Istanbul Mehmet Samatya Pro 18 Test

Praxis

Da hängt es nun: das Beckenset für den kleinen Geldbeutel aus der Samatya Serie von Istanbul Mehmet. Wüsste ich es nicht besser, so würde ich allein vom optischen Eindruck her preislich auf ein weitaus teureres Klangkonglomerat schließen – B20 eben! Jetzt bin ich gespannt, was die vier funkelnden Teller klanglich zu bieten haben.

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Das Ride-Becken ist ein Arbeitstier

Das 20“ Ride-Becken ist ein klassischer Vertreter der mittleren Gewichtsklasse. Sein Stick-Sound ist bei sanfter bis normaler Bearbeitung sehr artikuliert und, wie sein Finish, sehr brillant. Auch härtere Schläge steckt das Becken mit Leichtigkeit weg, während es sich feindosiert aufschaukelt, ohne dabei an Definition zu verlieren. Zwar strotzt dieses zweieinhalb Kilo schwere Familienoberhaupt nicht unbedingt vor Klangfacetten, doch vielleicht ist diese Inselbegabung sogar seine Stärke: mit einem durchsetzungsstarken Stick-Sound des Bodys, einer großen Kuppe mit prägnantem Ton und einem gutem Crash-Talent wird dieses Ride in vielen Situationen im wahrsten Sinne des Wortes zu einer „runden Sache“.

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Ride – Solo Ride – Fat Groove Ride – Fast Hits Groove Ride – Bell Groove Ride – Bell Funk Ride – Crashed Groove Ride – Slow Groove

Die Hi-Hat gibt brav Laut

Die 14“ Hi-Hat unterstreicht den soliden Eindruck des Ride-Beckens ohne Zweifel. Sie lässt sich sehr angenehm spielen und schließt dank sauberer Verarbeitung perfekt. Besonders das Bottom-Becken ist relativ wuchtig geraten, was bei geschlossener Spielweise zu einem sehr definierten Anschlagston und einem saftigen „Chick“-Sound bei getretener Spielweise führt. Geöffnet gespielt fährt die Samatya Hi-Hat dann so richtig hoch und wird jede noch so dicke Gitarrenwand durchschießen können. Für leisere, akustische Stilistiken würde ich hingegen zu etwas “zahmer” klingenden Hi-Hat Becken greifen.

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Hi-Hat – Solo Hi-Hat – Busy Funk Hi-Hat – Krawall Groove Hi-Hat – Half Open Groove Hi-Hat – Linear Beat Hi-Hat – Slow Disco Groove

Die Crash-Becken sind perfekte Allrounder

Die beiden Crash-Becken sind nicht nur optisch perfekt aufeinander abgestimmt. Was den Klangcharakter und die Spieleigenschaften betrifft, verstehen sie sich wirklich „glänzend“. Ihr Crash-Sound öffnet sowohl bei sanftem als auch bei härterem Anschlag unmittelbar, doch stets kontrolliert. Dank des schnellen Decays des Crash-Sounds ist es zudem problemlos möglich, auf diesen Becken in Nullkommanix zwischen Crash- und Ride-Patterns zu wechseln. Vor allem das 18“ Modell dürfte mit seiner etwas größeren Masse und sehr guten Crash-Ride-Eigenschaften für kleinere Konzertsituationen interessant sein. Für etwas frechere Momente lohnt es sich auch, mal beide Crashes „gestacked“ übereinander zu legen.

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16″ Crash – Solo 18″ Crash – Solo 16″ Crash – Wirbel 18″ Crash – Wirbel 16″ Crash – Riding the Crash 18″ Crash – Riding the Crash 16″ Crash – Rock Groove 18″ Crash – Rock Groove Solo mit beiden Crash Becken Groove mit gestapelten Crash Becken

Das Beckenset klingt sehr harmonisch

Das Beckenset klingt insgesamt sehr stimmig und ausgewogen. Alle Becken besitzen sehr klare Klangeigenschaften, die sich im Hinblick auf Dynamik und Charakter perfekt  ergänzen. Hört selbst!

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Samatya im Set – Impro-Groove Samatya im Set – Soundcheck Becken-Solo Samatya im Set – mit Mallets nach Tibet
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