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iZotope Nectar 2 Test

Praxis

Usability

Was beim neuen iZotope-Sprössling sofort ins Auge fällt, ist die Neugestaltung des GUIs – dies hilft in der Praxis, den Überblick zu behalten. Die neue Bedienoberfläche orientiert sich am Design der iZotope-Plugins Ozone und Alloy. Dadurch, dass Nectar deren Workflow aufgreift, dürfte die überarbeitete Nectar-Version für Nutzer von Ozone oder Alloy in der Praxis keine Herausforderung darstellen. Neue iZotope-Kunden werden sich dagegen eventuell erst an die Oberfläche gewöhnen müssen. So gibt es in Nectar 2 einen „Advanced View“, in dem alle Feinheiten eines Presets einstellbar sind, sowie eine „Overview“, die dem Nutzer lediglich die zentralen Parameter aller Sektionen auf einen Blick präsentiert. Darüber hinaus gibt es mit dem „Tracking“- und dem „Mixdown“-Modus zwei verschiedene Berechnungsintensitäten für die verwendeten Algorithmen des Plugins und seiner Module. Wer diese beiden Unterschiede berücksichtigt, ist auf dem besten Weg, mit Nectar schnell zu gut klingenden Ergebnissen beim Vocal-Mix zu gelangen.
Wie schon in der ersten Version, so bietet auch Nectar 2 den gewohnt schnellen Zugriff auf Presets. Der Workflow wurde hier für den Anwender nochmals verbessert. Auch hier ist die Auswahl der Voreinstellungen wieder unmittelbar über die Anzeige des je aktuellen Presets möglich. Doch bietet das neue Preset-Menü eine deutlich übersichtlichere Navigationsstruktur. So muss kein Klick zuviel getätigt werden, um zum gewünschten Sound zu gelangen. Das Laden und Speichern von Presets gelingt mühelos. Das in der Preset-Liste ausgewählte Preset kann mittels „Compare“-Button mit dem jeweils aktuell geladenen Preset verglichen werden. Kurzbeschreibungen helfen dabei, die nach Musikstilen bzw. Verwendungszweck in Ordnern verwalteten Werks-Presets auf die Schnelle stilistisch und klanglich einordnen zu können.
Sowohl das Einpegeln als auch fortlaufendes „Gain Staging“ stellen mit Nectar 2 keine Herausforderung dar. Eingangs- und Ausgangssignal sind getrennt voneinander regelbar. Ein komfortables Peak- und RMS-Metering unterstützt den Anwender dabei. Eine Vielzahl von Level-Metern verschafft außerdem zu jeder Zeit Kontrolle über Änderungen im Pegelverhalten des bearbeiteten Audiomaterials. Was mir jedoch fehlt, ist ein Regler für eine zusätzliche Aufholverstärkung/-dämpfung innerhalb mancher Module, um das interne Gain Staging nochmals zu verbessern (bspw. beim EQ- oder FX-Modul).
Der „History“-Button verbirgt eine editierbare Undo-Historie, die es möglich macht, die Änderung einzelner Parameter gezielt zurückzunehmen. Wer jemals vergessen hat, welchen Parameter er wie geändert hat, bevor er seinen Vocalsound verschlimmbessert hat, der wird diese Funktion zu schätzen lernen. Auch im Bereich der globalen Optionen darf das Herz von Perfektionisten höher schlagen. Hier lassen sich zahlreiche Feineinstellungen vornehmen, die Optik, Arbeitsweise und Hostanbindung der Plugin-Suite betreffen.

Fotostrecke: 2 Bilder Selten lassen sich Undo-Schritte so komfortabel wie in Nectar 2 managen.

