Jet City Jetstream Iso 12 Test

Praxis

Damit ihr den Klang der Isolation-Boxen in verschiedenen „Standardsituationen“ besser vergleichen könnt, habe ich sieben Beispiele mit identischen Ampeinstellungen für alle Boxen aufgenommen. Die Lautsprecher klingen natürlich unterschiedlich, mal mehr Höhen, mal weniger, deshalb sollte man das Ganze nicht zu eng sehen. Aber man bekommt auf jeden Fall eine Idee davon, wohin die Reise geht. Für die Standardsounds wurde ein SM-57 am Übergang von der Kalotte zur Membran positioniert. 

Die Jet City wurde zunächst mit dem SM57 betrieben.
Die Jet City wurde zunächst mit dem SM57 betrieben.

Der eingebaute Eminence Speaker hat eine eher höhenlastige Klangcharakteristik, das bedeutet, dass bei entsprechenden Einstellungen am Amp der Sound schon recht schrill rüberkommt, während es bei einer Box mit Celestion Greenbacks oder Vintage 30 noch nicht in den Ohren klingelt. 
Für die Testreihe mit den sieben Standardsounds habe ich einen The Valve 3|100 benutzt, die Ampeinstellungen findet ihr in der Zusammenfassung.

Clean Channel – Strat Picking

Zuerst ein Cleansound mit einer Strat gespielt, Picking und leichtes Strumming mit einer etwas höhenbetonten Klangeinstellung am Verstärker. Die Mitten sind abgesenkt, das Ganze soll angenehm perlig klingen und das tut es auch. Der Sound ist relativ frisch, mit knackigen Höhen und vom problematischen Mumpf, der normalerweise aus einem kleinen Aufnahmekasten kommt, hört man hier nichts.

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Clean Channel – Strat Picking

Clean Channel – Semi Akustik Jazz

Jetzt darf es allerdings ruhig etwas muffig klingen, das andere Extrem beim Cleansound ist angesagt: Jazz Chords mit einer Semiakustik-Gitarre, in diesem Fall einer ES-335. Im Vergleich zu den anderen Boxen hat die Jet City dabei den präsentesten Klang, wie gesagt, der Speaker produziert eine gute Portion Höhen, aber dafür ist es im Bassbereich sehr aufgeräumt und klar. 

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Clean Channel – Semi Akustik Jazz

Crunch Channel – Tele Stones Crunch

Beim Amp ist der zweite Kanal angewählt, zuständig für mittlere Zerrklänge, und als Nächstes wird ein Stones-ähnlicher Crunchsound mit der Tele eingespielt. Das Ganze soll in Richtung eines angezerrten Fender Amps klingen, mit einer Verzerrung hauptsächlich in den oberen Mitten. Dabei kommt der Speaker schon etwas ins Rudern, denn es fehlen die warmen Mitten, die für diesen Sound wichtig sind. Bei dieser Ampeinstellung klingt die Iso 12 bereits etwas bissig.

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Crunch Channel – Tele Stones Crunch

Crunch Channel – SG Classic Rock

Die SG ist am Start und eine Runde mehr Gain ist angesagt. Die Mitten werden weiter aufgedreht, ein britischer Zerrsound soll aufgenommen werden und insgesamt soll es in Richtung AC/DC gehen. Auch in dieser Disziplin kommt der gewünschte Klang nicht hundertprozentig rüber, es fehlen die tieferen Mitten.

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Crunch Channel – SG Classic Rock

Lead Channel – Les Paul Powerchords

Die Verzerrung nimmt weiter zu, der Lead Channel ist angewählt und mit der Les Paul werden satte Powerchords geschrubbt. Das Ganze wird mit der tiefen E-Saite aufgefüllt, damit man sich ein Bild von der Transparenz im Bassbereich machen kann. Prinzipiell gibt es nichts zu beanstanden, aber der Klang ist insgesamt recht blechern, hier werden wir später noch etwas Hand anlegen und mit verschiedenen Mikrofonen und Mikropositionen experimentieren. 

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Lead Channel – Les Paul Powerchords

Lead Channel – Baritone

Jetzt geht es ganz in den Keller, denn heutzutage gilt eine tiefe E-Saite ja nichts mehr, der Trend geht nach unten und ich habe zur Bariton Les Paul gegriffen, mit der wir beim tiefen B ankommen. 

