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iZotope Break Tweaker Test

Fazit

Break Tweaker ist eine absolut außergewöhnliche Software, denn anders als viele andere Plug-Ins, die oft der Klangerzeugung oder -verbesserung dienen, will es im Kern nur eins: Nämlich dabei helfen, eine spezifisch neuzeitliche Ornamentik und Ästhetik moderner, elektronischer Musik zu erzeugen. Sprich: Es geht hier in den Kernbereich der Kreativarbeit. Dass Break Tweaker am Ende sehr viel mehr geworden ist, nämlich auch ein (Drum-) Sample-Player, ein potenter Synthesizer und ein eigenständiges Pattern/Grid-System, ist fast schon eine notwendige Konsequenz dieses ambitionierten Vorhabens. Unterm Strich ist die Mission als voller Erfolg zu bezeichnen, denn mit Break Tweaker lassen sich relativ einfach und komfortabel Rhythmen und Breaks erzeugen, für die man mit den Bordmitteln der meisten DAWs wesentlich mehr Aufwand treiben muss. Dabei ist Break Tweaker keineswegs ein besonders einfach zu bedienendes und auch nicht immer besonders elegant programmiertes Werkzeug. Die Liste an Verbesserungen beginnt unter Anderem beim fehlenden Zoom im Pattern-Editor, der Beschränkung auf sechs Spuren, dem Fehlen einer Automatisierung der Klangerzeugung aus den einzelnen Steps heraus und reicht bis hin zur Klangsynthese, die mit ihren hörbaren Aliasing-Artefakten und sporadischen CPU-Überlastungen (derzeit noch) nicht immer berechenbar ist.
Trotzdem muss man dem Plug-In attestieren, für Produzenten, bei denen Frickel-Breaks und Cut-up-Techniken eine zentrale Rolle in der Musik einnehmen, ein absolutes Ausnahmewerkzeug zu sein. Eines, von dem ich mir vorstellen kann, dass es aufgrund der Tiefe seiner Möglichkeiten zu einem ähnlich stilbildenden Faktum wie beispielsweise NIs „Massive“ werden kann. Eine Software eben, in der man sich auch mal einige Nächte lang verlieren kann. Wenn, ja wenn einem der ganze „Frickelkram“ überhaupt liegt. Denn nochmal: Break Tweaker vereinfacht den Weg zu komplexen Sound-Collagen ohne Frage dramatisch und die hervorragende, sehr modern und zeitgemäß klingende Library trägt ihren Teil zu den schnellen Erfolgen bei. Von alleine macht die Software aus dem Hause iZotope das aber nicht (es sei denn, man verwendet die durchweg gelungenen Werks-Pattern). Einen wirklich abgefeimten, gar sensationellen Break-Part zu zaubern, erfordert auch mit Unterstützung von Break Tweaker immer noch eine ganze Menge „Mausschubserei“ und Feintuning. Die möglichen Ergebnisse rechtfertigen diesen Aufwand aber in jedem Fall. Sicher, es dürfte viele Musiker geben, für die das Programm nichts, aber auch gar nichts ist. Diese schauen dann auch bitte mal auf die Contra-Punkte und streichen Break Tweaker in Gedanken ganz viele Sterne aus der Wertung. Andere (so auch der Autor) werden es indes heiß und innig lieben. Zum Glück ist die Demo-Version zehn Tage lang uneingeschränkt lauffähig und bietet so die Möglichkeit, dass ihr euch selber ein Bild – äh, Break – machen könnt.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Innovatives Konzept
  • Umfassende Editiermöglichkeiten
  • Detailtiefe der Klangerzeugung
  • Klangliche Ergebnisse
Contra
  • Stellenweise komplizierte Bedienung
  • Aliasing-Artefakte
  • Objektorientiertes Konzept nicht vollständig implementiert
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iZotope Break Tweaker Test
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iZotope Break Tweaker: Microbreak Designer
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von Numinos

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