Imaginando TKFX Traktor Controller Test

Praxis

Die Installation der App, der Server-Software und des Traktor-Mappings stellt keine große Hürde dar und auch die Einrichtung eines Ad-hoc-Netzwerks ist unter modernen Betriebssystemen keine wirkliche Herausforderung mehr. Haben sich das Mobilgerät und der gastgebende Rechner via Kabel oder WLAN gefunden, zeigt TKFX den möglichen Verbindungspartner im Menüpunkt „Connections” an. Ein kleines Icon signalisiert dabei, ob die Paarung über USB oder drahtlos erfolgt. Der Versuch, die Verbindung über einen Router (FRITZ!Box) laufen zu lassen, war grundsätzlich erfolgreich, allerdings kam es bei der Effektsteuerung zu merklichen Latenzen und kurzen Sprüngen in der Parameterübergabe. Für zeitkritische Szenarien dürfte der direkte Weg also im Zweifel der stabilere sein.
Ein bisschen verwirrend ist für mich zunächst einmal die Orientierung: Was steuere ich womit, was gibt Traktor vor, was macht TKFX? Nach kurzer Eingewöhnung ist klar: Innerhalb von Traktor lege ich fest, ob ich mit zwei oder vier Effekteinheiten arbeiten will. Alles Weitere erledige ich über das Mobilgerät (im Test kam ein iPad zum Einsatz). Zum Beispiel

  • ob jede Effekteinheit dann im Single- oder Group-Betrieb läuft,
  • welcher Effekt gewählt wird,
  • auf welche Decks welche Effekteinheit geschaltet werden soll,
  • wie stark der Effektanteil und die Parameter sind.

Zudem gilt es vor der wilden Effektfummelei noch festzulegen, welche Parameter die Achsen X/Y/Z steuern sollen. Da der Z-Parameter (Berührt: ja/nein) keine Werte hat, empfiehlt es sich, ihn auf Effekt An/Aus zu adressieren. Bleiben noch typischerweise drei Parameter, die Traktor für gewöhnlich pro Effekt bereitstellt. Hier muss man sich also zwischen „Doppelbelegung einer Achse“ oder „ungenutzt lassen“ entscheiden. Als passionierter Mehrfachschrauber wähle ich hier selbstverständlich die Doppelbelegung. Diesen Schritt muss ich allerdings bei allen vier Decks wiederholen.
Ist die Einrichtung abgeschlossen und hat man sein persönliches Layout gefunden, steht dem Effektfeuerwerk nichts mehr im Weg. Und in der Tat ist die Wirkmächtigkeit, die einem TKFX unter die Finger legt, nicht nur was die schiere Anzahl gleichzeitig steuerbarer Parameter angeht, gewaltig. Gerade Effekte, bei denen kontinuierliche Parameteränderungen im Vordergrund stehen, wie etwa der „Transpose Stretch“, das „Iceverb“ und natürlich sämtliche Filter, profitieren sehr von der nahtlosen Steuerung mit dem Finger. Klangbeispiel gefällig? Gerne:

Audio Samples
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Iceverb, Transpose Stretch & Granuphase Formant Filter, Gater, Beatmasher 2

Natürlich lassen sich so auch metrische FX im Griff halten. Hier vermisse ich allerdings stellenweise eine Anzeige des angefahrenen Parameterwerts auf dem Mobilgerät selbst. Die dargestellte Prozentzahl ist nämlich wenig hilfreich, um herauszufinden, ob man nun gerade ein Sechzehntel- oder Achtel-Delay unter den Fingern hat. Ebenfalls hilfreich wäre eine Nullpunkt-Visualisierung, damit im Zweifel klar ist, mit welcher Einstellung bei Berührung in den Effekt eingestiegen wird.
Als nicht sonderlich praktisch empfand ich den Umstand, dass sich der FX-Anteil beim Wechsel eines Effektes automatisch auf Null zurückstellt. Aber das lässt sich im Rahmen eines Updates sicherlich noch ändern. Dabei dürfen die Entwickler dann auch gerne noch ein bisschen an der Stabilität arbeiten, denn im Test traten sowohl hakelige Steuerdaten-Übertragungen als auch sporadische Abstürze der Server-Software auf. Dies ist insofern nicht weiter schlimm, als dass sich der Server problemlos im laufenden Betrieb rebooten lässt, störend ist es aber schon.
Renitent reagierte die Server-App auf den Versuch, mit mehreren Endgeräten auf sie zuzugreifen. Besonders dann, wenn es auch noch verschiedene Betriebssysteme (iOS/Android) gleichzeitig waren. Am stabilsten war die Kommunikation, wenn ich die Systeme getrennt betrieb: Traktor auf OSX mit Zugriff via iPad beziehungsweise Traktor auf Windows 7 mit Zugriff via Android Handy.

Hier friedlich nebeneinander: TKFX auf dem iPad und unter Android
Hier friedlich nebeneinander: TKFX auf dem iPad und unter Android
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kessi sagt:

#1 - 28.03.2016 um 12:24 Uhr

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hi,schön wäre wenn du etwas genauer beschreiben würdest wie du die verbindung zwischen tablet und laptop über wlan realisiert hast. habe das nicht hinbekommen. android und win7....ohne root. mfg

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