Jam Pedals Rattler MKII Distortion Test

Der Rattler MKII Distortion im Praxis-Check

Für die heutigen Aufnahmen platziere ich das Rattler MKII Pedal vor einem 74er Fender Bassman Topteil, dessen Signal durch eine Universal Audio OX Box (4×12 Greenback) läuft und anschließend aufgezeichnet wird. Die Gitarre meiner Wahl stammt vom Berliner Hersteller K’mo Guitars, hört auf den Namen HybriT und ist im Detail ein T-Style-Modell mit zwei recht klassisch ausgerichteten Humbuckern. Im späteren Verlauf werden wir aber auch noch zwei weitere Gitarrenmodelle hören.

Die Clipping-Optionen im Detail

Für einen ersten Eindruck zum Klangverhalten des Pedals stelle ich das Level-Poti ungefähr auf 14 Uhr, das Tone-Poti auf 12 Uhr und das Gain-Poti ein wenig unterhalb der 12-Uhr-Marke ein. Heraus kommt eine saftige Zerre, die ich sofort mit klassischem Hardrock der 80er assoziiere. Steht der Kippschalter dabei auf asymmetrischem Clipping (A) wie bei der Original-Rat, wirkt die Verzerrung etwas grobkörniger und für mein Empfinden auch ein wenig griffiger und direkter als bei symmetrischem Clipping (S). Dort erscheint das Signal wiederum eine Spur weicher und auch das Frequenzbild ändert sich ein wenig, wobei der Ton insgesamt etwas sägender daherkommt.

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Bypass -> Clipping-Optionen (A/S)

Von Overdrive über Distortion bis hin zu fuzzigen Sounds

Genauso wie sein Vorbild bietet das Rattler MKII eine große Bandbreite an Zerrgraden und kann bei moderaten Gain-Einstellungen durchaus auch als Overdrive dienen. Die Verzerrung ist aber auch hier schon recht zupackend, weshalb das Pedal für subtile Low-Gain-Sounds eher nicht die erste Wahl ist. Ab einer Gain-Einstellung von 10 bis 11 Uhr begibt man sich in klassische Distortion-Gefilde, und auf den letzten Metern wird die Zerrstruktur etwas undifferenziert bzw. fuzzig. Lässt man den Mid-Boost außen vor, hält sich übrigens selbst in sehr offensiven Einstellungen das Rauschaufkommen angenehm in Grenzen. Im folgenden Hörbeispiel drehe ich das Gain-Poti in mehreren Schritten auf.

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Gain-Check (A)

Effektive Tonblende und Boost-Reserven

Das Tone-Poti beschneidet nicht, wie bei der ProCo Rat, die hohen Frequenzen im Uhrzeigersinn, sondern arbeitet neutral in der Mittelstellung. Dementsprechend können beim Zurückdrehen die Hochmitten etwas in ihrer Aggressivität gezähmt und das Signal gleichzeitig etwas dunkler und weicher gestaltet werden. Dreht man das Poti wiederum weit auf, gewinnt das Signal noch mehr an Schärfe. Wie sich zeigt, arbeitet das Filter dabei sehr musikalisch und selbst extreme Einstellungen klingen nicht unbrauchbar. Darüber hinaus hat das Rattler MK II über das Level-Poti auch weitere Boost-Reserven in der Hinterhand, um die Vorstufe des Amps zusätzlich anzublasen. In der zweiten der folgenden Demonstrationen steht dafür Gain auf 9 Uhr und Level zunächst auf 14 Uhr. Anschließend drehe ich das Level-Poti weiter auf und addiere damit noch mehr Verzerrung von der Vorstufe des Bassmans.

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Tone-Check (A) Boost-Check (A)

Hervorragende dynamische Eigenschaften und ein effektiver Mid-Boost, der die Gitarre singen lässt

In der dynamischen Ansprache überzeugt das Rattler ebenfalls und reagiert auch in hohen Gain-Einstellungen sehr sensibel auf das Volume-Poti meiner Gitarre. Die Krone setzt dem Ganzen dann aber der Mid-Boost auf, der den Ton absolut zum Singen bringt. Aber hört selbst.

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Dynamic-Check High-Gain (A) Mid-Boost-Check (S)

Weitere Hörbeispiele mit dem Jam Pedals Rattler MKII Distortion

Nach all den eher analytischen Hörbeispielen folgen nun zum Abschluss noch drei praxisorientierte Aufnahmen, die die Bandbreite des Pedals widerspiegeln sollen. Neben der K’mo HybriT im ersten Beispiel hört ihr hier noch eine Reverend Descent Baritone und zuletzt eine Tokai Les Paul, die einen Halbton tiefer gestimmt ist.

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Setting 1 (A) Setting 2 -> Mid Boost off/on (S) Setting 3 (A)
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