versorgt zu werden. Alternativ hat man die Möglichkeit, ein externes Netzteil anzuschließen, das leider nicht im Lieferumfang enthalten ist.
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Plug and Play
Nutzt man das Interface ohne extra Software, wovon nach Kauf und Registrierung reichlich vorhanden ist, nimmt das iRig Pro Duo I/O im Stereomodus auf. So habe ich das Gerät als Soundkarte für einen Live Stream verwendet: Kanal 1 für Vocals, Kanal 2 für Gitarre. Gleichzeitig habe ich auch noch über die beiden Outputkanäle die beiden Inputs in meinen Studiorechner einspeisen und aufnehmen können.
Bei der Aufnahme fiel mir dann auf, dass ich auf beiden Kanälen beide Signale hatte. Also habe ich Kanal 1 nach links und Kanal 2 nach rechts geregelt und hatte ein Stereobild. Jeder DJ wird sich darüber freuen, seine Sets stereo aufnehmen zu können und gleichzeitig über Kopfhörer und Anlage abhören zu können.Ich war ein wenig enttäuscht, weil ich die Kanäle nicht einzeln bearbeiten konnte.
Daraufhin habe ich das Interface noch mal an das iPad angeschlossenund GarageBand geöffnet. Hier ist es jetzt möglich, die Kanäle einzeln einzuspeisen und aufzunehmen. Mehrspuraufnahmen sind auch möglich, wie im Audiobeispiel zu hören ist. Ich habe eine Akustikgitarre direkt eingespielt und gleichzeitig mit einem dynamischen Mikro eingesungen. Zwar sind die beiden Audiospuren mit den internen GarageBand-Effekten bearbeitet (Bässe aus den Vocals raus, ein bisschen Kompression, Delay und Reverb), aber die Grundsignale klingen gut. Keine Fades, weder am Anfang noch am Ende der Aufnahme, die ein Rauschen kaschieren könnten. Das verwendete Mikrofon ist ein simples Standard-Livemikro, das auf fast allen Bühnen verwendet wird und die Gitarre ging mit einem simplen Piezzo-Pickup direkt ins Interface.
Fazit
So begeistert ich vom iRig Pro I/O war, so begeistert bin ich auch von seinem Nachfolger IK Multimedia iRig Pro Duo I/O. Ich mag die einfache Bedienung, die Haptik des Geräts und vor allem den Klang. Ich höre kein Rauschen – weder auf der Aufnahme, noch auf den Kopfhörern. Wer mehr will, sollte in ein Studio gehen und unter Studiobedingungen arbeiten. Im Gegensatz zu anderen mobilen Interfaces klingt das iRig warm und ehrlich. What you hear is what you get. Noch mal: Die Aufnahme ist ohne Normalisieren oder Fades mit GarageBand auf dem iPad entstanden. Kein Studioraum, keine Nachbearbeitung. Und bei dem Preis kann man da nichts falsch machen.
- guter Klang
- einfache Bedienung
- gute Verarbeitung
- geringer Preis
- viele Einsatzmöglichkeiten
- viele Anschlussmöglichkeiten
- zusätzliche Software
- keine
- Eingänge: 2 x Neutrik-Kombibuchse für Mic/Instrumente/Line
- Line-Ausgänge: 2 x 6,3mm-Klinke (symmetrisch), max. Ausgangspegel: 16 dBu/600 Ohm
- Kopfhörerausgang: 3,5mm-Stereominiklinke mit Lautstärkeregelung
- MIDI-Ein- und Ausgang: 2 x 2,5mm-Monoklinke
- Frequenzbereich: 10 Hz–20 kHz
- Rauschpegel: -103 dB(A)
- 48V-Phantomspeisung
- schaltbares Direct Monitoring
- AD/DA-Wandlung mit 24 Bit/48 kHz
- Stromversorgung über USB (bei iPhone Batterien erforderlich)
- Größe: 12,7 x 7,5 x 3,7 cm
- Gewicht: 197 g (ohne Batterien)
- Systemanforderungen:
- ab iOS 7, ab Android 5, ab Windows 7, ab macOS 10.6
- Lieferumfang: Interface, zwei AA-Batterien, diverse Kabel, umfangreiches Softwarepaket als Download
- Preis: € 239,– (Straßenpreis am 27.4.2020)