iZotope Alloy 2 ist ein Channel-Strip-Plugin mit sieben einzelnen Effektmodulen. Das Multifunktions-Tool der bekannten US-Softwareschmiede beinhaltet einen Equalizer, Exciter, De-Esser, Transientendesigner, Limiter und zwei Dynamiksektionen. Sämtliche Parameter lassen sich automatisieren. Damit der Audiotechniker im Produktionsalltag zügig in die Nähe der Ziellinie gelangt, offeriert das „Schweizer Taschenmesser“ insgesamt sage und schreibe 250 Presets.
Alloy 2 ist für Windows und Mac OS X erhältlich und wandert für 159 Euro über den Ladentisch. Laut Herstellerangeben zieht mit der Revision unter anderem eine verbesserte Grafikoberfläche, neue EQ-Filtertypen sowie 64 Bit Host-Support in das Programm ein. Dieser bonedo-Test verrät euch, ob dieses Plugin eine lohnenswerte Investition ist und wer damit gut beraten ist.
Details
Alloy 2 von iZotope ist ein Channelstrip-Plugin zum Bearbeiten und Mischen von Tracks in einer DAW. Es ist mit den Schnittstellen Pro Tools 7.4+ (RTAS/Audio Suite), AAX, VST, VST3, Audio Unit und DirectX kompatibel. Der modulare Aufbau erlaubt eine einzelne Nutzung der Effekte sowie deren Verkettung bei frei wählbarem Routing. Die grafische Benutzeroberfläche ist in drei Hauptbereiche gegliedert. Im unteren Teil des Fensters wurden die Buttons zum Aufrufen und Aktivieren/Deaktivieren der einzelnen Effekte untergebracht. Zum Anzeigen aller aktiven Module dient die Overview-Taste. Presets für komplette Channelstrips lassen sich mit dem Button „Global“ aufrufen, während mit der Funktion „Modul“ Voreinstellungen für die einzelnen Module geladen werden können. Selbstverständlich lassen sich auch eigene Presets erstellen und abspeichern.
In der rechten Hälfte sind die Levelmeter des Ein- und Ausgangssignals (wahlweise Main oder Module) angeordnet. Der Hauptteil des Programmfensters ist den einzelnen Parametern der Effekte gewidmet, darüber hinaus lässt sich das Audiomaterial spektral oder als bewegte Wellenform anzeigen. Auch die einzelnen Frequenzbänder sowie die zum Teil dynamischen Kennlinien der Parameter (Gain Reduction, Threshold …) sind hier abgebildet. Die Module sind außerdem mit Bypass- oder Solo-Buttons ausgestattet.
EQs
Der vollparametrische Equalizer ist mit bis zu acht Bändern und 16 Filtertypen bestückt. Wie von anderen Equalizern bekannt, sind Mittenfrequenz, Gain und die Filtergüte stufenlos justierbar.
Transient Shaper
Der Transientendesigner hat einen Basic- und einen Multiband-Modus mit maximal drei Frequenzbändern. Veränderbare Parameter der einzelnen Frequenzbereiche sind Attack und Sustain.
Exciter
Ebenfalls im Basic- oder Multiband-Modus lässt sich der Exciter betreiben. Zum Hinzufügen von Obertönen und Verzerren stehen die vier Modi Tube, Tape, Warm und Retro zur Verfügung. Zwischen diesen Feldern kann man über eine Matrix stufenlos hin und her blenden. Den Grad der Verzerrung bestimmt der Drive-Wert. Zusätzliche Parameter sind Mix und Width (jeweils 0-100%).
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Dynamics
Auch die beiden Dynamikmodule arbeiten wahlweise im Basic- oder Multiband-Modus. Jedes Band ist dabei mit je einem Kompressor und einem Gate bestückt. Es lassen sich der Threshold, die Attack- und Release-Zeiten sowie die Ratio-Werte verändern. Mit dem Gain-Regler justiert man die Verstärkung, während Mix den Signalanteil der Dynamics im Signalweg bestimmt. Betreiben kann man das Dynamics-Modul im Digital- oder Vintage-Modus, und natürlich wird auch die Verstärkungskennlinie dargestellt, welche wahlweise ein Soft- oder Hard-Knee zur Auswahl hat. Beide Dynamics-Gruppen des iZotope-Plugins sind identisch aufgebaut.
De-Esser
Wie gewohnt eher spartanisch aufgebaut ist der De-Esser mit den stufenlos veränderbaren Werten Threshold, Attack und Release. Im oberen Teil des Fensters lässt sich ein Frequenzbereich auswählen, der als Sidechain-Signal für die Absenkung der S-Laute dient. Im Multiband-Betrieb wird dann auch nur dieser Frequenzbereich abgesenkt, während im Broadband-Modus das komplette Frequenzspektrum des Audiosignals abgesenkt wird.
Limiter
Der Limiter ist mit einem Threshold- und einem Margin-Regler ausgestattet. Es gibt einen Hard- und Soft-Modus sowie die Möglichkeit, die Release-Zeit stufenlos zu justieren. „Phase Rotate“ dient dazu, eventuelle asymmetrische Stereosignale zu korrigieren.