Praxis
Die Jackson Adrian Smith SDX MN ist ab Werk sehr gut eingestellt. Nur noch einmal kurz nachstimmen und man kann loslegen. Das trifft auch auf die Saitenlage zu, die dazu beiträgt, dass sich die Gitarre sehr angenehm bespielen lässt. Wie schon erwähnt, ist der Hals angenehm flach, hat aber durchaus noch genug „Fleisch“, sodass auch ich als typischer Standard C-Spieler direkt mit ihm Freundschaft schließen konnte. Insgesamt liegt die Jackson Adrian Smith SDX angenehm und ausgewogen im Arm, wobei ihre 3,8 Kilo Gesamtgewicht im Mittelfeld angesiedelt sind. Trocken gespielt offenbart sich ein obertonreiches Klangbild, das Sustain würde ich im mittleren Bereich ansiedeln. Obwohl ich zuerst Bedenken wegen des preiswerteren Tremolos hatte, klingt die Gitarre nicht stumpf. Ich habe in letzter Zeit viel mit unterschiedlichen Tremolosystemen herumexperimentiert und dabei festgestellt, dass die Unterschiede der Materialien den Sound und das Schwingungsverhalten einer Gitarre massiv beeinflussen können. Beim überraschend guten Klangverhalten unserer Kandidatin schon mit dem Floyd Rose Special kann ich mir kaum vorstellen, wie sie erst mit einem System aus Stahlreitern und Messing-Sustainblock klingen würde.
Zum positiven ersten Eindruck trägt natürlich auch die Auswahl der Hölzer bei, die man als eine gute Wahl bezeichnen kann. Die spritzigen Klangeigenschaften des Ahornhalses in Kombination mit dem Lindenkorpus stehen für einen fetten und rockigen Sound.
Beispiel A
Die Zwischenposition von Steghumbucker und Mittelpickup klingt im ersten Moment sehr stratähnlich, ist aber durch den Einfluss des Humbuckers unten herum leicht angefettet. Ich habe den Amp ganz leicht in die Sättigung gefahren, um die Obertöne noch mehr zu featuren.
Beispiel B
In diesem Audiobeispiel hört man die Zwischenposition von Mittel- und Halstonabnehmer. Um das Niveau der ersten Zwischenposition halten, musste ich den Gain des Verstärkers leicht erhöhen. In dieser Einstellung zeigen sich am beesten die silbrigen Obertöne der Adrian Smith.
Beispiel C
Der Steghumbucker alleine eignet sich am besten für beinharten Rock. Im Gegensatz zu den Singlecoils wird hier vergleichsweise viel Pegel geliefert. Die kräftigen, aber straffen Bassanteile zusammen mit den durchsetzungsstarken Mitten eignen sich sehr gut für fette Bretter und kreischende Soli.
Für dich ausgesucht
Beispiel D
Der Halspickup der Jackson Adrian Smith lässt sich durchaus zum Abrocken einsetzen. Allerdings muss der Gainregler, ähnlich wie bei der Stratocaster, recht weit aufgedreht werden. Dann kann sich das Ergebnis absolut sehen lassen.
Beispiel E
Leicht angezerrt klingt der Halspickup erstaunlich bluesig. Der Sound hat viele Höhen und bringt einen klaren, aber nicht wirklich offenen Ton. Hier habe ich den Amp etwas fetter eingestellt, um den schwachen Output des Tonabnehmers auszugleichen.
Beispiel F
Die eigentliche Stärke der Gitarre ist die Verbindung des Steghumbuckers mit einem stark verzerrten Gitarrenamp. Der Pickup setzt sich in den oberen Mitten sehr gut durch und eignet sich bestens für Rockmucke im weitesten Sinne. Obwohl ich das Tremolo hier einmal richtig in die Mangel genommen habe, hat das Tuning gehalten.
Beispiel G
Audiobeispiel alle Positionen:Im letzten Audiobeispiel spiele ich alle Pickuppositionen mit einem clean eingestellten Gitarrenamp.Die Belegung des Gitarrenwahlschalters entspricht dem der Stratocaster und ist wie folgt:
Position 1: Steghumbucker
Position 2: Steghumbucker & Mitte
Position 3: Mitte
Position 4: Mitte & Hals
Position 5: Hals
Hier zeigt sich deutlich der große Unterschied zwischen dem leistungs- und mittenstarken Steghumbucker und den beiden Singlecoils. Während der Steghumbucker bei einigen Pegelspitzen den cleanen Kanal immer noch hier und da anzerrt, bringen die Singlecoils einen vergleichsweise klaren und eher dünnen Sound.
Stefan sagt:
#1 - 30.01.2013 um 13:21 Uhr
auf diesem Bild:
http://www.bonedo.de/filead...und auf allen anderen Bildern, die den Saitenverlauf zeigen, sieht es für mich so aus, als wäre der Hals schief montiert -> die Hohe E Saite ist viel näher an der Griffbrettkante, als die tiefe....
deathndecay sagt:
#2 - 25.12.2019 um 13:32 Uhr
Schön gespielte Soundbeispiele! Klingt als wenn man was für sein Geld bekommt. Eventuell bringt ein Tausch der Tonabnehmer noch etwas um den Pegelunterschied in den Griff zu bekommen.