Praxis
Ich gebe schon während des Einschaltvorgangs ein leises Signal auf den FLAT-M200 Monitor. Zeil dieser Übung ist es festzustellen, ob sich vielleicht ein kleiner DSP auf dem Aktivmodul versteckt. Da die Box allerdings unmittelbar nach dem Einschalten ihren Betrieb aufnimmt, dürfte es sich um eine komplett analoge Schaltung handeln.
Mein erster Griff gilt dem Tone-Poti. Dieses verfügt über keine Mittenrasterung, was aber hier völlig ok ist. Ich hatte zunächst vermutet, dass die 12-Uhr-Stellung eine neutrale, lineare Wiedergabe darstellt. Dem ist nicht so. Bei Linksanschlag gibt sich die Box linear und je weiter ich den Regler nach rechts drehe, desto mehr klingt die Box dank Badewannen-Entzerrung nach Hi-Fi. Keine schlechte Idee, vor allem wenn der FLAT-M200 nicht als Monitor, sondern für eine kleine Konservenbeschallung oder Hintergrundmusik herhalten soll.
Natürlich eignet sich das Poti zudem für den Musiker als schnelle Eingreiflösung, wenn der Monitormix von den Verhältnissen stimmt, aber der Grundklang noch etwas Feinschliff bedarf. Stellung beziehen, das ist für den FLAT-M200 gar kein Problem. Neben der Aufstellung als Bodenmonitor kann der Kandidat sich auch dank mitgelieferter Montageschelle an ein Mikrofonstativ schmiegen. Somit ist der Monitor nah am Rezipienten. Für den Einsatz als Sidefill oder Mini-PA kann der Monitor zudem noch auf einem Mikrofonstativ platznehmen. Klasse Sache, somit empfiehlt sich der Testkandidat als universelle Kleinbox für unterschiedlichste Einsätze.
Als Bühnenmonitor erweist sich der kleine Kollege als gutmütig und er neigt erst nahe der Aussteuerungsgrenze zu Feedback. Hier helfen gezielte Eingriffe mit dem EQ, um die letzten zwei, drei dB an Lautstärke herauszuholen. In puncto Sound erfüllt sich meine Vorhersage bezüglich des fehlenden Kompressionstreibers. Der Grundklang ist als angenehm und zurückhaltend zu bezeichnen, ideal für Akustik-Acts und alle weiteren gemäßigten Musikrichtungen. Der FLAT-M200 funktioniert auch bei Rock ’n’ Roll, ihm fehlt vielleicht etwas die „Fräse“, um sich prominent im Mix durchzusetzen.
Das direkte Anstecken eines Mikrofons ist problemlos möglich, sofern es sich um einen dynamischen Schallwandler handelt. Eine Phantomspeisung stellt der Kandidat nicht zur Verfügung. Dafür allerdings mächtig Gain. Sehr weit braucht man das Gain/Volume-Poti des Amp-Moduls jedenfalls nicht aufzudrehen, um eine passende Verstärkung zu erhalten. Die passende Vorverstärkung muss man mangels Aussteuerungsanzeige nach Gehör einstellen. Einfach den Gain aufdrehen und dabei das Mikrofon laut besprechen. Treten die ersten Eingangsverzerrungen auf, nimmt man den Pegel etwas zurück und kann seine krasse Message ohne unnötig hohe Klirranteile in die Communtiy comitten. Yeah!
Kai Calvato sagt:
#1 - 06.03.2020 um 14:41 Uhr
ich hab den M200 schon länger in auge, hab nur auf die ersten testberichte gewartet…. als monitor für keys in ner eher rockig geprägten coverband sollte der ausreichen, oder? wir spielen meist open air auf kleinen bühnen, wo normalerweise behringer 10″ monitore stehen, die aber echt net allzu gut klingen. wäre der M200 eine bessere alternative?