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IK Multimedia Stealth Pedal mit Amplitube Software Test

Praxis

Das Stealth Pedal ist mit dem Rechner verbunden und steuert die Amplitube Software an. Es kann also losgehen. Zur optimalen Performance sind noch ein paar kleine Feinabstimmungen nötig, die sich unter dem Menüpunkt „Settings“ in der Amplitube Software erledigen lassen. Hier muss zunächst noch das Stealth Pedal als Eingabequelle ausgewählt werden. Viel wichtiger aber ist die Einstellung der Buffer-Größe. Ist der Wert zu hoch gewählt, wird der Ton verzögert ausgegeben, und das Spielgefühl ist dementsprechend beeinträchtigt. Bei dem Wert von 128 ist dann alles optimal, und es kann los gehen.

Wie immer werden zuerst die Amp-Sounds ohne Effekt unter die Lupe genommen. Wir hören die Simulation eines Fender Amps mit 4×10 Boxen Bestückung, bei Amplitube American Tube Clean 1 genannt. Der typische Clean Sound.

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Fender 4×10″
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Da ist nichts auszusetzen. Was den Direkt-Sounds (direkt ins Pult ohne Lautsprecher) allerdings i.d.R. fehlt, ist die räumliche Dimension, d.h. die Luftbewegung zwischen Lautsprecher und Mikrofon und der daraus resultierende Raumanteil. Hier kann aber die Ambience-Funktion Abhilfe schaffen, denn diese regelt den Nachhall des simulierten Aufnahmeraums. Und schon klingt das Ganze wesentlich plastischer. Im folgenden Beispiel habe ich den Ambience-Regler von Null an kontinuierlich immer weiter bis zum Vollausschlag aufgezogen. Da ist einiges an Raum-Sound im Angebot. Mein persönlicher Favorit liegt im Bereich des „zweiten Strichs“. Hier erhält man einen kleinen Raum, der sich sehr gut in den Mix mit anderen Instrumenten einfügt.

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Ambience

Wir wechseln zur nächsten Disziplin, den Crunch-Sounds und sind mit einer Vox AC30 Simulation und einer Tele am Start. Guter Sound, gute Dynamik, und es klingt keineswegs künstlich.

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Vox Crunch
Vox_Crunch Bild

Bei den Fender Amps gibt es natürlich auch etwas für die Blues-Freunde. Unter der Bezeichnung „American Tube Vintage“ erhalten wir die Simulation eines Tweed Amps mit dem warmen Klang eines Federhalls. Das passt perfekt zur ES-335.

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Tweed
Tweed Bild

Wie bereits bei der Beschreibung der„Software/Bedienung“ erwähnt ist es möglich, die Endstufen der virtuellen Amps auszutauschen und selbst ein wenig Amp-Customizing zu betreiben. Es stehen verschiedene Nachbildung von Röhren und Leistungsvariationen zur Verfügung. Und genau wie in der realen Welt beginnt der Amp bei den 50 W-Versionen früher an zu zerren als bei den 100ern. Aber auch die unterschiedlichen Röhrentypen sorgen hörbar für Abwechslung. Ihr solltet allerdings die iPod Kopfhörer zur Seite zu legen und das Ganze über ein paar gute Lautsprechern abhören, da der Unterschied eher marginal, jedoch durchaus feststellbar ist. Folgende Bestückungen hört ihr im nächsten Beispiel:

50W 6L6
100W EL34
50W EL34
Class A EL84
100W 6L6
Single Ended Class A
Solid State

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Power-Amp

Es geht schmutzig weiter mit einem SLP 100 aus der Hendrix Serie. Diese Amps sind bekanntlich sehr dynamisch und reagieren sensibel auf jeden Anschlag. Und auch dieses Verhalten wird durch die Amplitube Software nachgebildet. Die dynamische Ansprache ist ausgezeichnet, und ihr hört das Riff gleich drei mal hintereinander mit kurzen Unterbrechungen, in denen ich die Mikrofone getauscht habe. Die erste Sequenz arbeitet mit dem simulierten Bändchenmikro, dann kommt ein Kondensator und als drittes das klassische SM 57. Auch hier ist es wieder wichtig, dass ihr eine entsprechende Abhöranlage zur Verfügung habt, denn die Unterschiede sind sehr fein, aber hörbar – und zwar recht nah an der Realität.

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SLP100
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Der Hi-Gain-Sound mit der Boogie Rectifier Simulation klingt okay, aber hier wird dann doch der Digitalsound offenbar, denn die Höhen klingen bei höheren Einstellwerten schon mal hart und spitz.

Beim nächsten Beispiel hört ihr diese Amp-Simulation mit einem Mid Scoop Sound und viel Sustain, aber auch erhöhten Nebengeräuschen, Zeit also, das Noise Gate ins Spiel zu bringen. Das kann mit zwei Reglern eingestellt werden: Tjreshold und Release. Leider wird die Ausklingphase durch das Noise Gate sehr schnell unterbrochen, ein weicher Fade Out ist nicht vorgesehen. Für einen harten Noise Cut wie bei Metal Riffs ist es jedoch die richtige Wahl.