Dynamikbearbeitung

Im Bereich Dynamikbearbeitung sorgt ein Noisegate für die erforderliche Unterdrückung von Signalen unterhalb eines einzustellenden Schwellenwertes. Das „Gate“-Modul lässt alle typischen Parameter frei wählen. Die Kennliniendarstellung des Noisegates enthält eine Leveldarstellung des Audiosignals. Dadurch lassen sich kinderleicht passende Einstellungen für das Gate finden. Das Highlight des Moduls ist aber der Analyse-Screen im oberen Bereich. Die Intensität, mit der das Noisegate arbeitet, wird von ihm unmittelbar in der Wellenformdarstellung des bearbeiteten Signals visualisiert. Diese Analyseform hilft ungemein dabei, das Ohr zu unterstützen und bei ungeübteren Mixing-Freunden sogar das Gehör zu schulen. Im Audiobeispiel habe ich mich für das Preset „Classic Rock“ entschieden. Es macht die Flexibilität des Gates deutlich, indem es das Signal unterhalb des Schwellenwerts von -43 dbFS nicht schroff abschneidet, sondern den Signalpegel stattdessen unterhalb des Schwellenwerts weiter absenkt. Mit dieser „Expander“-Funktionsweise arbeitet das Gate-Modul wirksam, aber zugleich unauffälliger als bei einer vollständigen Signalunterdrückung. Im Audio-Track wird dies beispielsweise an Stellen deutlich, an denen leisere Einatmungsgeräusche zu hören sind. Sie werden im Verhältnis zum Gesang nochmals dezenter gehalten. Für das Noisegate gibt es somit schon einmal einen Pluspunkt.
Auch das Kompressor-Modul liefert eine an der Waveform des eingehenden Audiosignals orientierte Darstellung der Signalbearbeitung. Im Fall des Kompressors zeigt sie an, wie stark das Signal komprimiert wird. Und auch die Kennliniendarstellung des Kompressors-Moduls enthält eine Leveldarstellung des Audiosignals. Darüber hinaus stehen nicht nur sämtliche typischerweise bei einem Kompressor-Plugin zur Verfügung stehenden Parameter-Optionen bereit, vielmehr lässt sich der Bearbeitungsmodus auch von seriell zu parallel ändern, denn das Modul liefert zwei unabhängig voneinander arbeitende Kompressoren, die hier parallel zum Einsatz kommen können. Für ihre Arbeitsweise kann wahlweise der Peak- oder der RMS-Wert herangezogen werden. Und sogar der Charakter des Kompressors ist wählbar. Im Audiobeispiel hilft das Preset „Modern & Hard“ beispielsweise Rap-Vocals auf die Sprünge und lässt sie mithilfe des Kompressors schön fett klingen. Somit kann auch das Kompressor-Modul punkten.
Das Limiter-Modul hält neben der Wellenformanzeige im oberen Bereich des Plugin-GUIs lediglich ein Level-Meter bereit, anhand dessen Skala die Schwellenwerte für Zugriff sowie oberen Grenzwert festgelegt werden können. So einfach das Modul aufgebaut ist, so wirksam ist es in der Praxis. Das Audiobeispiel macht deutlich, wie der Limiter beispielsweise im Preset „Intense Movie Trailer“ helfen kann, Spoken Word-Beiträge im Nu »groß« und »mächtig« klingen zu lassen. Somit haben wir auch schon den dritten überzeugenden Kandidaten gefunden.
Ähnlich spartanisch wie der Limiter ist das De-Esser-Modul aufgebaut. Es bietet im oberen Bereich des GUI wahlweise die schon voreingestellte Wellenformanzeige sowie eine Frequenzverlaufskurve, in der der Anwender unmittelbar den Frequenzbereich festlegen kann, in welchem der De-Esser seine Arbeit verrichten soll. Im Zentrum des Moduls kann der Nutzer dann an einem Level-Meter das Maß der Pegelabsenkung justieren. Außerdem kann in der Kennliniendarstellung das Kompressionsverhältnis für den gewünschten Frequenzbereich geregelt werden. Während ich an nahezu allen anderen Modulen der Plugin-Suite Gefallen finden konnte, hat mich der De-Esser als Einziger nicht so recht überzeugen können. Seine Arbeitsweise ist eher dezent, die Frequenzdarstellung bringt den Nutzer bei der Auswahl des Frequenzbereichs nur bedingt weiter und auch die Kennliniendarstellung ist in diesem Modul eher »fancy« als hilfreich. Das Audiobeispiel illustriert die dezente Arbeitsweise des De-Essers anhand eines gesprochenen Textes, der zahlreiche Zischlaute enthält. Hierfür kam das Preset „Home Voiceover Enhancer“ zum Einsatz.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Gate-Modul ist recht flexibel und kann sogar als Expander arbeiten.
Audio Samples
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Rock-Vocals ohne Gate Rock-Vocals mit Gate/Expander – Preset – Classic Rock Rap-Vocals ohne Kompressor Rap-Vocals mit Kompressor – Preset – Modern & Hard Commercial ohne Limiter Commercial mit Limiter – Preset – Intense Movie Trailer Spoken Word ohne De-Esser Spoken Word mit De-Esser – Preset – Home Voiceover Enhancer

