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JACKSON JS32 RHOADS W/FR BK Test

Details

Body
Wie ich bereits im Intro erwähnt habe, ließen sich Jackson und Rhoads von der Gibson Flying V inspirieren, wobei ihr Design insgesamt handlicher erscheint – nicht zuletzt wegen des verkleinerten unteren Flügels. Der obere Flügel hingegen wurde ein ganzes Stück verlängert und die „Zacken“ insgesamt angespitzt. Der Korpus besteht aus Indian Cedar, einer Zedern-Art, die etwas dunkler als Esche klingen soll – ob das so ist, werden wir uns aber später noch genauer anhören. Aus wie vielen Teilen der sehr sauber in schwarz lackierte Korpus besteht, kann ich leider nicht sagen. Bei dem Preis würde ich aber schon davon ausgehen, dass es mehrere sind.

Vorderseitig finden wir zwei Jackson-eigene passive Humbucker, die mit schwarzen Plastikkappen versehen wurden. Zur Pickup-Anwahl steht ein Dreiweg-Schalter bereit.
Die Kontrolle über die Pick-Ups erlangt der User über ein Volumen- und ein Tone-Poti mit verchromten Kappen. Die Regler sind ergonomisch gut positioniert und verstellen sich auch nicht versehentlich während des Spiels.

Wie das Kürzel „FR“ im Name der Gitarre schon verrät, befindet sich auf der JS32 ein Floyd-Rose-Tremolo – jedoch nicht in der Original-, sondern in einer von Jackson gebauten Version. Und die wirkt ein wenig “billig“. Obwohl der Tremolo-Arm verschraubt wird (sehr gut!), machen die Rändelschrauben (wie auch die gesamte Konstruktion) einen eher schlichten Eindruck – na ja, irgendwo muss der günstige Preis der Klampfe ja herkommen. Rein mechanisch betrachtet verrichtet das Tremolo-System seinen Dienst aber ordentlich. Ob sich die etwas minderwertige Qualität auf den Ton auswirkt, werden wir im Praxis-Teil noch genauer untersuchen.

Die Gurtknöpfe befinden sich auf der Unterseite des oberen Flügels und der Korpus-Rückseite in Halsnähe. Auf diese Weise hängt das Instrument ausgewogen am „Gürtel“. Bevor ich es vergesse: die Klinkenbuchse hat am oberen, längeren Flügel ein Plätzchen gefunden. Sie hält den Stecker fest, sodass ein versehentliches Ausstöpseln nicht ohne weiteres möglich ist. Schauen wir uns jetzt noch die Rückseite der Jackson an. Hier finden sich lediglich die Tremolo-Federkammer und ein Fach, in der die komplette Verkabelung der Pickups untergebracht wurde. Die Ausfräsungen wurden allesamt sauber ausgeführt.

Hals
Der Hals der JS32 besteht aus Ahorn, das auf der Rückseite nicht gefinished wurde – was meinem persönlichen Geschmack sehr nahe kommt. Er besteht aus zwei Teilen, und das verwendete Profil lässt sich am besten mit dem Begriff „Wide D“ beschreiben. Der Hals wurde mit Hilfe von vier Schrauben mit dem Korpus verbunden und sitzt bombenfest.
Das Griffbrett besteht aus Palisander und beherbergt 24 Jumbo-Frets. Hinsichtlich der Griffbrettmarkierungen hat sich Jackson für Sharkfin-Inlays entschieden, was der Optik der Gitarre sehr entgegenkommt. Auch diese Arbeit wurde gut ausgeführt, und es gibt keinen Grund zur Beanstandung. Die Bünde wurden an den Kanten entgratet und sauber eingesetzt. Das ist in dieser Preisklasse leider nicht immer der Fall. Am Übergang zur Kopfplatte wartet der obligatorische Klemmsattel, der bei einem Floyd Rose-Tremolo benötigt wird, damit das System auch verstimmungsfrei arbeiten kann. Sämtliche Schlüssel finden sich im mitgelieferten Gig-Bag mit Jackson-Aufschrift, das einen robusten Eindruck macht und dem Instrument mit den Standard-untypischen Maßen ausreichend Schutz bietet.

Die Kopfplatte wurde leicht angewinkelt angeleimt und beherbergt sechs Jackson-Mechaniken, die angenehm laufen und die Gitarre problemlos in Stimmung bringen. Weiterhin verbirgt sich unter einer Plastikabdeckung auf dem Headstock der Stahlstab zum Justieren der Halsneigung. So weit, so gut.

Leider lässt die Werkseinstellung arg zu wünschen übrig. Nicht nur, dass die Gitarre total verstimmt war, sie war leider auch weder bund- noch oktavrein – und das Ganze bei einer Saitenlage jenseits von Gut und Böse. Das wäre bei einer normalen Gitarre ohne Floyd Rose-Tremolo schon nicht so prickelnd, bei Floyd Rose-Gitarren mit freischwebendem Setting jedoch benötigt man für das Justieren ziemlich gute Nerven – und vor allem viel Zeit. Ich hoffe sehr, dass ich bei der Gitarre einen Ausrutscher erwischt habe.

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