Im Interview mit DJ Muggs

JS-1, Rick Ski und Muggs im Backstage-Bereich
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DJ Muggs im Interview mit Rick Ski
Bonedo: Ich sitze hier mit DJ Muggs von der Gruppe Cypress Hill direkt aus Los Angeles, Kalifornien.
Wie läuft`s so?
I`m chillin. Alles läuft super. Wir sind hier gerade in Köln und machen unser Ding. Wir freuen uns hier zu sein.
B: Was hat dich anfangs inspiriert, selber Musik zu machen? Du kommst ja eigentlich ursprünglich aus Queens, New York. Richtig?
Ich bin mit der Musik von Led Zeppelin, Black Sabbath, Aerosmith, etc. aufgewachsen. Als „Rappers Delight“ herauskam, habe ich angefangen, Rap zu hören. Ich mag Bands wie Public Enemy, Ultramagnetic MC`s, Epmd, Run Dmc, Beastie Boys. So einen Kram halt. Das Ganze in Verbindung mit Bands wie Led Zeppelin hat in mir den Wunsch geweckt, selbst Musik zu machen.
B: Stimmt es, dass du B-Real und Sen Dog (Bandkollegen von Cypress Hill) sogar schon vor den Mitgliedern deiner ersten Band 7A3 kanntest?
Ja, das stimmt. Ich habe zuerst B und Sen getroffen. Cypress Hill gab es schon, bevor ich die anderen Mitglieder von 7A3 kennengelernt habe. Das war unsere Einführung in das ganze Musikgeschäft. Ich musste erst einmal herausfinden, wie die ganze Sache funktioniert. Und als es dann an der Zeit war, mit Cypress durchzustarten, da hatten wir schon die wichtigen Teile des Puzzles zusammen. Wir mussten nicht bei Null anfangen.
B: Wie wichtig ist das DJing für dich heutzutage? Du warst früher einmal der US Westcoast DMC Champion …
Ja, vor langer Zeit. Ich habe vor zehn, fünfzehn Jahren mit dem DJing aufgehört. Ich habe halt Platten produziert, bin gereist, hab mein Leben gelebt und Spaß gehabt. Eines Tages hat es bei mir Klick gemacht und ich wusste, dass ich wieder ins DJing einsteigen möchte. Vorher hatte ich Klavierunterricht genommen und wollte andere Instrumente lernen.
B: Dein Resümee ist ziemlich beeindruckend. Mit deiner Band Cypress Hill hast du unheimlich viele Tonträger verkauft. Du hast mit Rappern wie KRS ONE zusammengearbeitet und Remixe für Popstars wie George Michael gemacht. Gibt es noch irgendwelche Künstler, mit denen du gerne zusammenarbeiten möchtest?
Mann, weißt du was? Ich hab keine Ahnung. Ich lass das einfach offen. Was mir über den Weg läuft, das läuft mir über den Weg. Ich habe schon mit so ziemlich jedem zusammengearbeitet, mit dem ich mir eine Zusammenarbeit gewünscht hatte. All die Leute, die mich anfangs inspiriert hatten. Aber jetzt überlasse ich alles dem „Feld der unendlichen Möglichkeiten“. Ich werde einfach schauen, was in Zukunft so passiert.
B: Nenne uns einige deiner Lieblingsgeräte im Studio….
(Lacht laut) Ich benutzte eine Akai MPC 2500 und Steinberg Nuendo als Recording-Software. Ich habe ein Studio (bekommt fast einen Lachkrampf) in Burbank, Kalifornien. Ich benutzte außerdem Neve Module und Plattenspieler, da ich viele Samples in meinen Produktionen integriere.
Ich mag meinen Sound organisch. Ich produziere meine Beats nicht in solchen Softwares wie Pro Tools von Digidesign. Verstehst du? Die SP-12 von Emu benutzte ich, wenn ich eine dreckige Old-School-Textur in meinen Beats haben möchte. Und für moderner klingende Songs benutzte ich die MPC 2500. In Computern kann man seine Beats nämlich nicht „eintippen“. Ich mag diese Arbeitsweise aber einfach. Das fühlt sich einfach mehr nach wirklichen Trommeln an. So ist das.

