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In Ear Monitoring: Das ideale System für Bassisten

In-Ear-Monitoring: Das ideale System für Bassisten”Was ist das beste In-Ear-System für Bass?” – “Gibt es einen Hersteller, dessen Produkte sich besser für Bass eignen als andere?” In-Ear-Monitoring hat sich mittlerweile zu einer festen Größe im Livemusik-Sektor entwickelt. Begonnen hat dieser Trend bereits Mitte der 1990er-Jahre, vorrangig durch die Entwicklungen des Soundengineers Jerry Harvey und seiner Firma Ultimate Ears bzw. später JH Audio. In Deutschland war es die Firma Hearsafe, die sich erstmals ca. 1996 auf der Musikmesse mit dem Thema “In-Ear-Monitoring” vorstellte.

Feature: In Ear Monitoring für Bassisten
Inhalte
  1. Quick Facts: Was ist “In Ear Monitoring”?
  2. Probleme bei der Anschaffung eines In-Ear-Systems
  3. Welche Bassisten benutzen In Ear Monitor-Systeme?
  4. In-Ear-Monitoring: Starke oder schwache Außen-Abdichtung?
  5. Wenn der In-Ear-Hörer nicht richtig sitzt …
  6. Guter Kompromiss: Universalhörer mit angepassten Otoplastiken
  7. Luxusvariante: der angepasste In-Ear-Hörer
  8. In-Ear-Monitoring: Je mehr Treiber, desto besser?
  9. PDF-Download der Umfrage zum Thema
  10. Fazit der Umfrage unter Bassisten zum Thema

In den letzten drei Jahrzehnten haben die kleinen Ohrstöpsel eine sensationelle Entwicklung durchlaufen – sowohl im Bereich der Fertigung und Materialien, als auch im Bereich des elektronischen Innenlebens und somit letztlich der Klangwiedergabe. Waren die ersten Systeme mit einem einzelnen sogenannten “Treiber” oder maximal einem 2-Wege-System ausgestattet, so sind im Laufe der Jahre 3- und 4-Wege-Systeme dazugekommen, die mittlerweile bis zu zehn Treiber und mehr (!) pro Hörer verbauen. Entsprechend sind natürlich die Preise für derartige Spezialsysteme in zum Teil astronomische Höhen geschossen: Die Preisunterschiede rangieren von 100,- Euro bis schwindelerregende 2.500,- Euro und mehr, etwa für Sonderanfertigungen besonders anspruchsvoller Kunden.

Quick Facts: Was ist “In Ear Monitoring”?

In Ear Monitoring ist der Fachbegriff für ein Monitoring-Verfahren, welches speziell (aber nicht ausschließlich!) für die Verwendung bei Live-Auftritten entwickelt wurde. Der Monitorsound wird bei diesem Verfahren via Kabel oder Sender auf Miniaturohrhörer übertragen. Diese Hörer können Universalhörer sein, die mittels Schaumstoff- oder Silikonplastiken im Hörkanal befestigt werden, oder aber angepasste Ohrhörer (Otoplastiken), die aufgrund eines exakten Abdrucks der Hörkanäle des individuellen Musikers über einen besonders passgenauen Sitz verfügen. Die englischen Fachbegriffe hierfür sind “generic” für Universalhörer und “moulded” für angepasste Hörer.

Vorteil angepasster In-Ears: Fester Sitz, dadurch gleichbleibend sehr guter Sound und gute Isolation vor Außengeräuschen.

Nachteil angepasster In-Ears: Wesentlich teurer als Universalhörer. Bei Verlust oder Beschädigung nur durch erneute Anfertigung von Otoplastiken zu ersetzen.

Vorteil von Universalhörern: Vergleichsweise preisgünstig zu haben. Inzwischen ebenfalls sehr ausgewogener Sound.

Nachteil von Universalhörern: Schlechterer Halt und Isolierung als angepasste Hörer. Der Sound kann sich beim Bewegen des Kopfes stark verändern und die Hörer schlimmstenfalls sogar herausfallen.

Probleme bei der Anschaffung eines In-Ear-Systems

“Welches In-Ear-System soll ich kaufen?”

