Das ISP Decimator II G-String Pedal im bonedo-Test – Ein Noise Gate in Pedalform mit zwei unterschiedlichen Schaltkreisen und extrem einfacher Bedienung, das will das ISP Decimator II G-String Pedal sein. Vor allem bei höheren Gain-Einstellungen am Amp oder dem Zerrpedal nehmen normalerweise auch die Störgeräusche zu – bei hohen Bühnenlautstärken kann es richtig nerven, wenn nicht nur in den Spielpausen der Wasserfall rauscht. Ein Noise Gate schafft in diesen Fällen in der Regel Abhilfe – wenigstens in den Spielpausen wird die Tür geschlossen und es herrscht Ruhe. Sobald die erste Saite angeschlagen wird, geht die Tür wieder auf, aber weil der Gitarrenpegel meist lauter ist als das Rauschen, fällt es nicht so sehr ins Gewicht. Allerdings gibt es speziell bei der Gitarre einige Besonderheiten und ganz so einfach stellt sich die Sache dann doch nicht dar. Während der eine ein Gate sucht, das lange ausklingende Töne nicht unnatürlich abschneidet, braucht der andere eines für seine Staccato-Attacken, das möglichst schnell schließt. Außerdem sollte es gitarristenfreundlich einfach zu bedienen sein und auf keinen Fall zu sehr in die Klanggestaltung eingreifen.
Kein Wunder also, dass es viele Zerrpedal-Hersteller gibt, aber nur wenige Firmen, die Noise Gates für Gitarristen anbieten. Mit dem Decimator II G-String Pedal steht ein solches zum Test bereit, das sich definitiv um den Eierlegendenwollmilchsau-Titel für Noise Gates bewirbt. Der Hersteller, dessen Mastermind Buck Waller auch bei der Entwicklung des legendären Hush Noise Gates beteiligt war, genießt in den USA vor allem im professionellen Bereich einen sehr guten Ruf und der Decimator Pro in der Rackversion wird auch in vielen Gitarrenracks auf Tour und im Studio eingesetzt. Für das Pedalboard gibt es nun die leicht abgespeckte Version.
Details
Gehäuse/Optik
Wäre es das Gewicht, das über die Qualität eines Gerätes bestimmt, dann müsste man sich beim Decimator II keinerlei Sorgen machen. Das Pedal im Boss-Design ist schwer! 700 Gramm bringt es auf die Waage, mit lediglich einem Regler auf seiner Oberseite. Ok, eine 9-Volt Batterie ist ab Werk schon im Fach unter dem Fußschalter eingelegt, aber das macht den Bock nicht fett. Allerdings kann man dem Pedal die robuste Bauweise und die damit verbundene Stabilität nicht abstreiten. Man merkt, dass der Hersteller im Pro-Audio Bereich zu Hause ist und die Tücken und Probleme des harten Tour-Alltags kennt. Das Pedal kommt zudem in edler Spiegeloptik mit gummierter Schaltfläche und Boden.
Anschlüsse/Bedienung
Im Vergleich zum “normalen” Decimator-Pedal verfügt unser Kandidat über zwei Schaltkreise für die Rauschunterdrückung und damit auch über mehr Anschlüsse. Auf der rechten Seite finden sich Guitar In und Guitar Out, hier wird die Gitarre angeschlossen, das Signal durchläuft den ersten Schaltkreis und wandert über den Guitar Out zum Gitarreneingang des Amps. Dort ist anschließend der Effekt-Loop gefragt, denn vom Send des Verstärkers, also hinter der Vorstufe, geht es dann in den Dec In, der ebenfalls auf der rechten Seite positioniert ist.
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Nun durchläuft das Signal den zweiten Schaltkreis und aus dem Dec Out zurück in den Return des Amps. So hat man am Anfang der Signalkette, nämlich zwischen Gitarre und Amp, und an ihrem Ende, also vor der Endstufe des Amps, jeweils ein Noise Gate platziert. Wer mehr benötigt oder stereo unterwegs ist, der kann über die Link In und Out Buchsen an der Front des Gerätes ein zweites Decimator II Pedal koppeln, das dann ebenfalls vom Eingangssignal der Gitarre gesteuert wird.
Frank Scharfe sagt:
#1 - 04.01.2023 um 20:20 Uhr
Hallo, Im Testbericht schreibt ihr: „So hat man am Anfang der Signalkette, nämlich zwischen Gitarre und Amp, und an ihrem Ende, also vor der Endstufe des Amps, jeweils ein Noise Gate platziert.“ Stimmt das tatsächlich, dass dieses Pedal 2 Noise Gates darstellt?? Soweit ich das auf der Herstellerseite richtig gelesen hatte, wird über den einen Input nur das Gitarrensignal gemessen und als Information für das Gate verwendet. Man kann dann WAHLWEISE das Gate vor dem Input in die Vorstufe oder im FX Loop platzieren. Grüße Frank
Thomas Dill sagt:
#2 - 05.01.2023 um 13:09 Uhr
Hallo Frank, der Test ist schon eine Weile her und soweit ich mich erinnern kann, war das auch so wie beschrieben. Es kann natürlich immer mal im Laufe der Zeit etwas an den Produkten vom Hersteller aus verändert werden.
Andreas Bauer sagt:
#3 - 01.02.2023 um 06:54 Uhr
Hallo Zusammen, ich habe mehrere Decimator II G-Strings und soweit ich das beurteilen kann, war es ausnahmslos so wie es Frank Scharfe von der Herstellerseite entnommen hat, d.h. 1 x Detection + 1 x Gating. Ein zweites integriertes Gate würde wohl jeder Hersteller auf keinen Fall verheimlichen und wohl eher als noch höherwertiges (Pro-)Modell platzieren. Außerdem wären Manche mit dem Signalweg dann auch eventuell überfordert. Eine 2-Gate-Version (Decimator Pro Rack G) gab es - wie der Name sagt - als Rack. Vielleicht stammt die Irritation daher. Grüße Andreas
Alexander Herkle sagt:
#4 - 04.08.2023 um 15:10 Uhr
Hallo, was gänzlich vergessen zu erwähnen wird, ist, dass das ISP Decimator G-System nur und ausschließlich mit einem seriellen Effektweg, einem voll (100%) auf WET gestellten parallelen Effektweg = SERIELL, oder mit einer Brücke zwischen Git OUT und DEC In vollumfänglich funktioniert. Wird das Gerät in einen parallelen Effektweg bei z.B. 50% Wet platziert ist es WIRKUNGSLOS ! Gruß, Alex Herkle,74219 Möckmühl
Marcel Braun sagt:
#5 - 28.02.2024 um 21:34 Uhr
Hallo zusammen, ich hatte es im Vergleich zum Standard ISP Decimator I. Meine Verwendung: einmal direkt und einmal in dem FX Einschleifweg des Amps. Ergebnis: nur 80% toll. Lösung: 2x ISP Decimator I (eine direkt und einen eingeschliffen) Ergebnis: 100% perfekt