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Jet City JCA2112RC Test

Praxis

Wichtig: Die in den Beispielen angegebenen Amp-Settings  entsprechen den Zahlen auf dem Bedienfeld (0-9) und nicht den Uhrzeiten!

Man kennt das Phänomen vielleicht vom Schuhe kaufen: manchmal passt das erste Paar, das man anzieht perfekt. Man fühlt sich sofort wohl darin und will sie gar nicht mehr ausziehen. So ging es mir mit dem Jet City Combo. Einschalten, Gitarre anschließen und die Sonne ging auf. Ich habe einfach mal die Regler wahllos in Position gebracht und das kam dabei raus.

Gitarre: Strat – Hals-Pickup

Audio Samples
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Strat Chords
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Was sofort auffällt, ist die ausgezeichnete Ansprache und das Dynamikverhalten des Amps. Wenn ein Verstärker diese Klangnuancen mitmacht, ist man direkt inspiriert und spielt auch irgendwie entspannter. Der Federhall rundet das ganze ab und erzeugt einen wunderbar warmen Sound.

So, jetzt ist aber Schluss mit dem Jammen! Auch wenn´s schwer fällt, wird jetzt die komplette Soundpalette strukturiert und bürokratisch durchgearbeitet  – von Clean bis Hi Gain.

Wie ihr in meinem ersten Audio gehört habt, ist schon bei niedrigem Gain-Setting etwas Verzerrung am Start. Allerdings spielt hier auch das Endstufenclipping schon eine gewisse Rolle. Grundsätzlich beginnt der Ton bei einer Master-Volume -Einstellung ab ´6´ schon richtig schön zu schmatzen. Möchte man einen Cleansounds erzeugen, muss der Preamp Gain-Regler entsprechend weit zurück auf ´1´ gestellt werden. Aber so richtig Clean ist er dann auch nicht, denn bei härterem Anschlag kommt es auch jetzt schon zu einer leichten Verzerrung. Wer also einen typischen glasklaren Fender-Ton sucht, der wird beim 2112RC nicht fündig werden. All jene, die freche, rotzige Sounds bevorzugen, werden hier aber voll auf ihre Kosten kommen.

Gitarre: Strat – Mitte&Steg Pickup

Audio Samples
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Clean Flat
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In Kombination mit Single-Coil-Gitarren lässt sich aber dennoch ein guter Clean-Sound realisieren. Hier ein Beispiel mit einer Tele. Damit der Sound mehr Brillanz bekommt, wurden Höhen und Presence weiter aufgedreht. Das Ergebnis ist ein schöner crisper Sound mit dem im Sommer stundenlang beim Reggae Festival gejammt werden kann.

Gitarre: Tele – Hals-Pickup

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Reggae Jam
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Bei Gain auf „3“ geht das Gezerre los – aber nur wenn man will. Der Amp bietet wirklich eine große dynamische Bandbreite, bei der man die Verzerrung wunderbar mit der Anschlagsdynamik oder auch dem Volume-Regler der Gitarre kontrollieren kann. Ein gewisses Machtgefühl kommt auf… Ich kann, wenn ich will… Das macht auch den völlig weichen Ton bei einer ES-335 aus. Etwas mehr Gain nehmen und dann ganz leicht anschlagen. Der Ton klingt richtig fett, dabei aber immer noch weich. Hier der Beweis.

Gitarre: ES-335 – Hals&Steg-Pickup

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ES Blues
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Im  folgenden Beispiel hört ihr wie viel Verzerrung das Gain-Setting„3“ bei entsprechender Bedienung zu liefern im Stande ist. Als Gitarre kam eine SG zum Einsatz (Steg-Pickup). Um noch etwas mehr Übersteuerung im Preamp zu erzeugen, habe ich zusätzlich die Mitten aufgedreht – so  erhält man den typischen Marshall Classic Rock Tone, den AC/DC und andere Bands seit den Siebzigern kultiviert haben. Das Ganze kommt mit einem druckvollen Bassbereich, der aber zu keiner Zeit  verwaschen klingt. Die Ansprache ist ein Traum, der Ton ist direkt da.

