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ISP Decimator II G-String Pedal Test

Praxis

Die Rauschunterdrückung des Decimators beträgt -60 dB und das Gerät arbeitet laut Hersteller mit “Linear Time Vector Processing”. Das bedeutet, dass der Prozessor einerseits in der Lage sein soll, sehr schnell auf kurze Staccato-Töne zu reagieren, aber gleichzeitig gehaltenen Noten ein natürliches Ausklingen erlaubt, ohne dass etwas verstellt werden müsste.

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Diesem Versprechen werden wir jetzt natürlich auf den Grund gehen. Zum Testen habe ich die Amp-Variante gewählt und den Decimator, wie vorher beschrieben, zuerst zwischen Gitarre und Amp und außerdem in den Einschleifweg des Verstärkers geschaltet. Nun wird der Lead Channel angewählt und ein hoher Zerrgrad eingestellt, damit es auch richtig amtlich rauscht und brummt. Kein Problem! So klingt es ohne aktiviertes Pedal.

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Chords – Off

Kurze Töne

Jetzt wird der Decimator eingepegelt, auch das ist kein schwieriges Unterfangen. Die Gitarre bleibt aufgedreht, es wird nicht gespielt, und der Threshold-Regler wird langsam von -70 an aufgedreht, bis das Rauschen nicht mehr zu hören ist. Das ist bei etwa -35 der Fall. So klingt das Riff mit aktivierten Decimator.

Audio Samples
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Chords – On

Anschlag

Jetzt werfen wir einen Blick genau auf diesen beschriebenen Moment, die Wiedergabe des Anschlags. Bei einer Einstellung von -35 hat der Decimator meinen Amp-Wasserfall schnell abgeschaltet. Auch beim Anschlag war alles so weit in Ordnung, aber jetzt folgt der Härtetest. Ich habe den Volume-Regler an der Gitarre auf 5 gestellt, vorher war er voll aufgedreht (10), zudem wird nur leicht mit dem Pick angeschlagen. Unser Türsteher muss nun schnell erkennen, dass hier ein Ton am Start ist und kein Nebengeräusch und ihn umgehend durchlassen. Und diese Aufgabe löst er tatsächlich sehr gut. Zwar wird das Anschlagsgeräusch leicht beschnitten, aber das ist in dieser härteren Situation noch völlig in Ordnung. Natürlich ist es möglich, den Threshold zurückzunehmen, denn dann kommen leise Anschläge besser durch. Aber welche Prioritäten letztlich gesetzt werden, muss jeder für sich selbst entscheiden, in diesem Fall ging es um den besten Mittelweg für alle Situationen. Auch das folgende Beispiel ist einmal ohne Decimator und dann mit.

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Attack – Off Attack – On

Ausklingender Ton

Im Gegensatz zu manch anderen Rauschunterdrückern, die vor allem mit den oberen Frequenzen ihre liebe Not haben, verhält sich unser Pedal klanglich neutral. Aber wir wollen jetzt noch wissen, wie es um das Ende eines Tons bestellt ist, denn dort wird es für ein Noise Gate immer kniffelig. Wann ist Schluss und wie wird der Ton beendet? In unserem Fall geschieht auch das recht natürlich. Bei einer Einstellung von -35 kommt das Rauschen bei ausklingendem Ton etwas hoch und wird kurz danach ausgeblendet. Das ist völlig normal, wenn das Störgeräusch höher ist als das Nutzsignal.

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Release – Off Release – On

Wen das Rauschen am Ende stört, der kann den Threshold etwas nach oben drehen (-30). Jetzt wird der Ton sanft ausgeblendet, ohne dass man Nebengeräusche wahrnimmt. Zwar klingt er jetzt nicht mehr vollständig aus, würde aber sonst im Störgewitter untergehen – eine absolut brauchbare Lösung, die immer noch verhältnismäßig natürlich klingt.

Audio Samples
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Release – On 2
Kommentieren
Profilbild von Frank Scharfe

Frank Scharfe sagt:

#1 - 04.01.2023 um 20:20 Uhr

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Hallo, Im Testbericht schreibt ihr: „So hat man am Anfang der Signalkette, nämlich zwischen Gitarre und Amp, und an ihrem Ende, also vor der Endstufe des Amps, jeweils ein Noise Gate platziert.“ Stimmt das tatsächlich, dass dieses Pedal 2 Noise Gates darstellt?? Soweit ich das auf der Herstellerseite richtig gelesen hatte, wird über den einen Input nur das Gitarrensignal gemessen und als Information für das Gate verwendet. Man kann dann WAHLWEISE das Gate vor dem Input in die Vorstufe oder im FX Loop platzieren. Grüße Frank

Profilbild von Thomas Dill

Thomas Dill sagt:

#2 - 05.01.2023 um 13:09 Uhr

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Hallo Frank, der Test ist schon eine Weile her und soweit ich mich erinnern kann, war das auch so wie beschrieben. Es kann natürlich immer mal im Laufe der Zeit etwas an den Produkten vom Hersteller aus verändert werden.

Profilbild von Andreas Bauer

Andreas Bauer sagt:

#3 - 01.02.2023 um 06:54 Uhr

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Hallo Zusammen, ich habe mehrere Decimator II G-Strings und soweit ich das beurteilen kann, war es ausnahmslos so wie es Frank Scharfe von der Herstellerseite entnommen hat, d.h. 1 x Detection + 1 x Gating. Ein zweites integriertes Gate würde wohl jeder Hersteller auf keinen Fall verheimlichen und wohl eher als noch höherwertiges (Pro-)Modell platzieren. Außerdem wären Manche mit dem Signalweg dann auch eventuell überfordert. Eine 2-Gate-Version (Decimator Pro Rack G) gab es - wie der Name sagt - als Rack. Vielleicht stammt die Irritation daher. Grüße Andreas

Profilbild von Alexander Herkle

Alexander Herkle sagt:

#4 - 04.08.2023 um 15:10 Uhr

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Hallo, was gänzlich vergessen zu erwähnen wird, ist, dass das ISP Decimator G-System nur und ausschließlich mit einem seriellen Effektweg, einem voll (100%) auf WET gestellten parallelen Effektweg = SERIELL, oder mit einer Brücke zwischen Git OUT und DEC In vollumfänglich funktioniert. Wird das Gerät in einen parallelen Effektweg bei z.B. 50% Wet platziert ist es WIRKUNGSLOS ! Gruß, Alex Herkle,74219 Möckmühl

Profilbild von Marcel Braun

Marcel Braun sagt:

#5 - 28.02.2024 um 21:34 Uhr

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Hallo zusammen, ich hatte es im Vergleich zum Standard ISP Decimator I. Meine Verwendung: einmal direkt und einmal in dem FX Einschleifweg des Amps. Ergebnis: nur 80% toll. Lösung: 2x ISP Decimator I (eine direkt und einen eingeschliffen) Ergebnis: 100% perfekt

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