Istanbul Agop Artist-Rides Test

ISTANBUL AGOP LENNY WHITE EPOCH 22,5“ RIDES

DETAILS
Sound: dreckig, rauschig und fauchig
Stick -Definition: gut und markant
Kuppel 9 cm (!)
Rand: dunkel, wash
Sustain: mittel lang
Volume: medium
Crashfähig: nein
Gewicht: 3055 g/2740 g

PRAXIS
Das Becken ist mit über drei Kilo eher in die mittelschwere Liga einzuordnen.
Auffällig ist eine Vielzahl von Frequenzen, die einem förmlich entgegenspringen. Mit einem linearen Klangverlauf hat dieses Cymbal nichts am Hut, was allerdings kein Nachteil sein muss, denn Charakter ist der Begriff, der dieses Ride am treffendsten beschreibt. Eigenständig ist auch der wummernde tieffrequente Grundsound, der dreckig ist, gleichzeitig aber nicht mit reichhaltigen harmonischen Obertönen geizt. Die OM-Serie hat mich schon mit ihrer elf Zentimeter kleinen Kuppel überrascht, aber diese hier hat nur neun! Zum Vergleich: Ein Standard-Ride bringt in der Regel um die 14 Zentimeter mit.
Diese Kuppel zu treffen ist schwierig und der Sound ist erwartungsgemäß sehr hell.
Sehr schön ist aber, dass man mit dem Stockschaft schöne durchsetzungsstarke Akzente spielen kann – Voraussetzung ist natürlich, dass man auch richtig trifft. Als Crash taugt dieses Ride nicht, dafür besticht es mit viel Tiefgang, der es für die warmen und vieldimensionalen Welten der Jazz- oder Bluesmusik prädestiniert. Für Rockmusik dürfte der Sound etwas zu weich sein.

Audio Samples
0:00
schwereres White, solo leichteres White, solo schwereres White, im Set leichteres White, im Set

Das zweite 22,5“ Epoch Ride hat gute 300 Gramm weniger Masse als das erste, was sich in einem längeren Sustain und im Spielgefühl bemerkbar macht. Die Grundcharakteristik bleibt aber ähnlich wie beim ersten: dunkel, rauschig und dreckig mit einer gehörigen Portion an Frequenzen, die es scheinbar alle auf einmal zum Besten gibt.  

FAZIT

Lenny White ist offensichtlich im Besitz eines Beckens von Tony Williams, denn die Epoch Serie ist der gewagte Versuch, dieses Becken zu kopieren. Ob das Ride allerdings ähnlich kritikresistent ist wie sein berühmtes Vorbild von Zildjian, das lässt sich nicht zweifelsfrei feststellen, da das von Lenny White konzipierte Klangmetall wesentlich eigenständiger beziehungsweise eigenwilliger anmutet. Ausprobieren sollte man die Epoch Serie auf jeden Fall, da, wie schon erwähnt, alle Becken total unterschiedlich in Gewicht und Sound sind. Die Agop Jungs wissen aber in jedem Fall, was sie tun, und man kann eigentlich nur jedem zum Kauf eines solchen Beckens raten; mir kommt es vor wie die Wahl zwischen Merlot oder Chianti.  

16_01
Preise
  • Cindy Blackman CBOR22: € 390,- (UVP)
  • Lenny White LWER22.5: € 378,- (UVP)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • charaktervolle, vielschichtige Sounds
  • Optik
Contra
Artikelbild
Istanbul Agop Artist-Rides Test
Hot or Not
?
Schmuckstück mit langem Namen: Das "Istanbul Agop Cindy Blackman 22" OM Ride".

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Zultan | Z Series Cymbal News | Sound Demo & Review
  • Dixon | Gregg Bissonette Signature Snares | Sound Demo
  • Millenium | MPS-1000 E-Drum BD Monitor Set | Review & Sound Demo