Frequenzbearbeitung

Auch das EQ-Modul tritt im altbekannten iZotope Ozone-Design auf. Hier lassen sich im Frequenzverlaufs-Fenster bis zu acht Arbeitspunkte einzeichnen, für deren Anhebung/Absenkung der Anwender dann auf zahlreiche Filtertypen (Kuhschwanz-/Glockenfilter, Hoch-/Tiefpass) zurückgreifen kann. Besonders musikalisch klingende Filtertypen wie „HP Resonant“ oder „Analog High Shelf“ versprechen dabei Klangeingriffe, die von subtil bis intensiv reichen. Das Arbeiten mit dem EQ-Modul macht deshalb ganz besonders Spaß und kann zu so manchem Soundexperiment führen, dass man als Nutzer so eigentlich gar nicht vorhatte. Das Audiobeispiel greift auf das Preset „Upfront and Clear“ zurück und enthält damit die beiden oben genannten Filtertypen „HP Resonant“ und „Analog High Shelf“. Im Zusammenspiel mit vorausgehender Sättigung und nachfolgender Kompression sorgt das Preset für »präsent« und »warm« klingende Vocals mit »rundem« Bassbereich und recht »offenem« Top End. Deshalb gilt für das EQ-Modul: Daumen hoch.
Auch das Saturation-Modul liefert eine Frequenzverlaufsdarstellung. In ihr wird angezeigt, welche Frequenzbereiche durch die vom Modul zusätzlich generierten Harmonischen »verdichtet« werden. Hierfür stehen mit „Analog“, „Retro“, „Tape“, „Tube“ und „Warm“ fünf verschiedene Sättigungs-Typen zur Verfügung, deren Maß und Wet/Dry-Verhältnis per Regler justiert werden kann und die klanglich allesamt überzeugen. Wenngleich schon eine zurückhaltende Verwendung des Saturation-Moduls echte klangliche Bereicherungen liefern kann, habe ich mich beim Audiobeispiel für ein Preset mit satter Verzerrung entschieden. Denn die Vorauswahl „Leftfield Lo-fi“ macht deutlich, wie »sahnig« die Sättigungs-Sektion von Nectar 2 selbst bei extremen Einstellungen klingen kann. Reverb-, FX- und Delay-Modul ergänzen den charaktervollen Gesamteindruck, zu dem bei diesem Preset vor allem die Signalverzerrung beiträgt. Einen weiteren Pluspunkt gibt es deshalb für das Saturation-Modul.

Fotostrecke: 2 Bilder Komfortabel einzustellen – das Nectar 2 EQ-Modul.
Audio Samples
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Pop-Vocals ohne EQ Pop-Vocals mit EQ – Preset – Upfront and Clear Indie-Pop-Vocals ohne Sättigung Indie-Pop-Vocals mit Sättigung – Preset – Leftfield Lo-fi

Raumklang und SFX

Das Delay-Modul sticht vor allem durch seine Modus-Wahl ins Auge beziehungsweise ins Ohr. Denn hier lässt sich zwischen den Optionen „Digital“, „Tape“ und „Analog“ wählen. Und ganz ehrlich: Welches Delay-Plugin bietet schon so viele klangliche Nuancen? Neben den üblichen Verdächtigen im Bereich Delay-Parameter darf selbstverständlich auch nicht die Möglichkeit zur Synchronisation mit dem Tempo des Audio-Projekts fehlen. Welche extremen Sounds das Delay-Modul ermöglicht, könnt ihr im Audiobeispiel anhand des Presets „Big Wide Lead“ hören. Die Modulation des Signals fällt hier dermaßen stark aus, dass die Intonation der Vocals regelrecht »verbogen« wird. Während der Vocal-Performance wird der »warme« Delay-Charakter des „Analog“-Modus sehr deutlich. Am Ende ist zu hören, für welch komplexe Signalwiederholungen die vergleichsweise hohen Delay- und Feedbackwerte und die Kombination von Delay- und FX-Modul sorgen. Yes!
Das Reverb-Modul liefert ein weiteres kleines Schmankerl: Die Hallfahne kann mit einer separat regelbaren Sättigung versehen und so nochmals »musikalischer« ins klangliche Geschehen eingebunden werden. Aber auch ohne Sättigung wirkt der künstlich erzeugte Nachhall für meine Ohren äußerst »rund«. Das mag auch daran liegen, dass man als Nutzer in der Frequenzdarstellung des Reverb-Moduls für eine geschmeidige Höhen- und Tiefen-Absenkung sorgen kann, die eine Begrenzung des Nachhalls auf wesentliche, eher unkritische Frequenzbereiche bewirkt. Im Audiobeispiel sorgt das Preset „Intimate Lounge“ für etwas Räumlichkeit bei den Vocals zu einem Jazz-Standard. Höhen- und Tiefen-Absenkung kommen hierbei schön zur Geltung und erzeugen einen Nachhall, der weder allzu stark »mulmt« noch »zischelt«. Damit haben wir noch mal einen Kandidaten für die „Pro“-Seite unserer Pro und Contra-Liste.
Der Spaßfaktor von Nectar 2 soll auch durch das neu hinzugekommene FX-Modul gesteigert werden. Hier lassen sich eingehende Audiosignale Verzerren, Modulieren, Wiederholen oder auch einfach nur „zerstören“. So ganz von den Socken kann mich das Modul allerdings nicht hauen. Dafür erscheinen mir die gebotenen Möglichkeiten zu gering und zu wenig extrem. Ich hätte mir in diesem Modul etwa einen Bit-Crusher oder einen Vocoder-ähnlichen Effekt gewünscht. So aber ist das FX-Modul eine nette Bereicherung, aber sicher kein „Must Have“ für den Mixing- und Recording-Freund. Nichtsdestotrotz ergeben sich im Zusammenspiel mit Harmonizer, Sättigung und Delay durch das FX-Modul zahlreiche Möglichkeiten für interessante Signalfärbungen. Eine davon ist im Audiobeispiel anhand von Metalcore-Vocals zu hören. Es greift auf das Preset „Oracle“ zurück, das zwar den Verzerrungsanteil des FX-Moduls außen vor lässt, dafür aber umso stärker den Klang mittels Chorus »fetter« macht und für starke Echoanteile sorgt. Das FX-Modul ist aufgrund seiner – für meinen Geschmack – zu harmlosen Soundergebnisse maximal ein nettes Extra.

