IK Multimedia kennt man im Audio-Software-Bereich von ihrer Amp-Emulation Amplitube, ihrem Sampler SampleTank, ihrer Raumkorrektur ARC und neuerdings über die E-Bass-Emulation MODO Bass, deren Realismus für einigen Aufruhr sorgte. Jetzt wurde MODO Drums vorgestellt. Die Schlagzeugkessel werden nicht mehr als Sample abgespielt, sondern aus der Physical Modelling Engine. Wie echt klingt’s?
Details
Installation
Die Seriennummer registriert ihr nach dem Kauf über das separate Programm „Authorization Manager“. Hat die Registrierung geklappt, werdet ihr dann wieder auf die Webseite von IK Multimedia geleitet, wo MODO Drum in eurem Profil zum Download für Windows und Mac zur Verfügung steht. Der Download ist ca. 8 GB groß, für die Installation veranschlagt das Instrument noch einmal 12 GB. Die müsst ihr auf eurer Systemfestplatte freihaben. Zum Testzeitpunkt gab es auf dem Testrechner weder bei der Installation noch im Plugin selbst die Möglichkeit, den Speicherort der Samples zu verändern. Die Größe ergibt sich aus den Becken-Sounds, die anders als die Kessel als Samples dabei sind.
Drums only – Das bringt MODO Drums mit
Zehn Drumkits sind es geworden, die von Rock, Metal über Jazz hin zu Funk ein breites Spektrum an Genres abdecken. Und bevor man in die Tiefe geht, an Einstellungen dreht, spielt man ein paar der über 1400 MIDI-Grooves ab und stellt fest: Das klingt richtig gut. MODO Drum muss sich, was die Sounds der Trommeln betrifft, nicht verstecken. Alles lebt und atmet. Die Beckenauswahl und das Ausklingverhalten der Rides und Crash-Becken ist im direkten Vergleich noch ausbaufähig, die „Cutting-edge cymbal sample engine“ klingt teils noch etwas künstlich und steril.
Drum Tuning on the fly – MODO Drum macht’s möglich
Eine der besonderen Features von MODO Drum ist die Möglichkeit, bei jedem der Kessel die Stimmung beider Felle, den Anschlagsbereich auf dem Schlagfell beider Hände, das Stickmaterial, die Gradung und die Kesselgröße zu verändern. So ist von der 12×3,5-Zoll Mini-Snare über die 12×11-Zoll-Custom-Tom bis zur 28×24-Riesen-Bassdrum alles möglich. Ohne Qualitätsverlust. Dazu kann man bei der Snare die Spannung des Teppichs, bei der Bassdrum das Material des Beaters und die Spieltechnik (Heel-Up oder Heel-Down) und bei allen Kesseln die Menge an zusätzlicher Dämpfung bestimmen.
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Funky Drummer – Die Groove-Library von MODO Drums
Die verschiedenen Grooves und Fills der über 1400 MIDI-Files umfassenden Bibliothek lassen sich einfach per Drag-n-Drop auf die MIDI-Spur der eigenen DAW ziehen. Um die Auswahl einzuschränken, gibt es im „Grooves“-Tab verschiedene Sortiermöglichkeiten, um nach Genre, Songpart, Länge und Taktart zu sortieren. Auch nach dem Schlagzeugelement, was die führende Hand hauptsächlich spielt, lässt sich filtern. Das ist sehr nützlich, um beispielsweise nur Grooves anzeigen zu lassen, bei denen die „Leading Hand“ auf der Crash spielt – je nach Genre ein sehr praktischer Suchparameter.
Langsam kommt bei Plugin-Herstellern an, dass hochauflösende Monitore im Studioalltag durchaus Einzug gefunden haben. So ist MODO Drums GUI stufenlos vergrößerbar. Ansonsten gibt es, was die Einstellungsmöglichkeiten betrifft, noch die Option, einzelne Parameter per MIDI-CC zu kontrollieren und nicht das Plugin selbst das lösen zu lassen. So kann man das Feature beispielsweise bei der Hihat aktivieren und dann per Tastendruck bestimmen, wie weit die Hihat geöffnet ist.
Heinz sagt:
#1 - 30.10.2022 um 10:27 Uhr
Ein Kritikpunkt sollte mE. entfallen: welche Samples sollten denn ausgelagert werden? Das ist doch alles gemodelt und nicht gesampelt. :)