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Lead Channel – Baritone

Lead Channel – Mid Scoop Metal 

Zu guter Letzt kommt ein handelsüblicher Metalsound mit abgesenktem Mittenbereich aus dem Amp. Der Verzerrungsgrad ist natürlich weit oben, Höhen und Presence sind am Amp weit aufgedreht, und das hat je nach Speaker ein anderes Klangergebnis zu Folge. Hier wird es, wie zu erwarten, etwas brizzelig. Aber der Mid Scoop Sound zeigt sich trotzdem ganz ordentlich.

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Lead Channel – Mid Scoop Metal

Mikrofonpositionen

Generell ist mir der Sound des Lautsprechers ein wenig zu höhenbetont und wirkt deshalb im Vergleich zu den anderen Testkandidaten fast etwas schrill. Aber das wollen wir uns etwas genauer anschauen, denn es bleiben ja noch einige Möglichkeiten, den Klang etwas wärmer zu gestalten. Zuerst werden die Höhen am Amp zurückgedreht, dann wird mit der Mikrofonposition etwas experimentiert und schließlich habe ich noch andere Mikrofone am Start, die eine unterschiedliche Klangcharakteristik aufweisen. Es geht los mit den Mikrofonpositionen. 

Am Amp habe ich jetzt die Höhen und Presence etwas zurückgedreht und das SM-57 näher am Rand der Membran positioniert. Der Klang wird schon etwas weicher, aber der Grundsound des höhenbetonten Speakers bleibt. 

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Rand

Das Mikrofon war die ganze Zeit relativ nah am Speaker, aber wenn man einen Schwanenhals zur Verfügung hat, ist man natürlich etwas flexibler. Allerdings macht der Hals manchmal schlapp, vor allem, wenn ein etwas schwereres Mikrofon wie zum Beispiel ein MD 421 von Sennheiser benutzt wird. Da hat man dann die Position gefunden, aber durch das Gewicht biegt er sich wieder nach unten. Flexibler als mit einem festen Mikrofonarm ist es, aber doch ein gutes Stück vom Optimum entfernt. Das SM-57 lässt sich aber aus einigen Zentimetern Entfernung zum Speaker hinbiegen und auch da wird der Sound eine Idee weicher. Hier hört ihr dasselbe Riff mit der identischen Ampeinstellung wie vorher, aber mit dem Mikrofon aus größerer Distanz auf den Rand gerichtet.

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Abstand Rand

Wenn man es in dieser Entfernung wieder etwas mehr zur Mitte des Speakers bewegt, klingt es nicht so harsch wie ganz nah am Lautsprecher. 

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Abstand Mitte

Andere Mikrofone

Es geht weiter mit dem Bäumchen-wechsel-dich-Spiel. Amp, Gitarre und Gitarrist sind immer noch dieselben, jetzt wird das Mikrofon getauscht. Das Sennheiser e906 hat den Vorteil, dass es durch seine geringe rechteckige Größe etwas leichter und vielseitiger zu positionieren ist. Hier hören wir zwei Positionen, einmal auf den Rand gerichtet und dann mehr in die Mitte, am Übergang von der Kalotte zur Membran.

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e906 Rand e906 Halbmitte

Das e906 kann die etwas harten Höhen wesentlich besser abfangen als ein SM-57, für meinen Geschmack ist dies die bessere Kombination. Der Sound ist wärmer, hat aber immer noch genügend Durchsetzungskraft. 
Jetzt ist mit dem schon genannten MD 421 ein weiterer Klassiker an der Reihe, auch aus dem Hause Sennheiser. Dieses Mikro hat etwas mehr Bassübertragung und einen leichten Ausschnitt in den oberen Mitten. Den dicken Klotz richtig einzustellen war etwas Fummelei, weil in der kleinen Aufnahmekabine sehr wenig Platz ist. Deshalb war auch nur eine nahe Positionierung möglich, das Mikro ist fast am Rand und leicht schräg auf die Mitte gerichtet.

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MD421 Mitte Schräg

Mein Favorit für die Jet City Box ist das e906, zum einen wegen der unkomplizierten Einstellmöglichkeit bedingt durch Größe und Gewicht, und auch der Sound hat mir in Kombination mit dem Speaker am besten gefallen. 

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