Die 30th Anniversary Becken sprechen fein an und erfordern eine hohe dynamische Kontrolle
Direkt beim Anspielen der drei Ridebecken fällt auf, dass sie einen recht tiefen Grundton haben, der von komplex klingenden Obertönen ergänzt wird. Besonders beim höher klingenden 20“ und beim 22“, das für meinen Geschmack am ausgewogensten klingt, ist der Wash-Anteil im Stocksignal auf der Fläche bei etwas stärkerer Bearbeitung sofort präsent. Das mit 3050 Gramm deutlich schwerere und nochmals tiefer klingende 24“ Ride spielt sich dagegen etwas gemäßigter und lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Alle drei Becken reagieren auf Kantenschläge mit einem fauchigen Crashsound. Allerdings könnten die Glocken für meinen Geschmack bei allen drei Becken einen Ticken mehr Präsenz haben. Hervorzuheben ist das Spielgefühl: der Stock taucht förmlich ein, trotzdem haben die Rides einen super Rebound, der dafür sorgt, dass sich schnellere Figuren fast wie von selbst spielen.
Für Feinschmecker: die beiden Hi-Hats
Sehr gut gelungen sind insbesondere die Hi-Hats. Die 14“ Hi-Hat finde ich sensationell gut. Sie ist ultraleicht (673/778g), hat aber dafür einen erstaunlich präsenten Chicksound, auch der Swish-Sound ist sehr fein und musikalisch. Besonders für leisere (Besen-) Gigs wäre sie ideal. Die 15“ Hi-Hat (956/1124g) hat nicht nur mehr Gewicht, sondern auch ein tonal tieferes Fundament, trotzdem geht sie ebenfalls in eine ganz klassisch-jazzige Richtung. Beide Hi-Hats sind für meinen Geschmack ideale Ergänzungen zum 22“ Ride, das ihr auch auf den folgenden Soundfiles hören könnt.
Die Crashes tönen recht verschieden
Die beiden Crashes sind recht unterschiedlich. Während das 19er eher ein Crash-Ride ist und sich tonal sehr gut vor allem mit den beiden Rides in 22“ und 24“ ergänzt, ist das dunkel aussehende 18“ Modell deutlich trashiger und fauchiger.
Für dich ausgesucht
Insgesamt sind alle sieben 30th Anniversary Modelle für mein Empfinden recht leise, was ich auf den Anteil der oberen Mitten schiebe, der, im Vergleich zu „normalen“ Becken, deutlich reduziert ist. Was die Becken weniger glockig und dadurch auch leiser klingen lässt. Das kann für Jazz und im Studio sehr gut funktionieren. Im Zusammenspiel mit anderen (etwas lauteren) Instrumenten, zum Beispiel in einem Pop-Kontext, „saufen“ so komplexe und rauchige Becken nach meiner Erfahrung aber gern auch mal ab. Aber für Allround-Anwendungen hat Agop ja viele weitere Serien im Portfolio.