B: Wer genau sind die „Soul Assassins“ und wer ist Mitglied dieser Crew?

Das ist einfach eine Gruppe von Freunden. Künstler, die sich gegenseitig unterstützen. Wir haben früher viele Leute bei ihrer künstlerischen Karriere unterstützt. Allerdings ist da leider nie was zurückgekommen. Daher bleibt nun alles in der Familie und wir helfen uns gegenseitig. Wir haben uns unsere eigenen Strukturen aufgebaut und wir spielen uns gegenseitig den Ball zu. Es gibt bei uns viele, die völlig unterschiedliche Dinge tun. Spontan fällt mir da „Mister Cartoon“ ein, der ist ein Grafik-Illustrator und Tatookünstler. Er hat schon alles mögliche designt, von Nike bis zu Vans. Er macht viele Designs für Schuhe. Stefan ist ein Fotograf. Alchemist, DJ Khalil, ich selbst, Cypress Hill, die Jungs von House of Pain. Und ich habe noch viele andere Freunde, die down mit uns sind, Rapper, Fotografen, und andere, verstehst du? Jeder von uns macht sein Ding.
B: Erzähl uns über dein Label..
Ich habe kein eigenes Label …
B: Aber was ist mit „Angeles Records“?
Auf diesem Label habe ich drei Platten veröffentlicht. Die Platten waren super und alles ist erfolgreich gelaufen. Aber das ist mir einfach zu viel Arbeit. Ich war teilweise bis zu 14 oder 15 Stunden am Tag am Telefon. Musik machen war da nicht mehr drin. Am Abend war ich oft viel zu müde, da ich mich den ganzen Tag mit völligen Idioten beschäftigen musste.
Daher habe ich mich entschlossen, davon Abstand zu nehmen und dieses Feld anderen zu überlassen. Die erledigen das jetzt für mich und ich kann mich wieder dem widmen, was mir auch wirklich liegt.
B: Dein aktuelles Album-Projekt, das „Pain Language“ erschien im September 2008. Wie ist die Zusammenarbeit mit Rapper „Planet Asia“ zustande gekommen?
Die Platten haben wir in 30 bis 35 Tagen komplett aufgenommen. Es ist dann noch einmal ein Jahr vergangen, bis das Album endlich erschien, aber für das eigentliche Aufnehmen haben wir sehr kurze Zeit benötigt.

Asia hatte mich damals zusammen mit einem meiner Freunde namens „Chace Infinite“ von der Band „Self Sientifik“ im Studio besucht. Mir hat sein „Vibe“ einfach gut gefallen. Er ist ein Arbeitstier. Er kam vorbei und wir haben in Windeseile einige Songs erstellt. Das waren insgesamt vier, die mir alle gefielen. Also lud ich ihn noch einmal ein, um noch einen aufzunehmen. Und daraus ist dann das Album-Projekt entstanden.

B: Meine letzte Frage ist die für alle Cypress Hill Fans wohl wichtigste: Wann kommt das nächste Album deiner Band und was sind deine eigenen zukünftigen Projekte?
Im Moment haben wir 29 fertige Songs. Wir werden bestimmt noch einige mehr aufnehmen und dann schauen wir, was passiert. B-Real hat eine Soloplatte, die bald auf dem Label „Duck Down Records“ erscheint. Dann habe ich eine Soul Assassins EP in der Pipeline, die heißt „Intermission“. Und in der Zwischenzeit werden wir einfach weiter touren und unser Ding nach vorne bringen, zum Strand gehen und so einen Scheiß. Was nettes essen gehen, ein bißchen feiern. Mal ein Wochenende nach Hawaii fliegen. Solche Sachen halt.
B: Danke für das Interview, Muggs!
Danke Dir!

DJ Muggs im Web:

www.djmuggs.com
<br />www.soulassassins.com

www.cypresshillblog.blogspot.com

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