Praxis
Die Testanlage darf von Karnevalsbühne bis zum Drumfill für eine Hardrock-Band zeigen, was in ihr steckt. Zum Einstieg steht ein DJ-Job für gut 200 Karnevalisten auf dem Programm. Das DJ-Pult dockt ohne Umwege an die PA an, während diese links und rechts auf der Bühne gestackt auf Input wartet.
Um einen Drehstromverteiler zu sparen, spielt die PA an einer normalen Wandsteckdose. Das reicht völlig aus, gerade in kleinen Kneipen und Clubs ein Vorteil. Die WLAN-Funktion kommt bei diesem Job nicht zum Einsatz, es gibt keine Veranlassung, am EQ zu schrauben. Die PA liefert einen frischen Grundsound, der von Anfang an passt. Den richtigen Schub bringt die PRX800W auch.
Etwas anders der folgende Tag: Hier durfte die PA eine kleine Open-Air-Karnevalsveranstaltung beschallen, die neben Zuspielermusik auch Live-Acts zu bieten hatte. Für diesen Job wurden alle Boxen über einen WLAN-Router als ein System definiert und mit einer Prise EQ versehen. Dabei hilfreich ist, dass alle Einstellungen bestehen bleiben, falls der Strom ausfallen sollte. Etwas diffiziler wird es bei WLAN-Störungen. Spielt man gerade mit dem Summen-EQ herum und die Verbindung reißt ab, gibt es nur zwei Möglichkeiten, wieder Zugriff auf das System zu erhalten. Man startet das WLAN neu und hofft, dass sich die Verbindung wieder aufbaut, oder setzt alle Boxen mittels eines Factory Soft Resets auf die Grundeinstellungen zurück, womit alle EQ-Punkte und Delay-Einstellungen der DSPs genullt werden. Die Netzwerkeinstellungen werden dabei nicht zurückgesetzt, sodass die Boxenverbindungen erhalten bleiben.
Wir haben auf unserer Karnevalsveranstaltung keine Probleme mit Router oder WLAN und auch der Sound stimmt. Die maximale Lautstärke dürfte aber gerne zwei, drei dB höher sein, den notwendigen Maximalpegel für 250 Jecken erreicht die Anlage nur mit Mühe. Und das trotz postulierter 135 dB SPL bei den Tops. Immerhin kann ich versichern, dass die dbx -Limiter unauffällig arbeiten. Mehr darf man wohl auch nicht von dieser übersichtlichen PA erwarten. Die Mitbewerber in dieser Preiskategorie bieten kaum mehr.
Vollgas ist auch angesagt, als ein Bass und ein Top als Drum-Fill bei einem Hardrock-Konzert zum Einsatz kommen. Da der JBL-Subwoofer ein recht tiefes Gehäuse besitzt, nimmt er vergleichsweise viel Platz auf der Bühne ein. Das könnte in kleinen Venues problematisch sein. Klanglich kann das Stack jedoch überzeugen. Die Bassdrum schiebt satt und lässt dem Drummer die Hose flattern. Am Topteil wird die Monitor-Grundeinstellung per Knopfdruck aktiviert, was den Klang etwas prominenter im Mittenbereich platziert, ohne dass darunter die Koppelfestigkeit leidet. Eine gute Voraussetzung für einen durchsetzungsfähigen Monitorsound.