Fotostrecke: 3 Bilder Innovative Parameter machen das Delay-Modul zu einem weiteren Highlight.
Audio Samples
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House-Vocals ohne Delay House-Vocals mit Delay – Preset – Big Wide Lead Jazz-Vocals ohne Reverb Jazz-Vocals mit Reverb – Preset – Intimate Lounge Metalcore-Vocals ohne FX Metalcore-Vocals mit FX – Preset – Oracle

Tonhöhenbearbeitung

Während der separate Pitch-Editor eine detaillierte Korrektur einzelner Vocal-Abschnitte ermöglicht, sorgt das Pitch-Modul für eine globale Tonhöhenangleichung des Audiomaterials. Sowohl Umfang und Maß der Angleichung als auch die Zugriffsgeschwindigkeit des Effekts lassen sich im Modul regeln. Des Weiteren können die charakteristischen Formanten einer Stimme, die quasi deren klanglichen Fingerabdruck bilden, trotz Tonhöhenänderung beibehalten werden. Eine automatische Tonarterkennung vereinfacht die manuelle Auswahl des tonalen Bezugs für die Tonhöhenkorrektur. Das Audiobeispiel zeigt, wie zuverlässig die Pitch-Korrektur arbeitet, ohne das Signal dabei allzu sehr zu verfremden. Aber so gut der Pitch-Editor auch arbeitet… Was mich wundert ist, dass das Maß der Korrektur nicht optisch im Editor-Fenster angezeigt wird. Stattdessen muss vom „Advanced“- zum „Overview“-Modus gewechselt werden, möchte man einen visuellen Eindruck der Tonhöhenanpassung bekommen. Aufgrund dieses kleinen Mankos gibt es für das Pitch-Modul von mir nur einen waagerechten Daumen.
Im Harmonizer-Modul lassen sich zusätzlich zur eingehenden Hauptstimme bis zu vier weitere Gesangsstimmen erzeugen. Nectar 2 bietet nicht nur die Möglichkeit, diese Stimmen im virtuellen Hörraum anhand einer grafischen Darstellung zu verschieben und so deren räumlichen Eindruck zu bestimmen, sondern stellt zusätzlich die aus dem Pitch-Modul bekannte automatische Tonarterkennung bereit. Erst sie sorgt dafür, dass aus einem schlichten Harmonizer-Chor ein Satzgesang werden kann, der musikalisch sinnvoll und zugleich „in tune“ ist. Außerdem sind für die Harmonizer-Stimmen Tonhöhenkorrektur, Intonationsungenauigkeit und Timingschwankungen regelbar. Wie in der Abteilung Nachhall, so lassen sich auch im Harmony-Modul hohe und tiefe Frequenzen absenken, um für einen weniger aufdringlichen Einsatz des Effekts zu sorgen. Wenn man bedenkt, dass die Qualität von Harmonizer-Ergebnissen stets damit steht und fällt, ob die Vocal-Performance bereits auf dessen Einsatz ausgerichtet ist, lassen sich hier von dezent bis extrem wirklich nette Sounds erzeugen, die Lead-Vocals unterstützen und »andicken« können. Im Audio-Beispiel wird das nochmals am Preset „Upfront and Clear“ deutlich, dass ich um den Einsatz des Harmony-Moduls erweitert habe. Eine zusätzliche Quinte unter der Hauptstimme sorgt für klangliches »Fundament«, eine zusätzliche Quinte über der Hauptstimme für etwas mehr »Farbe«. Wenngleich ein zusätzlicher Wet/Dry-Regler dem Modul gut tun würde, gibt es aufgrund der wirklich brauchbaren Ergebnisse auch für die Harmonizer-Sektion ein „Daumen hoch“.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Pitch-Modul ist für eine grobe Tonhöhenangleichung gedacht, …
Audio Samples
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House-Vocals ohne Pitchkorrektur House-Vocals mit Pitchkorrektur Pop-Vocals ohne Harmonizer Pop-Vocals mit Harmonizer