Schon als erfahrener In-Ear-User ist es schwierig, sich im stetig wachsenden Angebot der unterschiedlichen Firmen und der Vielzahl zusätzlicher Optionen zurechtzufinden. Da möchte man sich lieber gar nicht erst ausmalen, was ein Einsteiger zu durchleiden hat, sobald er beginnt, die ersten Angebote zu vergleichen!

Genau genommen ist der Vergleich speziell zwischen den angepassten Produkten nicht nur schwierig, sondern sogar unmöglich. Der Grund: Man kauft hier quasi immer die Katze im Sack! Es gibt Serviceanbieter, die einen Vergleich zwischen Universalhörern ermöglichen, doch auch das ist nicht einfach, denn oft sind es bei diesen universalen Hörern die Schaumstoff- oder Silikonstopfen, die den Sound beeinflussen, und schon die kleinste Positionsänderung im Ohr kann in drastischen Unterschieden bei der Basswiedergabe resultieren.

>>>Einfacher ist die Entscheidung da schon eher in anderen Bereichen. Hier z.B. findest du einen umfangreichen Testmarathon zum Thema “Bass-Kompressoren”!<<<

Zudem gibt nicht besonders viele Erfahrungsberichte zu lesen und noch weniger eben solche, die spezifisch auf die Anforderungen und Bedürfnisse von Bassisten eingehen.

Ich habe dies zum Anlass genommen, um einmal eine eigene Recherche zu starten: Dabei wollte ich ausschließlich Bassisten befragen – und darunter nur solche, die In-Ear-Monitoring bereits über viele Jahre verwenden und idealerweise mindestens 1000 Auftritte oder mehr damit hinter sich haben, um ein wirklich fundiertes Erfahrungsbild zu erhalten.

Die Verwendung von In-Ear-Systemen ist heutzutage in vielen Bereichen Standard.
Die Verwendung von In-Ear-Systemen ist heutzutage in vielen Bereichen Standard.

Welche Bassisten benutzen In Ear Monitor-Systeme?

Allein diese Personengruppe ist natürlich gar nicht so leicht ausfindig zu machen, aber glücklicherweise bewege ich mich seit vielen Jahren in einem Umfeld, in dem nahezu alle Kollegen der genannten Profilanforderung entsprechen: Die Rede ist vom Londoner West-End!

In diesem umtriebigen Musiktheater-Umfeld sitzen, oft in dunklen Gräben oder im Unsichtbaren verborgen, einige der besten Musiker der britischen Szene. Einerseits spielen sie in einer großen Show-Maschine teilweise acht und mehr Shows pro Woche, andererseits sieht man sie darüber hinaus außerhalb dieser Szene nicht selten auch auf Tourneen, in TV-Shows oder anderen Konzertreisen.

Das Londoner West End schien mir daher schlichtweg der ideale Boden für eine Recherche zum Thema “In Ear Monitoring für Bassisten”, denn hier ist die Verwendung von In Ears bereits seit langer Zeit zur Norm geworden – auch wenn es natürlich nach wie vor Kollegen gibt, die am liebsten mit konventionellen Kopfhörern spielen. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, aber sobald es auf die Livebühne geht, sind traditionelle Kopfhörer nun einmal nicht mehr besonders praktikabel.

>>>Video-Feature: So arbeitet ein Musicalbassist am Londoner West End.<<<

So habe ich 20 Bassisten in London befragt, deren gemeinsame Erfahrungen weit über 30.000 Shows/Konzerte beträgt. Dabei ist natürlich zu betonen, dass auch ein erfahrener Profi seine persönlichen Präferenzen und Eigenarten hat. Soll heißen: Selbst wenn ein Produkt überaus positiv oder negativ erscheint, muss das nicht heißen, dass es dem Nächsten genau so gut gefällt.

Zudem ist hervorzuheben, dass es in der Natur der Sache ist, dass Musiker in England vorrangig Produkte aus England oder den USA verwenden. Ich möchte jedoch ausdrücklich betonen, dass es in Deutschland ebenfalls zahlreiche hervorragende Hersteller von In-Ear-Hörern gibt. Die Recherche sollte also keinesfalls zu einer Produkt-Eingrenzung führen, sondern eher zu einem Herauskristallisieren bestimmter globaler Produkteigenschaften. Zu diesen Eigenschaften zähle ich die Treiberanzahl, Universalhörer vs. Angepasste Hörer (generic vs. Moulded), Material, Kabelführung etc.

