Den Afterburner habe ich erst mal vor meinen clean eingestellten Sovtek MIG-50 geschnallt – was sehr angenehm auffällt, ist der weitgehend neutrale Sound, den das Pedal produziert. Hier werden bei eingeschaltetem Overdrive keine Frequenzen großartig verbogen, der Amp-Sound bleibt erhalten, es klingt eben nur einen Tick dreckiger, selbstverständlich abhängig von der Position des Overdrive-Reglers. Diesen habe ich erst mal komplett zurückgedreht, um die minimale Verzerrung zu erhalten. Das ist in diesem Fall dann auch nur eine leichte Übersteuerung des Amps, ein wunderbarer Übergang vom cleanen in den angezerrten Ton. Um ein ähnliches Frequenzbild bei eingeschaltetem Afterburner zu erhalten, habe ich den Tone-Regler auf 15 Uhr gestellt. Das folgende Beispiel gibt es in zwei Versionen, einmal ohne Effekt (Bypass) und dann der Afterburner mit der unten stehenden Einstellung.
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LP – BypassLP – Dirty
Gitarre
Volume
Tone
Overdrive
Boost
Les Paul
14
15
7
Off
In dieser Minimal-Einstellung ist das Pedal natürlich absolut Blues- und Jazz-tauglich, es erzeugt eine natürliche Verzerrung, die man sehr gut mit einer dynamischen Spielweise steuern kann. Mal sehen, wie weit die Verzerrung reicht und wie linear das Ganze im kompletten Regelweg zunimmt. Der Overdrive-Regler wird nun permanent nach oben geschraubt, und damit das Feuer auch gleich richtig geschürt wird, bleibt die Les Paul angeschlossen. Bei 9 Uhr kommt der Kasten langsam in Fahrt, mit dem Halspickup sind warme Zerrtöne am Start, wechselt man auf den Steg-Tonabnehmer, wird man bei härterem Anschlag mit einem knackigen Crunch-Sound belohnt.
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LP – Overdrive “9”
Gitarre
Volume
Tone
Overdrive
Boost
Les Paul
13
14
9
Off
Ab 11 Uhr werden die Freunde des „Classic Rock“-Sounds beglückt. Der Afterburner kommt langsam in Fahrt.
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LP – Overdrive “11”
Gitarre
Volume
Tone
Overdrive
Boost
Les Paul
13
14
11
Off
Wenn der Mittag vorbei ist, ca. 13 Uhr, dann geht es noch kerniger zur Sache, die Verzerrung verdichtet sich allmählich, das Kompressionsverhalten nimmt auch leicht zu, aber trotzdem kommt noch ein transparenter Sound aus den Speakern, mit dem man auch immer noch Akkorde deutlich zu Gehör bringen kann.
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LP – Overdrive “13”
Gitarre
Volume
Tone
Overdrive
Boost
Les Paul
13
14
13
Off
Die weiteren Erwartungen wurden auch bei der 15Uhr-Position bestätigt, der Regelweg ist sehr feinfühlig, die Verzerrung nimmt weiter gleichmäßig zu, der Sound wird dichter, und es gibt ein angenehmes Sustain gratis. Auch die Oberton-Ansprache ist sehr gut, Pinch Harmonics lassen sich ganz entspannt erzeugen.
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LP – Overdrive “15”
Gitarre
Volume
Tone
Overdrive
Boost
Les Paul
13
14
15
Off
Jetzt kommen wir auf die Zielgerade, die maximale Verzerrung liegt an und so klingt es:
Für ein Overdrive-Pedal gibt der Afterburner schon ein gutes Zerrbrett ab, Metal-tauglich ist das zwar noch nicht, aber man muss natürlich auf dem Teppich bleiben, für diesen Einsatz ist ein spezielles Distortion-Pedal angesagt. Ansonsten kann man dem Teil eine wirklich große Overdrive-Bandbreite mit exzellentem Regelweg bescheinigen, bei dem auf allen Stationen eine kontinuierliche Anhebung des Zerrverhaltens stattfindet.
