Praxis
Wir starten den Praxisdurchlauf vor meinem völlig clean eingestellten Ibanez TSA 15 Amp. Alle Amp-Signale laufen heute wieder über einen 1x 12 Celestion G12 Greenback Speaker, der mit einem SM57 mikrofoniert ist. Die Gitarre meiner Wahl ist zunächst eine Telecaster.
Wie sich beim ersten Soundcheck zeigt, sorgt das Pedal in der 12-Uhr-Einstellung schon für ein ordentliches Pfund. In punkto Make-Up-Gain sollte man ruhig etwas mit dem Volume-Poti experimentieren. Dezent komprimierte Signale können so beispielsweise auch mit einem zusätzlichen Boost versehen werden, da das Pedal über ordentliche Volume-Reserven verfügt. Doch dazu später mehr.
Wir starten zunächst mit einer ganz dezenten Kompression des Clean-Signals. Ihr hört zunächst das Signal im Bypass, anschließend aktiviere ich den Kompressor.
Vol | Comp |
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09:30 | 09:00 |
In diesem Setting glättet das Pedal einfach etwas die Spitzen und lässt das Signal eine Spur runder und fetter wirken. Dabei werden auch die Höhen leicht abgesenkt, was dem Sound der Tele schmeichelt. Ehrlich gesagt, könnte ich mir den Kompressor in diesem Setting sehr gut als typisches “always on” Pedal vorstellen.
Wie schon erwähnt, packt das Pedal in der Mittelstellung des Comp-Potis schon ordentlich zu. Im Zusammenspiel mit meiner Telecaster im Clean Channel erhält man hier fantastische Sounds mit viel Sustain, die die Gitarre bei ausklingenden Tönen schon fast wie eine Pedal-Steel-Guitar wirken lassen. Durch die gelungene Abstimmung des Release Verhaltens lässt sich das Pedal also auch bestens als Sustainer nutzen. Aber hört selbst.
Vol | Comp |
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09:00 | 12:00 |
Ich lasse das Volume-Poti weiterhin im unteren Drittel und drehe nun das Comp-Poti in mehren Schritten auf.
Vol | Comp |
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09:00 | 7/9/12/15/17 |
Spätestens ab 12 Uhr wird die Attack-Phase des Kompressors sehr deutlich hörbar. Bei Einstellungen über der 12-Uhr-Marke geht das Signal dann schon ganz schön in die Knie und wirkt ab einem bestimmten Punkt logischerweise etwas platt. Das hängt aber auch von der Spielweise ab. Smoothe Single-Notes in typischer 80er-Jahre-Manier lassen sich in so einem extremen Setting beispielsweise durchaus umsetzen. Selbst noch in dieser Einstellung agiert das Pedal tatsächlich äußerst nebengeräuscharm. Sehr schön!
Vol | Comp |
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10 | 17 |
Es wird Zeit, in Sachen Amp-Sound für etwas mehr Dampf zu sorgen. Ich schnalle das Pedal nun vor die Vorstufe meines Engl Gigmaster 15 Topteils, die schon einen leichten Crunch produziert.
Im Zusammenspiel mit einem moderaten Boost und einer relativ dezenten Kompression lässt sich der Kanal des Amps sehr schön anblasen. Das Resultat ist auch hier ein etwas fetterer und schmatzender Overdrive-Sound.
Für dich ausgesucht
Vol | Comp |
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12 | 10 |
Ab einem bestimmten Punkt sorgt die Verzerrung des Amps natürlich für eine gewisse Kompression, bei der es unter Umständen nicht so viel Sinn macht, noch mit einem zusätzlichen Kompressor zu arbeiten.
In moderaten Overdrive-Gefilden lohnt es sich aber durchaus, mit dem Squeegee noch offensivere Einstellungen auszuprobieren und damit am Amp eine weitere Gainstufe zu zünden. Hierfür nehme ich zu guter Letzt meine Höfner Verythin von der Wand, deren Steg-Humbucker aktiviert ist. Wir hören erneut zunächst das pure Ampsignal, anschließend aktiviere ich den Kompressor. Auch hier wirkt das resultierende Overdrive-Signal sehr rund und fett.
Vol | Comp |
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12 | 12 |