So habe ich den lieben Kollegen einen kurzen Fragebogen zukommen lassen und war gespannt auf die Antworten. Ich war gelinde gesagt von den Resultaten verblüfft, denn die Bandbreite war enorm weit gestreut! So bevorzugen doch nicht wenige der befragten Bassisten tatsächlich Universalhörer gegenüber der angepassten Variante – und das nicht unbedingt aus Preisgründen, wie sich herausstellte. Insbesondere Kontrabassisten sind scheinbar mit puristischen Varianten, z.B. Generics mit nur einem Treiber, zufriedener als mit angepassten Luxushörern.

>>>Auch dieser In-Ear-Test aus 2018 dürfte für viele Bassisten interessant sein!<<<

Das Angebot im Bereich der In-Ear-Systeme ist riesig! Wie soll man da bloß das perfekte Produkt ausfindig machen?

In-Ear-Monitoring: Starke oder schwache Außen-Abdichtung?

Die Umfrage zeigt das Dilemma, in dem speziell wir Bassisten stecken, wenn es um eine adäquate Klangwiedergabe der tiefen Frequenzen unserer Instrumente Instrument geht. Hier gibt es zwei getrennte Lager: Die einen bevorzugen eine gute Isolation/Abdichtung, so dass nur das Kopfhörersignal zu hören ist. Die anderen fühlen sich hingegen wohler, wenn sich das Kopfhörersignal mit der räumlichen Umgebung mischt, man also weniger das Gefühl der Isolation zur Umwelt bekommt und das Monitorsignal mehr “Ambience” enthält.

Wenn der In-Ear-Hörer nicht richtig sitzt …

Entscheidend für beide Lager von Bassisten mit In-Ear-Systemen ist, dass der Basssound gut wiedergegeben wird. Das größte Problem bei nicht angepassten Universalhörern entsteht, wenn der Hörer nicht sicher im Ohr sitzt, denn der Basssound verändert sich schon bei minimalen Verschiebungen. Verschärft wird dieses Problem, wenn man zusätzlich noch singt und die Kieferbewegungen auch den Hörkanal verformen. Bei schlecht sitzenden In-Ears bedeutet dies den Supergau für den Basssound! Hier ist es also von essentieller Bedeutung, individuell sehr gut passende Silikon-, bzw. Schaumstoff-Polster zu finden, die sicher im Ohr sitzen. Meine Gehörgänge beispielsweise sind so eng, dass sie schlicht keine universalen Ohrpolster halten, so dass ich persönlich die universellen Hörer generell nicht verwenden kann.

Universalhörer sind zwar günstiger als die angepassten Alternativen, schauen aber auch weit aus dem Ohr heraus und sitzen nicht selten eher mangelhaft im Gehörgang.
Universalhörer sind zwar günstiger als die angepassten Alternativen, schauen aber auch weit aus dem Ohr heraus und sitzen nicht selten eher mangelhaft im Gehörgang.

Guter Kompromiss: Universalhörer mit angepassten Otoplastiken

Eine galante Zwischenlösung stellen daher Universalhörer mit angepassten Otoplastiken dar. Das heißt, eine Otoplastik wird von einem Ohrabdruck angefertigt, und darin können dann Universalhörer verschiedener Art eingesetzt werden (diese müssen natürlich in die dafür vorgesehene Öffnung passen). Mit dieser Lösung ist man deutlich flexibler als mit fest angepassten Hörern, aber scheinbar ist diese Variante nicht sehr beliebt, denn kaum einer der von mir zu diesem Thema Befragten verwendet sie.

Luxusvariante: der angepasste In-Ear-Hörer

Die Luxusvariante, also die angepassten Hörer, wird zwar häufig verwendet, offensichtlich aber auch recht kritisch betrachtet – und zwar weitaus kritischer, als ich das von den professionellen Vertretern unserer bassistischen Zunft erwartet hätte! Kritisiert wird meistens die Problematik der hohen Anschaffungskosten sowie eventuell anfallende Reparaturen, die häufig zu lange dauern, weil Hörer verschickt werden müssen und der Service teilweise nicht den Erwartungen entspricht.