Boost
Man kann die Boost-Funktion nicht als typischen „go to eleven“-Schalter bezeichnen, mit dem man den Pegel erhöht, um mehr Lautstärke für das Solo zu haben. Das Ding hat eher eine Charakteristik wie ein zweiter Gain-Regler, auf den man dann umschalten kann. Insofern stimmt auch die Aussage in der Werbung, dass der Afterburner aus einem einkanaligen Amp einen Dreikanaler macht. Das funktioniert aber nur, wenn der Boost höher als der Overdrive eingestellt wird. Bei Overdrive-Werten ab 12 Uhr ist der Klangunterschied logischerweise nicht mehr so stark. Im folgenden Beispiel hört ihr den Afterburner in der unten stehenden Einstellung einmal ohne und dann mit eingeschaltetem Boost, diesmal zur Abwechslung mit der SG.
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SG – Boost
Gitarre
Volume
Tone
Overdrive
Boost
SG
13
14,5
9
15
Tone Als nächstes wird die Reichweite des Tone-Potis erforscht, hier ist einiges möglich. Das Poti regelt den Bereich ab 2kHz, bei zurück gedrehtem Tone-Regler sind die Frequenzen oberhalb 7 kHz komplett abgeschnitten und man erhält einen richtig muffigen Zerrsound. Wenn der Regler weiter aufgedreht wird, dann nehmen die Höhen linear zu und bei 15 Uhr hat man einen „normalen“ Sound, der dem Frequenzbild des Clean eingestellten Amps relativ entspricht, und bei 17 Uhr ist die Höhen-Kratzbürste am Start. Ein sehr gutes Spektrum, mit dem man viele Facetten von Overdrive-Sounds erzeugen kann.
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ST – Tone “7”ST – Tone “12”ST – Tone “17”
Gitarre
Volume
Tone
Overdrive
Boost
Stratocaster
13
7-12-17
13
Off
Wem die letzte Einstellung mit voll aufgedrehtem Tone-Regler zu heftig ist, der sollte mal den Tone an der Gitarre zurücknehmen, dann bekommt man noch mal eine andere Färbung. Hier ist das Ganze noch mal mit komplett zurückgedrehtem Tone-Poti an der Strat.
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ST – Guitar Tone
Gitarre
Volume
Tone
Overdrive
Boost
Stratocaster
13
17
13
Off
Transparenz/Dynamik Der Afterburner kann schon ein gutes Zerrbrett aus der Gitarre heraus holen, aber auch in puncto Klangtransparenz und dynamischer Ansprache kann er auf der ganzen Linie überzeugen. Beim nächsten Beispiel habe ich die Les Paul mit voll aufgedrehtem Overdrive gespielt und das Teil mal auf „Akkordverständlichkeit“ überprüft. Die Akkorde E,G,D,A,E werden langsam nacheinander angeschlagen und sind klar zu erkennen. Auch die einzelnen Anschläge beim letzten E Akkord sind deutlich, trotz der hohen Verzerrung, zu hören.
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LP – Chords
Gitarre
Volume
Tone
Overdrive
Boost
Les Paul
12
14
17
Off
Jetzt geht es an die dynamische Ansprache, also inwieweit der Verzerrungsgrad durch den Anschlag an der Gitarre regelbar ist. Hier ist die Tele im Einsatz, zuerst leicht mit den Fingern angeschlagen, dann hart mit dem Pick, das Ganze bei recht weit aufgedrehtem Overdrive.
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TE – Dynamic Pick
Gitarre
Volume
Tone
Overdrive
Boost
Telecaster
12
15
16
Off
Da gibt es nichts zu meckern, der Verzerrungsgrad geht bei leichtem Anschlag zurück, die Lautstärke ebenso, das Kompressionsverhalten ist nicht stark. Dadurch ist dann der Unterschied zum harten Anschlag mit dem Pick auch entsprechend groß, mehr Lautstärke und auch eine Portion mehr Verzerrung.
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