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Izotope Neutrino Test

Izotopes Plug-in Neutron benutzt ein Spectral Shaping getauftes Verfahren, um Audiosignale zu analysieren und dann mit Equalizer, Kompressor, Transient Shaper und Exciter automatisch “zu mischen”. Die kostenlose Variante Neutrino liefert einen kleinen Vorgeschmack. 

Izotope_Neutrino_Bild_01_Aufmacher


Wie der große Bruder Neutron basiert die Freeware auf Spectral Shaping. Ohne Vorwissen sollen sich Spuren im Mix im Handumdrehen aufwerten lassen. Wir haben gecheckt, was das Helferlein taugt.
Weitere kostenlose Plug-ins und Software-Synths findet ihr in unserem großen Freeware-Special.

Details + Praxis

Kompatibilität und Verfügbarkeit

Neutrino ist kompatibel zu Windows ab Version 7 sowie zu OSX ab 10.9. Das Plug-in gibt es in den Formaten AU, VST und VST3 (32 und 64 Bit) sowie RTAS (32 Bit) und AAX (64 Bit). Nach Eingabe der E-Mail-Adresse auf der Herstellerwebsite erhaltet ihr eine Seriennummer und Neutrino steht zum Download bereit. Das Plug-in findet ihr hier.

Bedienoberfläche und Konzept

Neutrino ist mit den Grundfunktionen von Neutron ausgestattet, wurde hinsichtlich der Bedienung jedoch auf zwei Regler und vier Buttons reduziert. Zunächst wird das Ausgangsmaterial ausgewählt: Vocal, Bass, Instrument oder Drums. Für die Bearbeitung stehen lediglich die Regler Amount und Detail zur Verfügung, das Tool eignet sich daher auch für Einsteiger.
Unter der Haube arbeitet das Plug-in mit einer Low-Ratio-Kompression. Sie wird individuell für 32 Frequenzbänder durchgeführt und reagiert dynamisch auf das Signal. Damit ähnelt das Ganze einem Multiband-Kompressor, allerdings ohne ohne Crossover-Frequenzen. Ferner gibt es einen Exciter, der dem Signal Obertöne hinzufügt. Dadurch wirkt das Resultat brillanter. Im Drum-Modus kümmert sich ferner ein Transient Shaper um die Betonung der Transienten. Je nach Eingangssignal verwendet Neutrino außerdem passende Effektketten.

Vocals, Bass, Instrument und Drums

Im Vocal-Modus fällt auf, dass Neutrino die unteren Mitten dynamisch subtil zusammenstaucht. Leicht überbetonte Frequenzen bilden dann mit dem Gesamtsound dadurch eine Einheit und klingen ausbalanciert. Auch die S-Laute werden reduziert. Im folgenden Beispiel habe ich beide Regler auf 100% gestellt, um den Effekt zu verdeutlichen. Erstaunlich ist, dass der Gesang trotz der extremen Einstellung nicht zu harsch klingt.

Audio Samples
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01. Neutrino: Vocal (dry) 02. Neutrino: Vocal (Amount 50 / Detail 50) 03. Neutrino: Guitar (dry) 04. Neutrino: Guitar (Amount 75 / Detail 50)

Auch auf Instrumentenspuren sorgt Neutrino für Feinschliff: Das im Idealfall bereits bearbeitete Signal wird nochmals aufgewertet. Daher sollte das Plug-in immer am Ende der Bearbeitungskette platziert werden. Im folgenden Beispiel habe ich Neutrino in nahezu jeder Spur eingesetzt. Die gedoppelten Gitarren wurden in der Subgruppe bearbeitet, das Solo einzeln. Bassdrum, Snaredrum und Hats wurden mit einer jeweils eigenen Neutrino-Instanz ausgestattet; ebenso der Bass. Damit ihr den Effekt gut hören könnt, habe ich wiederum extreme Einstellungen verwendet.

Audio Samples
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05. Neutrino: Mix (dry) 06. Neutrino: Mix (Drums, Guitar & Bass mit Neutrino)

Je nach Einstellung von Amount und Detail werden überbetonte Frequenzen im Zaum gehalten und gleichzeitig Obertöne hinzugefügt, was in einem brillanten, ausgewogenen Klang resultiert. Das wäre normalerweise nur durch Einsatz vieler Effekte und mit erfahrenem Gehör möglich. Dennoch solltet ihr Neutrino nicht blindlings vertrauen. Je nach Ausgangsmaterial kann das Plug-in sogar unerwünschte Obertöne oder Transienten hinzufügen und den Sound „verschlimmbessern“. Trotz der zwei Regler ist es also wichtig, Neutrino mit Bedacht einzusetzen.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • dynamische Bearbeitung des Klangs
  • einfache Bedienung und Aufwertung des Klangbildes
  • kein Vorwissen erforderlich
Contra
  • kein Contra
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Izotope Neutrino Test
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