Syntronik nennt Hersteller IK Multimedia seinen Klangerzeuger, der 38 Synthesizer-Klassiker in einer Sample-Library vereint. Um das Innenleben authentisch nachzubilden, werden Multi-Samples mit Oszillator- und Filter-Modelings kombiniert. Auch die kostenlose Version Syntronik Free hält 50 Presets bereit und kann nach Bedarf aufgestockt werden. Im Rahmen unseres Freeware-Specials möchten wir euch die Gratis-Version der „Hall of Fame“ der Synthesizer nicht vorenthalten.
Noch mehr kostenlose PlugIns findet ihr in unserem großen Freeware Software Synths und PlugIns Special.
Details + Praxis
Allgemeines
Der Klangerzeuger läuft in 64 Bit ab Windows 7 und macOS als VST2-, VST3- und AAX-Plug-in, für macOS steht zusätzlich eine AU-Variante bereit. Eine Standalone-Version gibt es ebenfalls.
Die Freeware-Variante kann im vollen Funktionsumfang und zeitlich unbegrenzt genutzt werden und hält im Vergleich zur 2.000 Preset umfassenden Vollversion immerhin 50 Presets bereit. Die Downloadgröße beträgt rund 1,5 GB. Weitere Synth-Pakete können für je rund 50 Euro hinzuerworben werden. Die Vollversion kostet 299 Euro als Download und 329 Euro als Boxed-Version auf USB-Stick. Zum Reinschnuppern reicht die Gratisversion allemal aus.
Von jedem etwas, bitte!
Syntronik vereint Sample-Library und Emulation. Dabei wurden die Klänge von 38 Klangerzeugern in Multi-Layern gesampelt und sinnvollerweise nach Hersteller bzw. Modellreihe in 17 virtuellen Instrumenten zusammengefasst. Die 50 Presets lassen sich in vier Layern schichten. Das Schöne: Auch in der Free-Version muss man auf keines der Instrumente verzichten. Unter den Instrumenten verbergen sich folgende Synthesizer:
- Noir – Moog Prodigy, Multimoog, Micromoog
- Minimod – Moog Modular, Minimoog Model D, Voyager
- Bully – Moog Taurus I, II, III
- Polymorph – Moog Polymoog, Opus 3, Rogue, Concertmate MG-1
- T-03 – Roland TB-303 Bassline
- J-8 – Roland Jupiter 4, 6 und 8
- J-60 – Roland Juno 60
- DCO-X – Roland JX-3P, JX-8P und JX-10
- Pro-V – Sequential Circuits: Prophet 5 und 10
- Harpy 260 – ARP 2600
- OXa – Oberheim OBX und OBXa
- SAM – Oberheim SEM
- V-80 – Yamaha: CS-80, GX-1 und CS-01
- Blau – PPG Wave 2.3
- Galaxy – Alexis Andromeda
- 99 – Yamaha SY99
- String Box – ARP-, Elka-, Hohner- und Roland-String-Machines
Sample-Library meets Emulation
Syntroniks Grundsound stammt aus den echten Geräten. Die Sounds wurden von den Hardware-Geräten multigesampelt und mit Round Robins kombiniert. Selbst beim Spielen von Noten exakt gleicher Anschlagstärke greift Syntronik dadurch auf unterschiedliche Samples zurück. Hinzu kommt eine sogenannte DRIFT-Technologie, die das Innenleben der analogen Vorbilder emuliert, in dem sie Tonhöhe, Phase und Klangfarbe der Oszillatoren subtil variiert. Der Klangerzeuger kommt mit einem Arpeggiator, der bereits viele bereithält.
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Klänge schichten
Die Bedienoberfläche ist in die Sektionen Layer, Browser, Layer-Mixer, FX, Settings und Arpeggiator aufgeteilt. In der Browser-Ansicht werden auf der linken Seite die Synths fotorealistisch dargestellt. Durch Kategorien, Attributen und Suchfunktion lassen sich die Klänge suchen und pro Instanz in vier Layern (A, B, C, D) schichten.
Alle Effekte mit an Bord!
Syntronik Free kommt mit allen 38 Effekten der Vollversion, von denen sich vier pro Layer in einem virtuellen 500er-Rack laden lassen. Auch die Filtersektion ist voll ausgestattet. Diese emuliert das Innenleben analoger Hardware-Filter: Moog Transistor Ladder (Minimoog und Modular Moog), Rolands IR3109 Chip (Jupiter-8 und Juno-60), Curtis CEM3320 Chip (Prophet-5 und Oberheim OB-Xa) und Oberheims SEM State Variable Filter. Zusätzlich kommen Formant- und Phasen-Filter hinzu. Das Besondere daran: Alle Oszillatoren und Filter sind frei kombinierbar!
Klang
Auch in puncto Klangqualität macht IK Multimedia bei der Free-Version keine großen Abstriche. Dadurch, dass Syntronik auf Multi-Samples inklusive Round-Robins zurückgreift, die von den Hardwaregeräten aufgezeichnet wurden, ist der Klangcharakter sehr authentisch. Allerdings werden bei Syntronik Free etwas weniger Round Robins verwendet als bei der Vollversion und extrem hohe und tiefe Oktaven wurden in den Key Maps reduziert. Klanglich macht Syntronik Free aber dennoch einen verdammt guten Job! In Kombination mit der Drift-Technologie klingen die abgespielten Samples immer ein wenig variiert. Die Filter greifen zwar nicht so, wie man es von den Originalen kennt, dennoch kommen sie schon recht nah an die Originale ran.
Fazit
Auch die kostenlose Variante von Syntronik liefert einen authentischen Grundsound und ist mit einem übersichtlichen Layering-Konzept der Vollversion ausgestattet. Die Filter- und Effekt-Modelings verfügen ebenso über den vollen Funktionsumfang wie der umfangreiche Arpeggiator. Durch die freie Kombinierbarkeit der Oszillatoren, Filter und Effekte lädt Syntronik Free selbst mit nur 50 Sounds zum Experimentieren ein. Daher ist die kostenlose Synth-Sammlung meine ganz klare Freeware-Empfehlung – downloaden und ausprobieren! Den Testbericht zur Vollversion findet ihr hier.
Pro- authentischer Sound
- umfangreiche Effekt-Sektion
- flexibles Layering
- skalierbares Interface
- freie Synth- und Filterkombinationen komplexer Arpeggiator
- kein Contra
- Freeversion der Sample-Library und Synth-Emulation
- 50 von über 2.000 Presets der Vollversion
- Multi-Sample-Oszillatoren
- DRIFT-Technologie für subtile Klangvariationen der Samples
- 4 Filter-Modelings analoger Hardwaresynths
- Oszillatoren und Filter frei kombinierbar
- 4 Sound-Layer
- 4 Arpeggiatoren
- fotorealistische Bedienoberfläche
- 38 Effekte im System-500-Stil
- Kategorie-Browser
- skalierbares GUI
- Syntronik-Sounds können in SampleTank 3 geöffnet werden
- mit Synthpaketen über internen Store erweiterbar
- Systemvoraussetzungen: Windows 7 oder neuer, macOS 10.9 oder neuer, VST2/VST3/AAX/AU-fähige DAW (64 Bit), mindestens 1,5 GB Festplattenspeicher
- kostenlos
- authentischer Sound
- umfangreiche Effekt-Sektion
- flexibles Layering
- skalierbares Interface
- freie Synth- und Filterkombinationen komplexer Arpeggiator
- kein Contra