Frühstadium: So sehen die Otoplastiken unmittelbar nach der Abformung der Gehörgänge beim Akustiker aus.
Frühstadium: So sehen die Otoplastiken unmittelbar nach der Abformung der Gehörgänge beim Akustiker aus.

In-Ear-Monitoring: Je mehr Treiber, desto besser?

Interessant finde ich vor allem, dass die Anzahl der Treiber nicht unbedingt maßgebend für einen befriedigenden In-Ear-Monitorsound zu sein scheint – sondern in einigen Fällen offensichtlich sogar als nachteilig empfunden wird. “Mehr Treiber” bedeutet also nicht zwangsläufig auch “besser”!

Es sind vor allem Kontrabassisten, die 1- oder 2-Wege-Systeme bevorzugen, weil sie laut deren Auskunft einen natürlicheren Sound des Instrumentes abbilden. Speziell die Wiedergabe des Kontrabasses ist besonders kritisch, denn der Monitorsound beeinflusst in hohem Maße das Spielverhalten, die Dynamik und Soundgestaltung dieses sensiblen akustischen Instrumentes. In diesem Zusammenhang sind in meiner Umfrageliste vor allem die Schilderungen der Bassisten Andy Pask, Don Richardson oder Dave Brown interessant.

>>>Diese sieben Dinge sollte ein Bassist immer dabeihaben!<<<

Bei Bassisten, die neben der Arbeit in Orchestergräben auch große und laute Bühnen bespielen, haben sich die gängigen Marktführer offensichtlich besser durchsetzen können. Aber auch hier geht die Schere der unterschiedlichen Philosophien weit auseinander. Rockbass-Legende Neil Murray (Whitesnake, Black Sabbath …) beispielsweise verwendet verschiedene Systeme, speziell unter Hinzunahme von Ambience-Lösungen, wie externe Ambience-Verstärker oder Ambience-Öffnungen in den Hörern selbst. Darüber hinaus zeigt sein Beispiel auch, dass die Suche nach dem idealen In-Ear-System stets ein fortwährender Prozess ist.

Gute Hörer müssen nicht unbedingt teuer sein. Aber nach oben gibt es - wie immer - auch kaum eine preisliche Begrenzung.
Gute Hörer müssen nicht unbedingt teuer sein. Aber nach oben gibt es – wie immer – auch kaum eine preisliche Begrenzung.

PDF-Download der Umfrage zum Thema “In Ear Monitoring für Bassisten”

Hier nun die Resultate meiner Umfrage in Form einer umfangreichen Tabelle, die ihr euch als PDF herunterladen könnt. Bitte nicht erschrecken – die Liste ist aufgrund der zahlreichen Fragen sowie der hohen Zahl an Befragten durchaus stattlich geworden. Ich empfehle daher, beim Lesen durchaus etwas mehr Zeit einzuplanen, oder sich die Datei auszudrucken und später in Ruhe zu studieren.

Fazit der Umfrage unter Bassisten zum Thema “In-Ear-Monitoring”

Auch wenn meine Umfrage leider keine klaren Empfehlungen herauskristallisieren konnte, so zeigt sie doch immerhin deutlich, wie schwierig es ist, Bassisten eine passende Lösung für ihre individuellen Bedürfnisse zu liefern. Ein schwacher Trost ist also, dass man mit diesem Problem nicht alleine ist. Erfreulich ist aber auch diese Beobachtung: Die Community wächst stetig und das Thema In-Ear ist noch längst nicht am Ende der Entwicklung angelangt.

Klar ist, dass die Verwendung von In-Ear-Monitoring für viele Anwendungen mittlerweile unverzichtbar geworden ist. Ich hoffe, dass sich der ein oder andere Unentschlossene durch die Aussagen in der nachfolgenden Tabelle inspirieren lässt und die Statements und Aussagen der Befragten eine kleine Hilfe auf der Suche nach einer Entscheidung bieten kann.

