Den Flughafen Tegel kennen Berliner DJs aus dem Eff-Eff: von hier flogen wir fast drei Jahrzehnte lang in alle Welt, um Platten in fernen Ländern aufzulegen. Mittlerweile ist TXL geschlossen, wegen BER und wegen Corona. Und trotzdem treiben sich wieder DJs in Tegel herum.
Wenn ich jetzt Namedropping betreiben dürfte, würde die Liste ein veritables Lineup für einen gut gebuchten Rave ergeben. Aber die DJs legen hier nicht die Nadel auf die Platten, sondern helfen mit, dass Berlinerinnen und Berliner die Nadel in den Arm bekommen, die Impfspritzennadel wohlgemerkt.
Am Flughafen Tegel und auch in der Event-Location Arena befinden sich große Impfzentren, in denen erstaunlich viele DJs, Booker, Barleute, Türsteher und Szenegrößen als Impfhelfer tätig sind oder waren. Warum ist das so? Wir fragten Eva Be.
Eva Be veröffentlichte ihre erste eigene Produktion bereits 2002 auf Sonar Kollektiv, dem weltweit profilierten Label von Jazzanova, wo 2007 auch ihr erstes Album „Moving Without Travelling“ erschien.
Mit ihrer EP „BElight“ auf Steve Bug’s Label Poker Flat Recordings erreichte sie 2019 Platz 1 der Deutschen Club Charts.
Gemeinsam mit Clé (Märtini Brös) erschien 2018 das erste Album ihres gemeisnamen Projekt LoYoTo. Das zweite Album ist für diesen Sommer geplant.
Derzeit arbeitet Eva jedoch tagsüber im Impfzentrum in Berlin-Tegel im Bereich “Mobility” und begleitet und unterstützt Ältere und Bedürftige, bis der ganze Impfaufenhalt geschafft ist.
Aber warum macht sie das?
Eva Be: „Ich engagiere mich dort aus verschiedenen Gründen. Ich möchte nicht mehr zuhause rumsitzen und warten bis irgendwas passiert, sondern aktiv bleiben. Gerade bei diesem Job hat man ein wenig das Gefühl alles in die richtige Richtung zu bringen um wieder einen “normal” Zustand des Lebens zu erhalten. Außerdem ist es schön, wieder unter Leuten zu sein und vor allem sieht man alle Kollegen, Bekannte, Freunde aus dem “Nachtleben” mal bei Tageslicht (hahahaha ; )“
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Eva Be weiß auch, warum sie mit ihrem Engagement nicht allein ist.
„Wir Leute aus dem Nachtleben wurden mit als erstes angesprochen, ob wir das gerne machen möchten. Uns wird damit die Chance gegeben, wieder Geld zu verdienen und tätig zu sein und sich irgendwie gebraucht zu fühlen. Bei mir persönlich ist es so, dass ich schon immer darüber nachgedacht habe, auch sozial tätig zu sein, da mir das liegt und ich es gerne bin. Das ist nun eine schöne Gelegenheit.
Was ich aber generell beobachte ist, dass bei uns im Impfzentrum eine besondere Stimmung ist. Das sagen die Impfgäste, wie auch die Ärzte, die dort arbeiten. Ich glaube, dass das Berliner Nachtleben und die Leute, die dort tätig sind, eine besondere Art von Humor haben, eine eigene Sprache und Spritzigkeit.
Alle sind sich sehr zugetan und freundlich und respektvoll gegenüber. Es herrscht dort keine Hierarchie, sondern alle wissen, wofür sie da sind und warum sie das machen. Und wenn du nach der Expertise fragst, na klar als DJ, Musiker, Künstler, Eventmanager oder was auch immer ist man doch bemüht, Leuten ein gutes und einmaliges Gefühl zu vermitteln. Genau das tun wir alle dort.“
Olaf Kliemt sagt:
#1 - 20.03.2021 um 03:43 Uhr
mir ist schlecht...
Olaf Kliemt sagt:
#2 - 20.03.2021 um 03:45 Uhr
Große Freiheit 36 bekommt auch gerade massive probleme wegen solcher personen.
Olga Gruen sagt:
#2.1 - 20.03.2021 um 21:22 Uhr
Erzähl mal mehr...
Antwort auf #2 von Olaf Kliemt
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenOlaf Kliemt sagt:
#2.1.1 - 22.03.2021 um 03:34 Uhr
hmm, da gibt es eine menge. bitte duckduckgo.com statt Google (die unterdruecken viele suchergebnisse) zum suchen verwenden. einfach nach "Große Freiheit 36" suchen ;-)
Antwort auf #2.1 von Olga Gruen
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenklondique sagt:
#3 - 21.03.2021 um 11:04 Uhr
Helfen ist immer gut