Istanbul Agop Traditional Jazz Series Test

Praxis

Schon beim ersten Anschlag der hölzernen Tips der Sticks auf den Becken wird klar, dass hier viel richtig gemacht wurde. Sicher bedarf es jahrelanger Erfahrung und unzähliger Hammerschläge, bis ein Schmied in der Lage ist, solche Becken zu fertigen. Gerade im Vintage Hype der vergangenen Jahre sind viele Becken auf den Markt gekommen, die optisch unglaublich eindrucksvoll waren, oft aber klanglich nicht das halten konnten, was sie versprachen. Bei Istanbul Agops Traditional Jazz Serie sind Assoziationen mit alten Zildjian K Istanbul Becken oder den mittlerweile raren Becken des 2011 verstorbenen italienischen Beckenschmieds Roberto Spizzichino durchaus nicht abwegig. Ein klassischer, definierter Beckensound mit der gelungenen Symbiose zwischen Definition, Charakter und Komplexität machten genau diese bei Liebhabern beliebten Becken aus und die Traditional Jazz Becken stehen jenen in nichts nach. Natürlich spielen bei hochpreisigen Instrumenten der Becken-Enthusiasten auch Alter, Look und Rarität eine Rolle, hört man jedoch auf den Klang der Instrumente, und auf diesen kommt es ja schlussendlich zweifelsohne an, scheinen diese Becken eine bezahlbare Alternative zu sein.

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Traumhafte Rides

Die beiden Ridebecken liefern genau das, wonach viele Drummer suchen. Insbesondere das 22“ Ride bietet die perfekte Symbiose aus Stockdefinition, Wash und Charakter. Für mich persönlich ist es eines der besten Rides, das ich in den letzten Jahren angespielt habe. In jeglicher dynamischer Spielweise bleibt das Becken stets definiert und klingt dabei sehr organisch. Auch das 20“ Ride serviert einen fein perlenden und stets definierten Sticksound. Die Sounds der Bells integrieren sich harmonisch in den Gesamtklang der Becken und können ihre Stärken mit konstanten, aber nicht zu prägnanten Tonhöhen ausspielen. Durch das vergleichsweise geringe Gewicht lassen sich beide Becken, besonders aber das 20“ Ride, auch sehr gut ancrashen, was die dynamische Flexibilität zusätzlich unterstützt. Zudem kommt im angecrashten Spiel eine leicht trashige Note dazu, die den Becken zusätzlich Charakter verleiht. Gleichzeitig geht aber dabei die Definition des Sticksounds nie verloren. Stilistisch gesehen ist das Vorhaben der Kombination von Tradition und Moderne durchaus gelungen. Sowohl in Jazzcombos, als auch in Singer/Songwriter-Umgebung werden die Ridebecken mit ihren charakteristischen Klängen die Musik bereichern können. Mit ihrer klaren Artikulation dürften sie auch im Studio ein Garant für guten Sound sein.

Audio Samples
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20″ Ride, solo 20″ Ride, Groove 22″ Ride, solo 22″ Ride, Groove

Ausgewogene Hi-Hat mit traditionellem Sound

Auch die 14“ Hi-Hat liefert einen durchweg hochwertigen und nicht zu hellen Sound. In jeglicher Spielweise bietet sie einen crispen und gut artikulierten Klang. Die gute Ansprache verleiht der Hi-Hat ein ausgewogenes Spielgefühl mit hohem dynamischen Potential. Spielt man sie mit dem Pedal an, ertönt ein definierter und nicht zu vordergründiger Chicksound, der sich sehr gut in das Klangbild der beiden Ridebecken eingliedert. Insofern lässt sich festhalten, dass die Hi-Hat den hochwertigen Eindruck der beiden Ridebecken bestätigt und die Serie damit gelungen abrundet. Stilistisch lässt sich hiermit sowohl im Jazz, als auch in Pop und Funk punkten.

Audio Samples
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14″ Hi-Hat, solo 14″ Hi-Hat, Groove 14″ Hi-Hat, Groove 2
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