Praxis
Die Mantra Becken werden, jeweils einzeln in Plastiktüten verpackt, in einer ausreichend gepolsterten Pappummantelung geliefert. Vor dem Anspielen inspiziere ich zunächst jedes einzelne Modell auf mögliche Mängel: Fehlanzeige! Abgesehen von den bereits angesprochenen Verfärbungen, die als bewusst eingesetztes Stilmittel dieser türkischen Fabrikate gedeutet werden dürfen, zeugt jedes einzelne Becken von einer guten Verarbeitung. Im Folgenden schauen wir uns die Klangcharakteristika der einzelnen Modelle an. Obendrein liegen uns zum Vergleich ein 20″ OM Crash (1739 Gramm) und eine 15″ OM Hi-Hat (951 und 1174 Gramm) bereit, mit denen wir die Unterschiede zwischen den beiden Serien ausloten wollen.
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Mehr Informationen22″ Mantra Ride: Hier ist Spieldisziplin gefragt!
Das Mantra Ride kommt durch seine kräftige Bauweise und die deutliche Krümmung im Profil wie erwartet ziemlich deftig daher, was sich auch in einem harten Anschlagsgefühl auswirkt. Über dem mittigen, glockigen Grundrauschen schwebt ein klarer, silbriger Sticksound, der sich auch durch dicke Gitarrenwände durchzusetzen weiß, allerdings ohne dabei zu “pingy” zu sein. Die große Kuppe des Beckens trägt enorm zum Klangcharakter bei und scheint jederzeit stark mitzuschwingen. Verpasst man der Kuppe selbst einen ordentlichen Hieb, so antwortet sie mit einem kraftvollen Sound, unter den sich jedoch eine recht harsche Frequenzwolke mischt. Derselbe Effekt tritt ein, sobald man das Becken beispielsweise mit rockigen Achtelnoten bearbeitet. In diesen Momenten geht dem Mantra Ride leider viel von seiner Klarheit und Souveränität verloren. Abhilfe lässt sich hier sicherlich mit etwas Gaffa oder speziellen Beckendämpfern (z.B. der Firma Cympad) schaffen, allerdings erfordert das Mantra Ride für einen ausgewogenen Klang eine höhere Spieldisziplin als so manch anderes Becken, was etwas störend sein kann, wenn es auf der Bühne mal so richtig rund gehen soll. Für Heavy Hitters ist das Mantra Ride also nur bedingt zu empfehlen!
20″ Mantra Crash: Ein Alleskönner mit Vintage Flair und viel Biss.
Das im Vergleich zum Ride wesentlich dünnere 20″ Mantra Crash zeichnet sich erwartungsgemäß durch eine weicheren und volleren Klang aus. Im direkten Vergleich klingt das 20″ OM Crash recht kehlig und bedeckt, während das Mantra mit seinem deutlichen Mehr an Höhen und einem leicht bissigen Attack etwas universeller daher kommt. Dennoch ist der Grundcharakter des Mantra Crash von dunklen, rauchigen Klangfacetten geprägt – typisch Agop eben! Aufgrund seines Durchmessers lässt sich dieses Becken natürlich auch wunderbar als dünnes Ride einsetzen, was für kleine Setups mit nur einem Beckenstativ interessant ist. Insgesamt ist das Mantra Crash ein vielseitig einsetzbares Becken.
Für dich ausgesucht
15″ Mantra Hi-Hat: Weich & washy.
Durch die relativ dünne Konstruktion von Top- und Bottom-Becken besitzt die 15″ Mantra Hi-Hat einen leicht scharfen und verwaschenen Anschlagsound. Am besten gefällt sie mir bei einer geschlossenen bis halboffenen Spielweise. Tonal liegt sie dabei eher im silbrig-mittigen als im dunklen Bereich, was ihr viel Präsenz verleiht. Obwohl das Bottom sehr dünn gestaltet ist, besitzt die Mantra Hi-Hat einen konkreten “Tschick”-Sound bei getretener Spielweise, der etwa Jazz-Patterns auf dem Ride oder Besen-Grooves auf der Snare angenehm ergänzt. Wie bereits beim Crash festgestellt, ist auch im Falle der Hi-Hat der universellere, klassischere Klang der Mantra Serie gegenüber der OM Serie deutlich zu hören. Die 15″ OM Hi-Hat, die hier als Vergleichsobjekt dient, klingt jedenfalls mit ihrem tieferen, recht trashigen Sound um Längen spezieller als das Mantra Modell.
Mantra Becken Set: Ein stimmiger Dreiteiler.
Insgesamt sind die drei Mantra Modelle klanglich gut aufeinander abgestimmt. Wäre das Ride-Becken mit ein paar Gramm weniger gesegnet und kontrollierter im Klang, so wäre dieser Dreiteiler ohne Frage ein Muss für alle Agop-Fans und die, die es noch werden wollen. Hört selbst: