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JBL Eon One MK2 Test

Praxis

Transport und die Montage

In puncto Größe und Gewicht empfinde ich das JBL Eon One MK2 schon etwas wuchtig, aber dennoch so gut transportabel, dass man selbst in beiden Händen jeweils ein Säulensystem tragen kann. Das geht zwar in die Muckis, erspart aber wohl das Hanteltraining. 

Die Montage ist kinderleicht: Den Arretier-Knopf an der Rückseite gedrückt, die drei Säulen herausgezogen und in die Fassung des Subwoofers gesteckt, ist die PA innerhalb von circa zwei Minuten spielbereit. 

JBL Eon One MK2
Fotostrecke: 4 Bilder Der Abandhalter mit der notwendigen Distanz zum Sub

Das Main-Menü der JBL Eon One MK2

Ist das Säulenlautsprechersystem eingeschaltet, gelange ich mit dem gedrückten Menü-Encoder in das Hauptmenü, Dieses bietet folgende Funktionen: 

Ducking by Soundcraft

Dieses vom beliebten Studio-Equipment-Hersteller „gesponserte“ Talk Over bietet etliche Einstellungsmöglichkeiten wie Empfindlichkeit und Dämpfungsgrad in Dezibel zum automatischen Absenken von Hintergrundsignalen beim Sprechen/Singen ins Mikrofon. 

FX Processors

Bei den drei On-Board-Lexicon-Effekten Reverb, Delay und Chorus stehen etliche Parameter zur individuellen Anpassung parat. 

dbx Drive Rack Output

Diese Prozessoren kontrollieren das Signal vor der Herausgabe an die Lautsprecher. Mittels AFS (Automatic Feedback Suppression) kann das Signal um bis zu drei Dezibel angehoben werden, ohne dass das Audio-Feedback reagiert. Main EQ bietet neben einem selbst einstellbaren Klangbild per EQ-Kurve („Custom“) folgende sieben Presets, die sich vor allem nach dem Einsatzort und dem zugespielten Signal, auch Musikstil, richten: Flat, Speech, KTV, DJ, Cafe, Brighter, Darker.

Der Output-Limiter mit den zum Main EQ passenden Presets, aber auch dem einstellbarem Schwellwert (Threshold) und dem „OverEasy“ zur Glättung des Signals vorm Erreichen des Schwellwerts, greift in der Signalkette nach dem Haupt-EQ und reduziert Frequenzspitzen und Dynamiksprünge, die das Signal verzerren oder sogar dem Treiber physisch schaden könnten. 

Pass Thru und Time Align

Über den Pass-Thru-Eingang kann der Mix auch an weitere Lautsprecher durchgeschleift werden, dies sogar als Delay-Line zeitverzögert. Die wählbaren Presets „Full Range” und „Sub” richten sich nach dem angeschlossenen Lautsprechertyp, „Custom” überlässt dem User die Einstellungen.

Setting

Dieses dient dem Koppeln per Bluetooth mit dem Smartphone oder Tablet für Streamingzwecke und auch zur Steuerung der Box über die JBL Pro Connect App. Zudem lassen sich der Kontrast des Displays anpassen und sämtliche Einstellungen zurücksetzen. 

Weitere individuelle Einstellungsmöglichkeiten für jeden Kanal

Mit dem Anwählen eines Mischpultkanals durch Drücken des jeweiligen Push/Rotary-Encodesr ploppen folgende Einstellungsmöglichkeiten auf:

  • Mute: zum Stummschalten des Kanals
  • Phantom Power: für Kondensator-Mikrofone, die Phantomspeisung erfordern
  • Input EQ: acht Presets für Sänger*innen und Musiker*innen: Custom, Speech, Female und Male Vocal, Female und Male Ballad, Acoustic und Bass Guitar
  • FX Send: die Lexicon-Effekte Reverb, Delay und Chorus mit einstellbaren Parametern
Fotostrecke: 3 Bilder Das mit etlichen Features gefütterte Menü

Zwei verschiedene Betriebsmodi

In der Grundeinstellung fährt das Mischpult in den Channel-Strip-Mode, um den Gain, Bass, die Mitten und Höhen für den aktiven Kanal einstellen zu können. Durch zwei Sekunden langes Drücken der Back-Taste wechselt man in den Mix-Mode, der durch gleichzeitiges Leuchten aller fünf LEDs bestätigt wird und der die Abmischung aller fünf Kanäle über die Regler erlaubt.

Für ein homogenes Gleichgewicht der einzelnen Kanäle im Mix gibt es leider keine optische Orientierungsmöglichkeit mittels Level-Meter. Lediglich die LED des jeweiligen Kanals dokumentiert die Signalstärke in drei Farben (kein/schwaches, starkes und clippendes Signal).

Die Akku-Laufzeit der JBL Eon One MK2

Wer das JBL Eon One MK2 stromlos fahren möchte, kein Problem. Der Akku hält bis zu sechs Stunden durch. Natürlich richtet sich dieser Richtwert auch nach der gefahrenen Lautstärke und den belegten Kanälen, aber auf jeden Fall reicht es für die Open-Air-Hintergrundbeschallung oder mehrere Gigs als Musiker. Um Strom zu sparen, fährt das System nach 30 Minuten ohne Anzeichen eines Signals in den Ruhezustand.

Sollte der Akku leer sein, braucht er 2,5 Stunden Saft von der Steckdose. Um die Akkus auch jenseits des Subwoofers zu laden, bietet JBL eine Ladestation an.

