PRAXIS: Image-Line FL Studio 21 Fruity Edition Test
Bei anderen DAWs bekommt man für kleinere Versionen einen extra Download zum Installieren – nicht so bei der FL Studio 21 Fruity Edition. Alle Versionen von FL haben ein und denselben Download.
Nach der Installation und dem ersten Start schickt mich FL in die Optionen zum Freischalten. Das läuft bei der DAW über das Einloggen in den Einstellungen mit den Account-Daten und einem Code, der einem anschließend per Email zugeschickt wird.
Und wer sich dann leicht verwirrt fragt, wieso man denn trotzdem Audio-Clips in die DAW ziehen oder Instrumente aus den großen Versionen laden kann, obwohl man doch nur die Fruity Edition nutzt: Die Einschränkung der kleinen Version kommt erst beim Speichern von Projekten zum Tragen.
Ladet ihr also ein Projekt, in dem ihr Audio Clips in der Playlist genutzt hattet, fehlen diese wie auch alle anderen Instrumente und Funktionen, die in der Fruity Version nicht dabei sind.
Der neue Browser bringt Tags und Tabs
Als Erstes schauen wir uns den überarbeiteten Datei-Browser an. Das direkte Herunterladen von Packs ist genauso eine Vereinfachung wie der neue Workflow zum Suchen und Taggen – beides geht blitzschnell, führt zu weniger Ablenkung, ergo mehr Musikproduzieren.
Für dich ausgesucht
Beim Tagging braucht es anfangs natürlich etwas Disziplin. Aber spätestens, wenn man dasselbe Kick-Sample zum xten Mal viel zu lange gesucht hat, fängt man automatisch an, den wichtigsten Samples, Ordnern und Plugins Tags zu geben.
Auch die Ordner-Tabs sind eine willkommene Erleichterung. Hier kann man dauerhaft einzelne Ordner als Tabs im Browser festlegen. Auch lassen sich weitere Ordner zu bestehenden Tabs hinzufügen – super nützlich! So kann ich mir zum Beispiel einen Tab bauen, in dem nach und nach alle Kick-Ordner aus unterschiedlichen Sample-Paketen finden sind.
Die Playlist in FL Studio 21 Fruity Editions wird zugänglicher
Die wohl größte Neuerung in FL Studio 21, automatische Crossfades für Audioclips in der Playlist, fehlt in der Fruity Edition – Audio verboten. Aber auf zwei Workflow-Verbesserungen möchte ich hier doch eingehen. Auch wenn sie für Nutzer anderer DAWs vielleicht trivial wirken.
So ist nun endlich ein gradliniger Copy&Paste-Workflow in die Playlist eingezogen. Wenn man mehrere Clips markierte, sie mit STRG/CMD+C kopierte und sie wieder mit STRG/CMD+V einfügte, ging das bisher nur direkt hinter dem letzten Clip. Wollte man an eine andere Stelle kopieren, musste man dann erst das Kopierte markieren und an die entsprechende Stelle ziehen – umständlich. Jetzt kann ich ganze Songabschnitte viel einfacher kopieren und weiter hinten am Playhead wieder einfügen.
Und so langsam wird die Playlist zu einem vollumfänglichen Arranger. Denn jetzt kann man endlich direkt in der Playlist Audio- und Instrumenten-Spuren hinzufügen. Dort gibt es jetzt oben links ein kleines Pluszeichen. Fügt man Spuren hierüber hinzu, stellt FL automatisch einen Mixer-Kanal ein, erzeugt ein neues Pattern und einen leeren MIDI-Clip in der Spur.
Flex bringt Sounds ohne Ende für Pop, Hip Hop und EDM
Im Detail haben wir im Test zu 20.5 schon über Flex berichtet. Der Software Synthesizer ist auf schnelle Ergebnisse ausgerichtet. Hunderte fertige Presets bringen gerade für Tracks im Hip Hop, EDM und Pop direkt einsetzbare Sounds.
Aber als essentielles Instrument der kleinen Fruity Edition muss ich ihn noch einmal lobend hervorheben. Was hier an Sounds dabei ist, egal ob schön drückende 808s, sphärische Synthwave-Pads, zackige EDM-Plucks oder sogar einige brauchbare Gitarrensounds, ist gerade für Einsteiger eine wirkliche Produktionshilfe.