Praxis
Die Wahrheit liegt auf dem Platz, genauer gesagt auf dem Tennisplatz. Der örtliche Tennisverein feiert Jubiläum und dem Autor fällt die Betreuung der gebuchten Coverband anheim. Das Vereinsheim ist mit viel Beton und Glas kein dankbarer Ort für eine Beschallung, allerdings ist die Band verständig und versucht, den Bühnenpegel niedrig zu halten.
Die beiden 615er werden samt Sub-Presets auf zwei Aktivbässe eines Mitbewerbers platziert, was zunächst daran scheitert, dass die Tops nicht auf die K&M Distanzstange passen wollen. Logisch, die Arretierungsschaube war komplett eingedreht. Losdrehen, aufsetzen und wieder festdrehen. Jetzt geht es.
Die beiden EON612 werden samt Monitor-Preset als selbige eingesetzt. Dabei ergeben sich zwei Probleme. Zum einen ist der Monitorwinkel durch die symmetrische Gehäuseform sehr flach, was selbst durch die breite Abstrahlung des Hochtöners nicht ganz kompensiert werden kann. Zum anderen fallen die Boxen schon bei leichter Berührung auf den Rücken – wie ein Hundewelpe, der gekrault werden will. Die Auflagefläche ist einfach zu knapp bemessen, der Schwerpunkt im Monitorbetrieb ungünstig. Das hätte man mit einer asymmetrischen Gehäuseform besser lösen können.
Klanglich gibt es Positives zu berichten. Die Boxen bieten ohne langes EQ-Gekurbel einen ordentlichen Sound und können Stimmen problemlos über eine laute Backline samt Schlagzeug darstellen. Die Kombination reichte jedenfalls locker aus, um 150 Zuhörer ordentlich zu beschallen. Durch die breite Abstrahlung der Topteile ließ sich das Vereinsheim akustisch gut ausleuchten. Band und Veranstalter waren zufrieden und eine Neuverpflichtung für das nächste Jahr wurde schon zugesagt. Es wäre schön, wenn das immer so einfach ginge.
Für einen kleinen DJ-Job können die 615er auch ohne zusätzlichen Subwoofer auskommen. Die 612er sind dagegen untenrum zu schlank, um echten Fullrange-Sound zu bieten. Hier ist Tieftonunterstützung angebracht. Gut, dass die EON600-Subwoofer in Kürze lieferbar sein sollen.