Koppeln per Bluetooth

Damit sich JBL Eon One MK2 mit dem Smartphone oder Tablet verbindet, wird in den Settings der aktive Pairing Mode vorausgesetzt. Anschließend steht das System in den Bluetooth-fähigen Geräten zum Koppeln bereit. Auch die im App Store kostenlos verfügbare App findet unser Test-System auf Anhieb und wartet nur auf die Verknüpfung. 

Komfortable Bedienung via App

Zu den Stärken dieses Säulenlautsprechersystems zählt auf jeden Fall die App-Anbindung, die das Einstellen eines optimalen Klangbilds deutlich erleichtert. Damit kann ich vor dem System stehend die EQ- und Parameterveränderungen fast in Echtzeit verfolgen.

Die App zeigt außerdem den momentanen Akkustatus, bietet sämtliche Parametereinstellungen für das AFS und den Limiter. Über den Parametric EQ wähle ich entweder eines der sieben Presets oder ändere im Equalizer per Hand acht beliebige Frequenzpunkte mit einem Gain-Umfang von +/-9 dB. Zudem ist der jeweilige Effekt auswähl-, zuschalt- und von der Intensität einstellbar. Die einzelnen Kanäle lassen sich zudem im Gain recht übersichtlich aufeinander abstimmen. Allerdings gibt diese Ansicht keine Auskunft über den tatsächlichen Pegel des eingehenden Signals, sodass eine zusätzliche Level-Anzeige hilfreich wäre.

Fotostrecke: 3 Bilder Die App mit den EQ- und Limiter-Parametern

Klangeigenschaften der JBL Eon One MK2

Laut JBL deckt das Fullrange-Säulensystem Frequenzen von 37 bis 20.000 Hertz ab und drückt sogar 1.500 Watt Leistung mit einem Pegel von bis zu 123 Dezibel in die Location. Damit lässt sich nicht nur einfach beschallen, sondern auch sicherlich eine Party anzetteln. Damit der Funke überspringt, braucht es natürlich Bass, den aber die regulären Presets nicht unbedingt liefern. Denn lediglich die Voreinstellungen „DJ“ und „Darker“ heben den Bass seicht an.

Auch habe ich mir den klanglichen Unterschied zwischen den einzelnen Presets auffälliger vorgestellt. Deswegen greife ich zum Custom-Modus, der eigene Einstellungen im parametrischen EQ beziehungsweise die Presets mit diesem zu adaptieren erlaubt.

Entsprechend reize ich einmal den Bass am EQ aus, und siehe da, es wird mir nicht nur warm ums Herz, sondern auch um die Ohren. Direkt vor der Box stehend spürt man sogar leicht das Wummern. Allerdings würde bei einem vollen Saal mit 150 bis 200 Gästen, den das System auch mit seinem Abstrahlwinkel von 140 x 30 Grad akustisch abdeckt, dieser Bass den sehr gut greifenden Limiter zum Einschreiten zwingen.

Auch das Zeilen-Array liefert mit seinen Mitten und Höhen ein homogenes und transparentes Hörergebnis, das mich persönlich überzeugt. Sowohl Hi-Hats als auch Zischlaute klingen brillant, aber nicht überzeichnet und verwaschen. 

Soundcheck

Tacheles gesprochen: Organische Musik wie Fleetwood Macs „Dreams“ und Bob James „Westchester Lady“ interpretiert das System sehr authentisch, aufgeräumt, mit viel Spielraum in der Dynamik. Lediglich den von mir erwünschten Bass musste ich mit dem entsprechenden EQ-Regler des Mischpults zurechtdrehen. 

Auch Electronica wie Röyksopps „Sordid Affair“ interpretiert das System auf dem gesamten Frequenzspektrum überzeugend. Der Bass schiebt, auch ohne am EQ-Regler nachzuhelfen. Martin Solveigs „Intoxicated“ brettert auch recht mitreißend durch die Kalotten, wobei der Tieftoner an seine Grenzen kommt, wenn man den Bass auch etwas spüren möchte. 

Wer mit überschaubarem Instrumentarium und Gesangsmikrofonen das Säulenlautsprechersystem bespielt, wird sich würdig präsentiert fühlen. Dank der Transparenz und recht linearen Wiedergabe, natürlich in Abhängigkeit der gewählten Presets, gehen kein Ton und keine Silbe verloren und ertönen sehr natürlich, dazu transparent. Obendrein sorgen Reverb, Chorus beziehungsweise Delay für mehr Volumen in der Stimme und im Instrument. 

JBL EON One MK2 – mögliche Alternativen

FeaturesJBL EON ONE MK2Bose L1 Pro 8LD Systems MAUI 5 GO
Leistung1500 Watt 2000 Watt800 Watt
max SPL123 dB126 dB120 dB
Frequenzgang37 – 20000 Hz38 – 20.000 Hz50 – 20.000 Hz
Abstrahlwinkel140° x 30°120° x 30°120° x 20°
Mixer5-Kanal 5-Kanal4-Kanal
App-SteuerungiOS und Androidneinnein
Bluetoothja – V5ja – V5ja
DSPjajaja
Akkubis zu 6h / auswechselbarneinbis zu 12 Stunden
SonstigesLexicon-FX, AFS, 8-Band-EQsPresets, FX, EQsEQs, Kompressor, Lounge Mode
Preis1699,- Euro UVP899,- Euro UVP879,40 Euro UVP
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Profilbild von Reinhard Brenk

Reinhard Brenk sagt:

#1 - 10.12.2023 um 14:08 Uhr

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Hallo, kann diese PA der Evolve 30M klanglich das Wasser reichen ? Diese Anlage wird mit 1.500 Watt Peak / 400 Watt RMS, die EV mit 1.000 Peak / 500 Watt RMS. Der Frequenzbereich geht etwas tiefer als bei der EV. Bei deren Test wurde aber die Basstärke nicht moniert. VG

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