Mit dem J. Rockett Audio Designs Monkeyman begibt sich die kalifornische Effektpedalmanufaktur nach eigenen Angaben auf eine Zeitreise und nähert sich dem Sound der alten Tweed-Amps, den man aus unzähligen Hits der 70er kennt. Verwirklichen soll das Ganze ein Pedal, das neben einem Zerrer auch einen digitalen Federhall in seinem Gehäuse beheimatet.
Und der klassische Federhall-Effekt hat laut der beiden Köpfe hinter J. Rockett Pedals, Chris Van Tassel und Jay Rockett, deshalb als kleines Geschenk Eingang in dieses Pedal gefunden, weil keiner der alten Tweed-Amps einen hatte. Dass die Effektpedale mit dem JRAD-durchaus Überraschendes zu bieten haben, hat sich in diversen Tests gezeigt. Was der heutige Kandidat auf Lager hat, wird er im Folgenden beweisen.
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Aber wie kommt man ausgerechnet auf den Namen Monkeyman? Es ist zwar nur eine Vermutung, aber Keith Richards, selbst ein bekennender 50’s Fender Tweed-Amp-Spieler verwendet für den Rolling Stones Song “Monkeyman” eben genau diesen Sound, den unser Testpedal liefern soll.
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Wie von J. Rockett gewohnt, besitzt auch der Monkeyman-Overdrive/Reverb ein super robustes Metallgehäuse, das mit Abmessungen von 60 x 42 x 102 mm (B x H x T) und einem Gewicht von 395 Gramm aufwartet, was dem hellgrün lackierten Pedal einen roadtauglichen und gleichzeitig hochwertigen Eindruck verschafft.
Die beiden Gehäuseteile sind an den Seiten mit jeweils zwei Kreuzschlitzschrauben fixiert, die gelöst werden müssen, sollte ein Batteriebetrieb gewünscht sein. Auch im Inneren zeigt sich eine akkurate, saubere Verarbeitung, inklusive des Anschlusses für den 9-Volt-Block. Gummifüßchen sind leider nicht Teil des Lieferumfangs, leider eine Angewohnheit vieler Boutique-Pedal-Hersteller
Sämtliche Anschlüsse befinden sich an der Stirnseite, und neben Ein- und Ausgangsbuchse gehört dazu auch der Anschluss für ein Standard-9-Volt-Netzteils. Ein solches ist ebenfalls nicht im Karton zu finden, was aber kein großes Problem darstellen sollte, denn den benötigten Saft liefert so ziemlich jede zentrale Spannungsversorgung, die in der Regel auf den meisten Pedalboards zu finden sind.
Auf der Oberseite befinden sich drei Potis mit cremefarbenen, griffigen Kunststoffknöpfen, die für meinen Geschmack optisch ganz hervorragend zum Blassgrün des Gehäuses passen. Oben links ist der Volume-Regler zu finden, der die Gesamtlautstärke des Monkeyman reguliert. Auf der rechten Seite wartet ein Poti mit der Bezeichnung Speaker-Breakup auf seinen Einsatz.
Wie viele sicherlich wissen, spielt ein Lautsprecher samt Box nicht nur eine entscheidende Rolle, wenn es um Lautstärke, sondern auch, wenn es um den Sound geht. Mitunter kann er drastisch in das Klanggeschehen eingreifen, weshalb man meiner Meinung nach in die Suche nach dem richtigen mindestens genauso viel Zeit und Energie verwenden sollte wie in die Wahl einer neuen Gitarre oder eines Verstärkers. Aber das nur nebenbei.
Aber was genau ist mit Speaker Breakup gemeint?
Ein Lautsprecher erzeugt (wie ein Röhrenverstärker auch) Verzerrungen, die von den meisten Gitarristen als wohlklingend empfunden werden. Diese Verzerrungen werden auch Speaker Breakup genannt. Eine weitläufige Meinung besagt, dass beispielsweise ein 50-Watt-Speaker mit einer 20-Watt-Endstufe nicht den gewünschten Breakup-Sound erzeugen kann.
Aber die Leistung einer Endstufe hat nichts mit dem Breakup zu tun! Stattdessen ist hier die Größe der Membran (auch Cone genannt) entscheidend! Eine leichte, dünne Membran neigt schneller dazu, Verzerrungen zu erzeugen als eine schwere, dicke Membran. Das lässt sich natürlich nicht verallgemeinern, trifft aber häufig zu.
Mittig platziert in der zweiten Reihe befindet sich der Reverb-Regler, der wie gewohnt den Effektanteil erhöht, je weiter er nach rechts gedreht wird. Das Pedal ist mit der digitalen Nachbildung eines Federhalls (Spring Reverb) ausgestattet, den man im Original in vielen Amps fand und findet. In unserem Fall handelt es sich um ein Accutronics Digi Log Reverb Model BTDR 2H.
Das in den USA gefertigte Monkeyman-Pedal macht insgesamt einen sehr hochwertigen Eindruck und ich bin gespannt, ob sich das auch im Klang fortsetzt.