Das Jetslide Stainless gehört zu den außergewöhnlichen Modellen in unserem Slide-Testmarathon. Hier stülpt man sich keinen Bottleneck komplett über den Finger, sondern spielt mit einem massiven Metallstab, der an einem schmalen Ring befestigt ist. Dieses neuartige Design verspricht Bottleneck-Sound und eine ganz neue Bewegungsfreiheit.
Ein Bottleneck am Finger schränkt die Bewegungsfreiheit massiv ein, besonders, wenn es um das Spielen von Akkorden geht. Je nachdem, an welchem Finger er bevorzugt getragen wird, sind die Schwierigkeiten um so größer. Viele tendieren deshalb zum Beispiel dazu, das Slide auf dem kleinen Finger zu tragen, um wenigsten die restlichen Finger für Griffe verwenden zu können. Hier soll das Jetslide Stainless Abhilfe schaffen.
Details & Praxis
Bestehen herkömmliche Slides aus einer geschlossenen Röhre ganz im Stile eines Flaschenhalses, kommt diese Variante aus Edelstahl mit einem schmalen Ring, an dem ein Stahlstab in der Länge eines Bottlenecks befestigt ist. Eine weitere kurze Fingerauflage dient dem Nachbarfinger als Drehhilfe und beim Spielen als Auflage, was das Spielen stabilisiert und kontrolliert. Das Jetslide ist sehr robust gefertigt und macht einen nahezu unzerstörbaren Eindruck.
Im Praxistest merkt man sehr schnell, dass sich jemand durchaus Gedanken gemacht hat, wie man das Slide-spielen auf der Gitarre erleichtern kann. Der Finger ist nicht wie bei herkömmlichen Bottlenecks ganz oder halb eingeschlossen, sondern lässt sich frei bewegen, solange man das Jetslide auf den Handrücken gedreht hat. Zum Sliden dreht der Nachbarfinger das Slide mit einem Druck auf die kurze Fingerauflage und bringt es so in Position. Der Sound ist, wie man es von Bottlenecks aus Stahl gewöhnt ist, leicht metallisch, sehr durchsetzungsfähig und hat jede Menge Sustain. Er hat durchaus seinen Charme und ordentlich Power, allerdings leider wegen der schmalen Auflagefläche auch viele Nebengeräusche.
Für dich ausgesucht
Es ist anfangs einigermaßen gewöhnungsbedürftig, nur die dünne Auflagefläche auf den Saiten zu haben und es passiert schnell, dass man mit dem freiliegenden Finger die Saiten unnötig abdämpft und Sustain verliert oder im schlechtesten Fall den Ton sogar ganz abwürgt. Schnelleres Spielen erfordert Übung, da man viel Kontrolle aufwenden muss, das Slide in der richtigen Position zu halten. Mit dem Nachbarfinger auf der kurzen Fingerauflage kann man zwar das Jetslide an Ort und Stelle halten, aber auch dann sind schnelle Läufe immer noch eine Herausforderung. An den Wechsel vom normalen Greifen zum Sliden gewöhnt man sich schnell und die Fingerbeweglichkeit bei weggedrehtem Slide sucht ihresgleichen.
Der Sound ist, wie wir es von einem Stahlslide erwarten, etwas metallischer, hat aber durchaus seinen Charme und ordentlich Power. Leider haben wir mit dem Jetslide durch die schmale Auflagefläche aber auch viele Nebengeräusche.