Extra-Plugins

Das Plugin „Breath Control” ist neu im Reigen der Klangbearbeitungs-Optionen von Nectar. Mit seiner Hilfe soll es möglich sein, Atemgeräusche innerhalb von Vocal-Aufnahmen zu regulieren. Wer jemals vor seiner DAW saß und in mühevoller Kleinarbeit per Cut & Delete oder auch per Fader-Automation für eine manuelle „Breath Control“ gesorgt hat, der wird ein solches Tool zweifellos zu schätzen lernen. Im Praxischeck verflog meine Skepsis gegenüber dem „Breath Control“-Plugin bereits mit der ersten Regleranpassung. Wunderbar einfach lassen sich die Empfindlichkeit des Zugriffs und die Lautstärke der Atemgeräusche regeln. In einer Wellenformanzeige wird in Echtzeit das Maß der Absenkung der Atemgeräusche dargestellt. Dadurch lassen sich die Parameter gleich nochmal so einfach justieren. Das Audiobeispiel greift erneut auf unsere Rock Vocals zurück und macht deutlich, wie zuverlässig das „Breath Control“-Plugin von Nectar 2 arbeitet. Im Vergleich zu einem gegenüber Atemgeräuschen »blinden« Kompressor lässt sich hier weitaus gezielter regeln, wo die Atmer einer Aufnahme pegeltechnisch angesiedelt sein sollen. Für mich ist die „Breath Control“-Funktion deshalb ein weiteres Highlight von Nectar 2.
Ein weiteres Zusatz-Plugin der Nectar 2 Production Suite kommt in Form eines ausgewachsenen Pitch-Editors daher. Damit dieser seinen Dienst verrichten kann, muss das Audiomaterial zuvor einmal abgespielt und vom Plugin eingelesen und analysiert werden. Ist das geschehen, lässt sich mit dem integrierten Transportfeld komfortabel im Material navigieren. Wie im Pitch-Modul so können auch hier Formanten erhalten und Tonartbezüge festgelegt werden. Da Pitch- und Harmonizer-Modul über eine automatische Tonarterkennung verfügen, ist es jedoch erstaunlich, dass diese automatische Tonarterkennung ausgerechnet beim Pitch-Editor fehlt, denn hier wäre sie doch nun wirklich angebracht gewesen… Sei´s drum, wie in den Screenshots zu sehen und im Audiobeispiel zu hören, sorgt der Pitch-Editor dennoch für eine gezieltere und exaktere Tonhöhenkorrektur als das Pitch-Modul. Um beide Bearbeitungsergebnisse besser vergleichen zu können, habe ich bei beiden Pitch-Korrekturen auf dasselbe Vocal-Take zurückgegriffen. Mit seinem tollen Ergebnis sorgt der Pitch-Editor damit für einen runden Abschluss unseres Praxistests und empfiehlt sich als weiterer Pluspunkt.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Zusatz-Plugin „Breath Control“ ersetzt mühevolle Kleinarbeit.
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Rock-Vocals ohne Breath Control Rock-Vocals mit Breath Control House-Vocals ohne Pitch-Editor House-Vocals mit Pitch-Editor
Kommentieren
Profilbild von Robert G

Robert G sagt:

#1 - 27.03.2014 um 13:18 Uhr

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Hey ho, es funktionieren leider nur ein paar der theoretisch vorhandenen Soundbeispiele. Da scheinen wohl die Files zu fehlen.

Profilbild von Daniel Wagner

Daniel Wagner sagt:

#2 - 28.03.2014 um 01:46 Uhr

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Hi Robert,
also bei mir und Peter funzen alle Audiofiles, darf ich fragen, welchen Browser in welcher Version du nutzt?
Greetz,
Daniel

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