Der native Clipper von FL Studio gehört bei zeitgenössischen Hip-Hop-Produzenten wahrscheinlich zu den meist genutzten Audio-Tools überhaupt. Da nicht jede DAW so etwas im nativen Arsenal bereithält, muss man sich diesen Effekt irgendwo anders besorgen, zum Beispiel bei Initial Audio.
Details & Praxis
Allgemeines – Initial Clipper
Den Effekt gibt es direkt auf der Seite des Herstellers, in 64-Bit, für macOS und Windows, in den Formaten VST und AU. Beim Downloadvorgang muss allerdings der Umweg über den Warenkorb gegangen werden, obwohl das Plugin komplett kostenlos ist.
Konzept und GUI – Initial Clipper
„To clip“ wird im Deutschen mit „abscheiden“ übersetzt, und so ziemlich genau das macht der Clipper in der DAW auch – zumindest beim sogenannten „hard clipping“. Dabei wird einfach alles, was über dem Schwellwert liegt, „abgeschnitten“. Ein Soft-Clipper dämpft die Transienten vor diesem Vorgang zusätzlich ab, das Resultat ist ein weicheres Klangbild.
Meistens beschränkt sich ein Audio-Tool auf diese eine Aufgabe, weshalb man in der Regel auch mit wenigen Controls auskommt. So verhält es sich auch beim Plugin von Initial Audio. Vier Regler sind dafür ausreichend: Input Gain, Threshold, positive Saturation und negative Saturation. „Positive“ steht hier für harmonische Sättigung, also eine mit Oberton-Content, „negative“ für Sättigung ohne solchen Content.
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Das große und optisch sehr ansprechende Display, das Real-Time-Output- sowie das LUFS-Meter (Lautheit) am rechten unteren Rand des GUIs runden das Plugin ab.
Sound – Initial Clipper Test
Drei Drum-, ein Bass- und ein Synth-Loop habe ich durch Clipper geschickt. Zuerst hört ihr immer das unbearbeitete Signal, danach das bearbeitete. Und natürlich habe ich beide Versionen normalisiert, damit ungewollte Lautstärkeunterschiede den Vergleich nicht erschweren. Besonders bei den Drum-Loops kam die Sättigung zusätzlich zum Einsatz, teilweise auch sehr deutlich. Damit kann man auch auf den Klang eines Signals Einfluss nehmen – durchaus beeindruckend, wie viel Druck mit diesem Soft-Clipper erzeugt werden kann.
Fazit
Clipper von Initial Audio ist eines dieser schlichten Tools, die das Produzentenleben wesentlich erleichtern können. Damit lässt sich sanft in einen Mix eingreifen. Aber auch ein Signal lässt sich komplett „smashen“ und kann so für mehr Lautstärke sorgen. Die verbaute Sättigung klingt hervorragend und die beiden Meter sowie das schicke Display liefern zusätzlich ausreichend optische Repräsentanz. So sieht man direkt beim Mastering, wie laut der aktuelle Mix tatsächlich ist. Und auch die Optik von Clipper ist modern und daneben wirklich gut gelungen: Download-Tipp!
- leichtes Handling
- gut klingende Saturation
- LUFS-Meter
- tolle Optik
- kein Contra
Features
- Soft-Clipper
- nur vier Controls: Input Gain, Threshold, Saturation (positive und negative)
- Peak-Display
- Output-Meter
- integ rierter LUFS-Meter
- Preis: kostenlos