Die Veranstaltungstechnik hält für alle Beteiligten stets Überraschungen bereit. Das gilt vor allem für Kabelwege. Nicht immer lassen sich die lästigen Kupferleitungen dort verlegen, wo es aus tontechnischer Sicht Sinn ergibt. Seien es optische Gründe oder etwaige Fluchtwege – manchmal wünscht man sich unsichtbare Kabel, um sein Equipment unkompliziert mit Signal versorgen zu können. Das Fly-16SET der Firma IMG Stageline schlägt genau in diese Kerbe. Dieses Audio-Funkübertragungsset in UHF-PLL-Technologie, bestehend aus einem Empfänger und einem Sender, erlaubt die drahtlose Audio-Übertragung von Line-Signalen. Grund genug für einen bondeo.de-Test.
Details
Damit der Anwender sich nicht mit einer lästigen Drahtlossystem-Anmeldung bei der Bundesnetzagentur herumschlagen muss, funkt das Fly-16SET in der anmeldefreien Duplexlücke im Bereich von 823-832 MHz. Die Duplexlücke wird auch LTE-Mittenlücke bezeichnet. Das ist zwar komfortabel, birgt aber die Gefahr, dass sich zumindest bei einer Festivalsituation (z. B. Karnevalsveranstaltung) zusätzliche Drahtlossysteme anwesender Künstler in jener Duplexlücke befinden könnten. Das sollte man vorweg beachten. Daher an dieser Stelle eine kompakte Übersicht über den derzeitigen Frequenz-Dschungel:
Ein, zwei weitere Systeme in der Duplexlücke sollten kein Problem darstellen, da das Fly-16SET sechszehn Kanäle zu Auswahl bereithält. Benötigt eine Band allerdings das gesamte Frequenzspektrum der Duplexlücke, dann ist für das Fly-16SET keine sichere Verbindung möglich. Schauen wir uns die Hardware genauer an. Das Set besteht aus zwei Einheiten, einem Empfänger (FLY-16R) und einem Sender (FLY-16T).
Beide sind optisch und technisch identisch bis auf ihre XLR-Armaturen. Der Empfänger ist mit einer XLR-Male-, der Sender mit einer XLR-Female-Buchse ausgestattet. Mit ihren Abmessungen von 22 x 23 x 116 Millimetern sind die Kandidaten äußerst kompakt ausgefallen und dürften somit in jedem Technikkoffer Platz finden. Geliefert wird das Fly-16SET in zwei durchsichtigen Blistern mit einer kurzen, aber ausreichenden Bedienungsanleitung und je einem USB-Minikabel. Gute Idee! Neben einem Batteriebetrieb ist somit auch eine dauerhafte Stromversorgung gewährleistet. Allerdings benötigt man das zu noch einen USB-Netzadapter.
Für den Test habe ich das FLY-Set mit einem alten Handy-Ladegerät verstromt, was ebenfalls problemlos funktioniert. Für einen überschaubaren Betrag bietet IMG Stageline das PSS-1005USB USB-Netzteil an. Wer keine Experimente mag, sollte auf dieses Angebot zurückgreifen. Aber auch ein Betrieb über eine 1.5-Volt-Mignon-Batterie/Akku ist möglich, hier hat der Anwender die Qual der Wahl. Die Gehäuse sind aus Kunststoff, hinterlassen aber einen soliden Eindruck. Ein langer Druck auf den Power-Taster und die FLY-Einheiten erwachen zum Leben. Eine LED gibt den Ladezustand der Batterie (grün = ok, rot = bitte wechseln) an. Damit beide Geräte miteinander kommunizieren können, müssen sie auf dem gleichen Kanal funken.
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Eine einstellige Anzeige zeigt den eingestellten Kanal, und zwar wie folgt: Die ersten zehn Kanäle werden am Gerät mit den Ziffern 0-9 angezeigt, für die restlichen sechs Kanäle werden die Buchstaben A-F verwendet. In der Bedienungsanleitung gibt es eine Tabelle, welche die genauen Frequenzen angibt. Kanal 3 entspricht beispielsweise der Frequenz 824.475MHz. Mit einem kurzen Druck auf den Power-Taster lassen sich die Kanäle bequem durchsteppen. Funken Empfänger und Sender auf dem gleichen Kanal, steht die Verbindung. Klingt einfach, ist es auch! Klasse ist zudem, dass ein Sender auch mehrere Empfänger bespielen kann, solange alle Einheiten den gleichen Kanal nutzen.