>>>Achtung, hier wird es böse: In unserem großen Testmarathon zum Thema “Bass-Verzerrer” geben sich warm fauchende Treter und Brutal-Pedal die Klinke in die Hand!<<<

Besonders bitter sind übrigens die Erfahrungen derjenigen Kollegen, welche ihre teuren angepassten Hörer irgendwann einmal verloren haben oder deren Systeme beschädigt wurden. Man stelle sich die Schmerzen in der Magengrube vor, gerade einmal 1.800,- Euro Bargeld verbrannt zu haben – weg und futsch! So sehr man auch auf seine Hörer auch aufpassen mag – sie sind nun einmal klein und verwundbar. Auch dies ist ein Argument mancher Kollegen, lieber auf preiswertere Universalhörer zu setzen. Die Entscheidung, welches System man sich letztendlich wählt, kann einem leider niemand abnehmen.

Gerne könnt ihr auch eure persönlichen Erfahrungen aus Bassisten-Sicht hier im Kommentar-Bereich schildern.

Alles Gute und viel Spaß beim Lesen, eurer Ollie!

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Profilbild von Oli

Oli sagt:

#1 - 05.04.2019 um 07:17 Uhr

0

Universelle InEar Hörer sind durchaus mehr als nur eine Kompromiss Lösung. Die „StageDiver“ Serie des deutschen Herstellers „InEar“ steht angepassten Systemen in punkto Isolation, Tragekomfort, Passform und Sound in nichts nach. Hier wurde extrem viel Forschung darauf verwendet, einen universell passenden InEar Hörer zu entwickeln, der die im Bericht erwähnten Nachteile nicht mehr aufzeigt. Ausprobieren! :-)

Profilbild von Tom Mylare

Tom Mylare sagt:

#2 - 09.04.2019 um 16:00 Uhr

0

Sehr interessantes Thema und gut recherchiert! Im Bandkontext setzt der Einsatz von In-Ear Monitoring natürlich einen Bandkonsens voraus, der dann auch über entsprechendes Equipment umgesetzt werden muss. Dann wird‘s noch mal über die Hörer hinaus wesentlich teurer, weil man eine Konsole für den Monitormix benötigt, dann kommen ja noch (konforme) Sendestrecken hinzu....Neben den genannten Vorteilen für den einzelnen Musiker gibt es (im semi-professionellen bis professionellen Bereich) wesentliche Vorteile für die gesamte Band: Wird die eigene Monitorkonsole verwendet, spart das bei Festivalauftritten eine Menge Zeit, da man sich in der Regel auf kurze Line-Checks beschränken kann und somit massiv die Change-Over-Zeiten reduzieren kann, da nicht jeder Musiker einen Monitorcheck benötigt, da man die Presets aus dem eigenen Pult fahren kann. Diese Zeitersparnis schont massiv eure Nerven und die des Veranstalters!
Grosse Amp-Racks (Transportvolumen und Aufbauzeiten) kann man ebenfalls einsparen, denn man hört sich ja nun im individuellen Mix bässtens heraus...Nach nun über 10 Jahren Liveerfahrung mit In-Ear Monitoring habe ich für mich folgendes Fazit gezogen:
Ich verwende gute universelle Hörer (InEar Stage Diver und derzeit ein Paar von Fischer Amps). Der Vorteil liegt für mich in der Wiederbeschaffungszeit im Falle eines Defektes oder Verlustes. Ich schwitze viel und meine angepassten Hörer sind mir buchstäblich immer abgesoffen. Momentan verwende ich auf den Universalhörern keine Gummi-, sondern Schaumstofftips, die recht dicht sitzen (Basswiedergabe), aber dabei noch eine Ambient-Wirkung haben. Damit habe ich kein Schweissproblem mehr und ich kann meinen Bass-Amp (Wedgegehäuse) zur zusätzlichen ‚Anfettung‘ der Hörersignals verwenden und gleichzeitig den Bass etwas leiser im In-Ear fahren, was die Transparenz im Hörer deutlich erhöht. Das wäre mein Tipp, statt wie im Artikel angedeutet auf maximale Anzahl und Performance an Basstreibern in den Hörern zu setzen, da meiner Erfahrung nach die Transparenz verloren geht (HiHat, Gesang, der Kollege mit den 6 Saiten...). Ausserdem überlagert der Bass dann nicht zu sehr die Basedrum, ich hab mal gehört, die soll für Tieftöner nicht ganz unwichtig sein ;-) Sucht euch einen guten Hörer mit Druck, aber verliert nicht die Transparenz aus den Augen!

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