Rozell M. Brown alias Rahzel ist wahrscheinlich der weltweit bekannteste Beatboxer. Der selbsternannte “Godfather Of Noyze” ist das Bindeglied zwischen der neuen Generation von Beatboxern und der Beatbox-Oldschool der 80er Jahre. Vorreiter wie die New Yorker “Doug E. Fresh” und “Biz Markie” etc. begannen Anfang der 80er Jahre populäre Hip Hop Beats mit ihrem Mund zu imitieren und entwickelten dies zu einer eigenständigen Hip Hop-Disziplin weiter. Durch Filme wie “Beat Street”, aus dem Jahr 1984 und Veröffentlichungen der Band “Fat Boys” u.v.a. gelangte die “Beatbox” schnell in den Mainstream. Gerade live konnte man durch gekonnte Beatbox-Einlagen das Publikum begeistern.
Doch trotz Innovationen und zahlreichen Veröffentlichungen betrachtete der Mainstream das Beatboxen gegen Ende der 80er Jahre immer mehr als reinen “Novelty Act”. Beatboxen war plötzlich „out“. Das änderte sich erst, als Mitte der 90er Jahre eine neue Generation von Beatboxern an die Oberfläche kam, eben solche Leute wie Scratch oder Rahzel. Ihr Stil war fortgeschrittener als der von Beatboxern der ersten Stunde. So verfügt Rahzel zum Beispiel über ein scheinbar endloses Repertoire an verschieden Soundeffekten, die sich vom “Original” quasi nicht unterscheiden lassen. Sein bekanntestes Markenzeichen ist allerdings, simultan zu beatboxen und dabei (perfekt) zu singen.
Rahzel wurde als Mitglied der Band “The Roots” durch das zweite Album “Do you want more?” aus dem Jahr 1995 in der Öffentlichkeit bekannt. Nach sechs Jahren intensiver Zusammenarbeit, ausgedehnten Touren und diversen Alben mit „The Roots“ verließ er 2001 die Band. Dass er nicht nur ein ausgezeichneter Beatboxer, sondern auch ein guter Rapper ist, hat er mit seinen beiden Solo-Alben “Make the Music 2000” (1999) und “Rahzel`s Greatest Knockouts” (2004) eindrucksvoll bewiesen. Wir trafen den sympathischen Stimmkünstler kürzlich, unmittelbar nach seinem Gig im Kölner “Wartesaal”. Wir erfuhren u.a., wie beeindruckend tief er im Hip Hop verwurzelt ist und wer ihn als Künstler beeinflusste.
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Für alle, die sich das Interview gerne anhören möchten, hier der O-Ton: