In dieser Folge unserer Jam-Track Workshop Reihe geht es etwas entspannter zur Sache, denn unsere Band spielt einen abgehangenen Sechzehntel Shuffle-Groove mit 74 Beats per Minute. Das Ganze ist recht sparsam instrumentiert und genau so sollte über den Tracks auch improvisiert werden. Hier sind coole Melodielinien mit viel Luft zum Atmen angesagt, Shredding ist weniger ein Thema. Aber natürlich bleibt das euch überlassen!
Aber es geht nicht nur entspannter, sondern auch ein Stück weit fröhlicher zur Sache, denn die Jam-Tracks stehen allesamt in Dur. Und auch diesmal haben wir wieder vier Tonarten im Angebot. Die verwendete Akkordfolge erstreckt sich über acht Takte und wird insgesamt achtmal wiederholt. Hier sind die Akkorde in den verschiedenen Tonarten:
Tempo: 74 BPM (16th Note Swing)
- Jam-Track 1 (A): | A | D | A | D | A | D | F#m E | D |
- Jam-Track 2 (E): | E | A | E | A | E | A | C#m B | A |
- Jam-Track 3 (G): | G | C | G | C | G | C | Em D | C |
- Jam-Track 4 (D): | D | G | D | G | D | G | Bm A | G |
Skalen
Für eure Improvisationen könnt ihr zunächst einmal die Dur-Pentatonik in den entsprechenden Tonarten spielen. Wenn ihr noch mehr Töne zum Einsatz bringen wollt, wäre die Dur-Tonleiter (ionische Scale) die erste Wahl. Übrigens: Die Töne der Dur-Pentatonik sind komplett in der Dur-Tonleiter enthalten. Zum direkten Vergleich seht ihr hier die beiden Skalen in der Tonart A.
Intervalle | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Pentatonik | A | B | C# | E | F# | ||
Ionisch | A | B | C# | D | E | F# | G# |
Die Fingersätze für die Dur Pentatonik und Dur Tonleiter findet ihr hier.
Eine weitere Möglichkeit, eine Impro zu gestalten, wäre mit Dreiklängen zu arbeiten und immer den Akkorden zu folgen – also über jedem Akkord mit dem entsprechenden Dreiklang-Arpeggio zu spielen. Weitere Informationen zum Improvisieren mit Dreiklängen findet ihr im Workshop Solo Spielen mit Apreggios.
Für dich ausgesucht
Anregungen zum Üben
Skalen/Arpeggios lernen
Auch hier könnt ihr zum Erlernen von Fingersätzen die bekannte Methode anwenden: Die Tonleitern oder Arpeggios sollten in konstanten Notenwerten gespielt werden. Bei 74 BPM sind Viertel recht entspannt, wenn es gut läuft, dann steigt mal auf Achtelnoten um.
Atmen
Kein Witz! Spielt nicht alles dicht, lasst Pausen. Das geht bei diesen Tracks und der verwendeten Akkordfolge recht gut. Spielt im ersten Takt und beendet eure Linie beim Akkordwechsel. Dann kurz den imaginären Applaus des Publikums für das gespielte Lick genießen und im dritten Takt wieder starten, im vierten Takt entspannen und so weiter. Haltet dieses Konzept gnadenlos den kompletten Track durch – das bringt es.
Melodiebildung
Mit diesem Backing Track lässt sich wunderbar die Fähigkeit trainieren, Melodien zu bilden. Nehmt ein Lick, oder denkt euch eine kleine Melodielinie aus, die gerade mal einen Takt lang ist. Ihr wisst schon, atmen nicht vergessen… Die Akkordfolge hat dreimal den gleichen Wechsel bevor das Ganze am Ende durch einen Moll Akkord aufgelockert wird. Dadurch könnte man folgendes Konzept fahren:
- | A | D | Melodie 1
- | A | D | Melodie 1 – Variation
- | A | D | Melodie 1 – noch eine kleine Variation
- | F#m E | D | Melodie 2 – damit mal etwas anderes kommt
Dann das Ganze Spiel von vorne mit einer neuen Melodie/Lick.
Fester Rhythmus
Nehmt euch einen Lick, den ihr im Rahmen eurer Improvisationen schon öfter mal zum Einsatz gebracht habt – und isoliert seine Rhythmik. Anschließend spielt ihr dieses Rhythmus Pattern mit anderen Tönen. Auch hier ist eine gewisse Penetranz angesagt: zieht das Rhythmus Pattern also eine komplette Tracklänge durch. Der Rhythmus bleibt gleich, die Töne sollen sich ändern. So kann man einerseits gut die neuen Fingersätze trainieren, auf der anderen Seite sind durch solche Experimente schon extrem viele gute “eigene” Licks entstanden.
Viel Spaß beim Ausprobieren!