FAZIT
Deckadance bietet für eine DJ-Software zahlreiche Features. Einmal konfiguriert, lief es im Test über Stunden ohne Aussetzer und bringt mit Effekten, Relooper und Sampler nicht selbstverständliche Funktionen für eine sehr individuelle Mixsession mit. Loops, Auto-Beatgrid und -Synchronisation gehören mittlerweile zum guten Ton und sind auch in Deckadance ein fester Bestandteil. Das Oberflächendesign ist gut strukturiert und schnell verinnerlicht, wenn auch zum Teil ein wenig unkonventionell. Auch die Hardwareanforderungen sind moderat. Durch die VST-Schnittstelle ist Langzeitmotivation garantiert, mit acht Slots lässt sich quasi ein Mini-Sequencer realisieren. Image-Line verzichtet bewusst auf Hardware-Dongles, viele Steuer-Vinyls und Konsolen werden nativ unterstützt oder können angelernt werden. Doch es gibt auch vereinzelte Kritikpunkte. Nicht alle Details sind in der Tiefe konsequent umgesetzt. So gibt es zum Beispiel Fade-In-, aber keine Fade-Out-Marker und die MIDI-Konfiguration könnte umfangreicher und komfortabler gestaltet sein. Schade, dass keine Shift-Tasten programmiert werden können, verleihen sie doch gerade Konsolen mit wenigen Bedienelementen ungeahnte Kräfte. Kleinere Bugs wie der funktionslose Sampler-Hochpassfilter oder Buttons für noch nicht implementierte Funktionen trüben den Gesamteindruck ein wenig. Die Dateiverwaltung erscheint etwas altbacken, eine echte Track-Collection und erweiterter Playlist-Support wären dem Programm und manchem Anwender bestimmt von Vorteil. In punkto Stabilität, Performance und Features hat Deckadance im Testparcours einen souveränen Eindruck hinterlassen und bekommt dafür 4 Sterne.
- Offenes System
- Innovative Features
- Echtzeit Relooper
- VST-Schnittstelle
- Integrierter Sampler
- Austauschbare Skins
- Gute Performance und Stabilität
- Auto-Beatgridding
- Solide Timecode-Performance
- Als VST-Instrument im Sequenzer zu laden
- MIDI-LEARN-Funktion
- Nur zwei Decks mit je vier Cuepoints
- Buttons für noch nicht implementierte Features
- Funktionsloser Sampler-HP-Filter
- Arbeiten innerhalb von Playlisten nur sehr rudimentär
- Keine Funktionstasten programmierbar (Shift, Alt)