Praxis
Sound
Neben der sehr guten Verarbeitung präsentiert sich der Blue Note als ein exzellenter Vertreter seiner Art. Was viele Pedale nicht können, ist ein weicher Übergang vom cleanen zum angezerrten und leicht gesättigten Sound. Hier kann der Blue Note absolut punkten. Es ist also problemlos möglich, den Ton, ausgehend vom cleanen Sound, zu modellieren, ohne beim Einschalten sofort in eine komplett andere Klangwelt zu geraten. Im ersten Audiobeispiel hört ihr das Pedal als Cleanbooster, wobei ich dem Ton einen Tacken mehr Biss gegeben habe. Ich habe den Amp übrigens für alle Audiobeispiele in derselben cleanen Einstellung verwendet, damit der Sound nicht zu stark von der Vorstufe des hier eingesetzten Marshall JMP beeinflusst wird. In der ersten Hälfte des folgenden Soundbeispiels ist das pure Ampsignal zu hören. Danach schalte ich das Pedal ein und spiele das Riff ein zweites Mal. Der Gainregler steht hier auf 10 Uhr, Tone auf 13 Uhr und Fat auf 12 Uhr. Der Hot Modus ist nicht aktiviert.
Wenn man den Gainregler etwas weiter aufdreht, kommt man in Regionen, die man eher von leicht köchelnden Fender-Amps kennt. Die Einstellung ist hier identisch mit der des ersten Soundbeispiels. Nur der Gainregler steht jetzt in der 12-Uhr-Position. Auch hier hört ihr zuerst das Lick ohne und dann mit eingeschaltetem Pedal.
Richtig hörbar wird die Verzerrung erst ab höheren Gaineinstellungen, und ab etwa 15 Uhr bringt das Pedal einen sehr authentischen Blues-/Countryrock-Sound, den man so gleich auf CD pressen könnte. Je nach verwendeter Gitarre und dem angeschlossenen Verstärker muss man mit den beiden Klangreglern zwar etwas herumprobieren, aber der Grundsound des Blue Note OD ist im Grunde genommen so, wie er ist, nämlich transparent und knackig.
Kommen wir zum Hot Modus, der dem Pedal einen strafferen, fetteren Mittenbereich und höhere Gainreserven beschert. Dabei bleibt es immer noch sehr transparent und dynamisch, auch beim Einsatz des Halspickups. Für das kommende Audiobeispiel habe ich den Gainregler auf 12 Uhr gestellt und mit dem Tone-Regler etwas mehr Glanz hinzugedreht. Gut finde ich an dieser Stelle, dass dieses Poti wirklich erst ab etwa 1 kHz greift und den Bassbereich nicht verändert.
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Die Struktur der Verzerrung gestaltet sich etwas anders, als man es von einem Tubescreamer her kennt. Der Ton ist insgesamt runder und in sich schlüssig, auch ohne einen verzerrten Gitarrenamp. Trotz der höheren Gainreserven kommt man hier jedoch nie in Heavy- oder Metalregionen, weil der Sound dazu einfach zu klassisch angelegt ist. Hier also die maximale Verzerrung im Hot Modus. Die Einstellungen sind wie folgt: Gain steht auf Maximum, Volume auf 12 Uhr, Fat auf 13 Uhr und Tone auf 14 Uhr.