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Modern Tube Lead
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Zum Abschluss der puren Amps gibt es noch die volle Breitseite aus der Amplitube Metal Serie, das Model Metal Lead mit grafischem EQ zum zielgerichteten Filtern der Mittenfrequenz für den amtlichen Mid Scoop Sound.

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Metal Lead
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Auf der nächsten Seite widmen wir uns den Effekten.

Jetzt kommen wir zu den Effekten – und selbstverständlich nehmen wir sofort das Wah-Pedal unter die Lupe. Der Effekt wird mit dem Stealth Pedal gesteuert, das Ganze funktioniert wie beim echten Wah. Sowohl der Pedalweg als auch die Bedienung sind sehr authentisch, und es ist auch praxisgerecht, dass sich der Effekt mit dem im Pedal integrierten Schalter deaktivieren lässt. Gerade bei Aufnahmesessions, bei denen man in einem Rutsch durchspielen möchte, aber nur an manchen Stellen das Wah benutzt, ist das ein sehr hilfreiches Feature.

Man kann aus verschiedenen Wah Modellen auswählen. Mein persönlicher Favorit ist das „Wah 46“ aus der Hendrix Edition. Sound und Ansprache sind richtig gut, und auch die Steuerung in Echtzeit bereitet softwareseitig keine Probleme. Die Pedalbewegung und die dadurch erzeugte Soundveränderung ist geradlinig. Es gibt keine Ecken oder Sprünge im Klang, wie man das von so manchen Software-gesteuerten Pedaleffekten her kennt.

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Wah

Beim Uni Vibe Sound wird die Geschwindigkeit mit dem Pedal bestimmt. Das funktioniert ausgezeichnet, vor allem sind hierfür keine weiteren Voreinstellungen für das Pedal nötig – einfach den Sound aus der Bibliothek aufrufen, und alles ist bereit.

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Uni-Vibe

Es gibt natürlich noch mehr Möglichkeiten, gerade wenn man das Stealth Pedal im Bühnenbetrieb nutzen möchte. Ich sehe schon die entsetzten Gesichter einiger Gitarristen, wenn sie diese Zeilen lesen. Es mag vielleicht etwas uncool aussehen, wenn man mit Notebook statt Fullstack auf der Bühne steht, aber möglich ist es. Und es funktioniert auch. Man kann zum Umschalten der Patches noch zwei Fußschalter anschließen, und schon hat man ein voll funktionstüchtiges Multieffektgerät mit Fußbedienung im Notebook. Mit dem MIDI-Control Programm werden alle Steuereinstellungen vorgenommen und können entsprechend gespeichert werden.

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Weiter geht es mit einem großen Resourcen-Räuber, dem Harmonizer. Und auch dieser macht hier eine gute Figur. Bendings und Vibratos werden anstandslos übertragen. Lediglich beim Abschluss, dem Ausklingen des Tons, gibt es prinzipbedingt ab und zu ein paar Nebengeräusche oder Aussetzer.

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Harmonizer
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Im nächsten Audiobeispiel fahren wir heftig Equipment auf. Ich habe die Schaltung „2“ angewählt, bei der das Signal nach dem Tuner gesplittet wird, anschließend durchläuft es dann komplett zwei Wege:

  • Signal 1: Effektboard A (leer) – Amp A (Marshall Simulation) – Speaker A (Marshall Cab) – Rack A (Chorus & Reverb)
  • Signal 2: Effektboard B (Compressor) – Amp B (Fender Clean mit Reverb) – (Small Combo) – Rack B (Tube Compressor)

Hier habe ich jetzt auch mit den Rack-Effekten gearbeitet. Es gibt die Möglichkeit, pro Signalweg maximal vier Rack-Effekte zu benutzen. Dazu zählen Modulationseffekte (Chorus, Flanger etc.), Pitch Shifter, Harmonizer, Delay, Reverb und Studioeffekte wie der Tube Compressor, Enhancer oder ein parametrischer Equalizer für den Feinschliff bei Aufnahmen.

In diesem Set-Up lässt sich der geniale David Gilmour (Pink Floyd) Sound annähernd nachstellen. Zu diesem Zweck wird ein clean eingestellter Amp mit einem Compressor vor dem Amp mit einem verzerrten Verstärker kombiniert. Dazu gibt es noch etwas Hall und ein wenig Kompression, die im Original aus dem Recording-Mischpult kam und hier mit einem Rack-Compressor simuliert wird. Die Ausstattung und Kombinationsmöglichkeiten sind bei diesem Programm wirklich erstklassig: zwei unterschiedliche Amps und dann noch eine ganze Menge an Effektpedalen. Da bleiben wirklich keine Wünsche offen.

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Pinkwall
Fotostrecke: 2 Bilder Pinkwall A (click to enlarge)
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