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JBL PRX908 und JBL PRX915XLF Test

Praxis

Die Verkabelung der Test-PA geht schnell von der Hand, als erstes möchte ich die App und deren Reichweite testen. Die Verbindung ist denkbar einfach herzustellen. Man aktiviert in der Box das Bluetooth-Pairing und drückt in der App auf „OK“. 

Nach wenigen Sekunden wird die Box erkannt und in der App gelistet. Die App ist umfangreich, aber gut zu bedienen, obwohl ich für den Test nur ein iPhone 12 zur Verfügung hatte. Mit einem Tablet im Landscape-Modus (waagerecht gehalten) lässt sich noch mehr darstellen, aber vermisst habe ich das am iPhone nicht wirklich. Was mir an der App am besten gefällt? Ganz klar, der bärenstarke EQ! Dieser bietet gleich zwölf vollparametrische Filter, die selbst ultraschmale Notch-Filter ermöglichen. Das habe ich bei keiner anderen Box in diesem Preissegment bisher gesehen. Dazu kommt noch der bewährte dbx AFS Feedback-Unterdrücker, der genau das macht, was man von ihm verlangt. Je nach Situation lassen sich damit einige dB an GBF (gain before feedback) herausholen.

JBL PRX908 Preset Power

Wer nicht gerne am EQ dreht oder wenn es mal schnell gehen muss, der nutzt einfach die einfach anzuwählenden EQ-Presets wie „Flat“ oder „Speech“. Die damit einhergehende EQ-Entzerrung wird im EQ-Fenster angezeigt und bietet sich auch als Ausgangspunkt für ein eigenes Sound-Preset an, das sich bei Bedarf auch als „Custom Preset“ anlegen lässt. Damit hat man seinen persönlichen Grundklang stets mit einem Finger in der App abrufbar.

Reichweite & Bedienung

Gut umgesetzt ist die Bedienung wichtiger Funktionen (EQ-Gain, Limiter Threshold usw.). Die sind als virtuelle Schieberegler implementiert. Das erlaubt eine zielgenaue Einstellung und zeigt zudem auf einem Blick die jeweilige Einstellung an, da die orangen Fader sich sehr gut vom dunkelgrauen Hintergrund abheben. Doch was hilft die beste App, wenn die Reichweite nicht gegeben ist? Im Test hatte ich jedenfalls keine Probleme, über Stunden eine stabile Verbindung über 35 m hinweg aufrecht zu erhalten. Allerdings bei direkter Sichtverbindung. 

Steht die PA hinter Säulen oder das Publikum zwischen der Sichtachse von Remote-Device und PA, darf man davon ausgehen, dass sich die Reichweite verkürzt. Ich sehe allerdings den Sinn der App eher in der schnellen Einrichtung und weniger für Korrekturen im laufenden Betrieb. Daher bietet wohl JBL erst gar kein Bluetooth-Music-Streaming an.

Sound

Der erste Eindruck ist nicht selten der Richtige und hier muss ich sagen, dass mich die JBL PRX908 mit JBL PRX915XLF auch klanglich überzeugt. Die PA klingt wie aus einem Guss, der Übergang vom Subwoofer zum Topteil ist gut gelungen und mit dem Linear-Preset habe ich nicht das Verlangen, erstmal zum EQ greifen zu müssen. Der Grundklang ist eher gutmütig, was mir gut gefällt. Das prädestiniert die JBL PRX900 auch für DJ-Einsätze. Hinstellen, anschließen und loslegen. 

Fotostrecke: 3 Bilder Aufwändige Reflexports am Subwoofer

Sollten raumbedingte Resonanzen stören, lassen sich diese gezielt mit dem EQ entsorgen. Für einen 15 Zoll Subwoofer klingt der PRX915XLF erstaunlich erwachsen und fett. Die großen, abgerundeten Ports der Bassreflex-Konstruktion verschieben ordentlich Luft. Die Maximallautstärke reicht aus, um auch lautere Bands im kleineren Rahmen (Kneipe, Club) adäquat zu verstärken. Das PRX908 macht sich auch gut als Bodenmonitor, vor allem dank des effektiven AFS Feedback-Unterdrückers kommt man schnell zu einem koppelfreien, potenten Sound.

JBL PRX 900 Serie – mögliche Alternativen

Das Marktsegment an aktiven 8/1 Zoll Aktivlautsprechern ist gerade im Vergleich zu den größeren 12/1 Zoll Modellen eher übersichtlich. Alternativen lassen sich dennoch einige am Markt finden. 

In einem Punkt hat die JBL PRX908 dennoch fast ein Alleinstellungsmerkmal. Sie ist eine der wenigen Boxen mit einer umfangreichen App zur drahtlosen Fernsteuerung. Die meisten Mitbewerber verfügen lediglich über einen integrierten DSP, der sich ausschließlich am Aktivmodul selbst bedienen lässt. 

In puncto Subwoofer gibt es dagegen reichlich Alternativen, sodass ich diese nicht weiter aufgeführt habe. Allerdings gilt auch hier, dass 15 Zoll Aktivsubwoofer mit App-Unterstützung eher die Ausnahme darstellen.

FeatureJBL PRX908Turbosound iQ8 QSC K 8.2 
Treiberbestückung8/1.5“8/1“8/1.4“
Gesamtleistung1.000 Watt RMS/ 2.000 Watt peak2.500 Watt peak2.000 Watt peak 
User-DSP mit Displayjajaja
Audio-Eingänge2x Mic/Line-Combobuchsen, 1x Miniklinke2x Mic/Line-Combobuchsen, Ultranet In/Out2x Mic/Line-Combobuchsen, 1x Miniklinke
App Fernsteuerungjaneinnein
StromversorgungKaltgerätebuchsePowerCONKaltgerätebuchse
Gewicht in kg13,7 kg14,7 kg12,2 kg
GehauseMultiplexholzKunststoffKunststoff
Endkundenpreis1.149,- Euro629,- Euro888,- Euro
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Profilbild von Jan

Jan sagt:

#1 - 09.09.2023 um 13:30 Uhr

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Dass JBL hier auf nicht-verriegelnde Buchsen setzt (XLR & Strom) finde ich ebenso schade. Bei Strom lässt sich dem aber entgegenwirken: Monacor bietet zum schmalen Kurs verriegelbare Kaltgerätekabel z. B. in 5m Länge an. Modell: AAC-500IEC https://www.monacor.de/produkte/components/kabel-und-steckverbindungen/netzspannung/aac-500iec/

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