Gitarre: SG – Steg-Pickup

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SG Rock
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Jetzt wird es wieder etwas nüchterner und wir widmen wir uns dem Check des Wirkungsbereichs der Klangregelung. Zu diesem Zweck werden zunächst alle Regler auf einen mittleren Wert (4,5) eingestellt. Anschließend drehen wir den jeweils zu testenden Regler auf 0, dann auf 4,5 und schließlich auf 9, also voll aufgedreht. Es geht los mit dem Bass-Regler. Hier passiert am meisten zwischen 0 und 5, danach findet nur noch eine leichte Anhebung statt. Bei weit aufgedrehtem Regler gibt der Amp ein fettes Pfund ab, die Bässe werden aber dennoch sehr knackig und klar übertragen. Der Lautsprecher arbeitet in diesem Bereich ebenfalls sehr gut.

Gitarre: SG – Steg-Pickup

Audio Samples
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Bass
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Weiter geht es mit den Mitten. Auch hier ist der Regelweg nicht linear. In der ersten Hälfte (von 0 bis 4,5) wird der Mittenbereich zwischen ca. 500 Hz und 1kHz um 5 dB angehoben. Danach ist die Auswirkung auf den Sound minimaler. Prinzipiell ist das selbstverständlich kein Nachteil. Man muss eben nur wissen, wie der Amp reagiert.

Gitarre: SG – Steg-Pickup

Audio Samples
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Middle
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Jetzt sind die Höhen an der Reihe. Hier verhält es sich umgekehrt zu den anderen beiden Reglern. Die Klangveränderung ist in der zweiten Hälfte des Regelweges größer.

Gitarre: SG – Steg-Pickup

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Treble
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Mit dem Presence-Regler in der Master-Sektion werden die oberen Höhen justiert. Allerdings misch er auch im Regel-Bereich des Treble-Filters mit. Ab 3kHz werden hier die Höhen mit großem Wirkungsgrad (+/- 10 dB) geregelt.

Gitarre: SG – Steg-Pickup

Audio Samples
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Presence
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Die Klangregelung des 2112RC arbeitet sehr effektiv und so lassen sich  mit dem Amp alle möglichen Klangnuancen erzeugen – vom„Sparkling Clean Sound“ bis zum „Mid Scoop Metal Brett“ ist alles im Angebot.

Wo wir gerade beim „Mid Scoop Metal“ sind,  geht es auch gleich ab in den Keller – aber natürlich nur frequenzmäßig gesehen. Ich habe die Bariton-Gitarre angeschlossen um mal zu hören, was der Combo so mit tiefer gestimmten Gitarre bei höherem Gain anfangen kann. Das Ergebnis überzeugt! Die Ansprache ist auch im Tiefbereich bestens. Die Töne und Akkorde auf den tiefen Saiten werden gut verständlich wiedergegeben.

Gitarre: Epiphone Baritone- Steg-Pickup

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Baritone
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Zum Abschluss hört ihr noch ein Beispiel im Bandkontext, bei dem alle Gitarrenspuren mit dem Jet City 2112RC eingespielt wurden. Hier gibt es auch bei mehreren Gitarrenspuren keine Probleme mit dem Durchsetzungsvermögen im Mix. Auf der Bühne oder im Übungsraum macht der Combo ebenfalls eine sehr gute Figur. Die Lautstärke ist ausreichend für die Probe oder einen kleinen Clubgig. Wenn die Bühne etwas größer sein sollte, dann ist man mit einer Zusatzbox bestens bedient. Im Zuge des Tests habe ich den Combo mal an meine Marshall 4×12 Box angeschlossen und er gab ein ordentliches Brett ab. Aber auch allein mit dem integrierten 12“ Speaker klingt er bei höheren Lautstärken nicht blechern, wie manch andere Vertreter seiner Gattung.

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Old School Rock
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